1708 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Zweck: Erricht., Vertrieb, Vermietung, Fabrikation u. sonstige Verwert. von Fernsprech- anlagen jeder Art sowie die sonstige, jedwede Betätig. auf dem Gebiete der elektrotechnischen u. mechanischen Industrie, Finanzierung von Unternehm. auf diesem Gebiete u. Beteilig. an Unternehm. ähnl. Art. Kapital: 10 Mill. in 1000 Aktien zu M. 1000, 600 zu M. 5000, 600 zu M. 10 000; übern. von den Gründern zu 110 %. Geschäftsjahr: 2 Gen.-Vers: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 2 St. Direktion: Julius Lichtenstein, Dresden. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Justizrat Dr. Bernhard Eibes, Bank-Dir. Harry Kühne, Dresden; Gen.-Dir. Dr. Richard Friedmann, Berlin. Sachsenwerk, Licht- u. Kraft-Akt.-Ges. in Dresden, (Niedersedlitz). Gegründet: 3./3. 1903; eingetr. 29./4. 1903. Die Ges. ist errichtet mit der Absicht, später die Aktiven der in Konkurs befindl. A.-G. Elektrizitätswerke (vorm. O. L. Kummer & Co.) in Dresden, wie unten dargelegt, zu erwerben. Zweck: Jede Art gewerblicher Ausnutzung der Licht- u. Krafttechnik und verwandter Zweige, insbes. Einricht., Betrieb u. Verwertung elektr. Anlagen sowie Herstellung u. Ver- trieb der dazu dienenden Masch., Apparate u. Utensil., die Erricht. von Zweigniederlass., die Übernahme oder Erricht. von Anlagen, Grundstücken, Geschäften oder anderen Unter- nehm., sowie die Beteilig. an solchen, deren Wiederveräusserung bezw. Wiederaufgabe: der Erwerb anderer in die Geschäftszweige der Ges. einschlagender Geschäfte. Die Fabriken der Ges. befassen sich mit der Herstellung von elektr. Masch. für alle Stromarten bis zu den grössten Abmessungen, ferner mit der Herstellung von Transformatoren bis zu den grössten Spannungen und Leistungen und von elektr. Apparaten aller Art (Anlasser und Regulier- widerstände, Kontroller, Schaltapparate usw.). Ausserdem beschäftigt die Ges. eine Bau- und Montageabteilung mit der Erricht. von elektr. Zentralen. Umformer u. Transformatoren- stationen, Schaltanlagen, sowie mit dem Bau von Fernleit.- Kabelnetzen, elektr. Bahnen u. elektr. Anlagen in Berg- u. Hüttenwerken, Werften u. gewerbl. u. landwirtschaftl. Betrieben aller Art. Das erheblich erweiterte Stammwerk in Niedersedlitz dient im wesentl. der Her- stell. von Masch. u. Transformatoren. Es enthält eine Kleinmotorenfabrik, eine Grossmasch.- Fabrik u. eine Transformatorenfabrik mit allen Nebenbetrieben sowie ein gemeinsames Magazin u. eine eigene elektr. Zentrale. Die 1920 erworbenen Werkstätten des ehemalig. Feuerwerks-Laboratoriums in Radeberg bei Dresden sind im wesentl. zur Aufnahme der Apparatefabrikation eingerichtet worden. Ausserdem hat das Werk Radeberg verschiedene Nebenbetriebe, z. B. Modelltischlerei u. Gelbgiesserei übernommen. Ferner besitzt die Ges. noch das Elektrizitätswerk in Staffelstein in Bayern. Von den Grundstücken der Ges. be- finden sich in Niedersedlitz und daran anschliessend in Leuben solche mit einem Flächen- inhalt von 19.4 ha, davon ca. 25 000 am bebaut. Der in Radeberg neu erworbene Grund- besitz umfasst 106.4 ha, von denen 27.131 am bebaut sind. Die Ges. besitzt ferner einige Wohnhäuser u. Grundstücke in der Nähe der Fabriken, die zurzeit mit M. 305 300 hypothek. belastet u. zu 4 u. 5 % verzinslich sind. Kapital: M. 350 000 000, zerlegt in 341 188 St.-Aktien à M. 1000 u. 14 060 Namens-Aktien à M. 200 u. 6000 7 % Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000 in je 1250 Aktien à M. 1000 u. 200. (Über die Wandlungen des A.-K. bis 1915 siehe Jahrgang 1921/22 dieses Handbuches). Die G.-V. v. 3./9. 1915 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 250 000 (also auf M. 4 500 000) in 250 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Die G.-V. v. 11./4. 1917 beschloss, das A.-K. von M. 4 500 000 auf M. 7 500 000 durch Ausgabe von M. 3 000 000 neuen, vom 1./1. 1917 ab div.-ber. Aktien zu erhöhen, von denen nom. M. 900 000 zur Einlösung des Div.-Scheins Nr. 14 der bisherigen Aktien bestimmt waren, während nom. M. 1 800 000 den Besitzern der hiernach be- stehenden M. 5 400 000 Aktien zum Bezuge zum Kurse von 135 % = M. 1350 angeboten wurden. Die Ausübung des Bezugsrechts erfolgte in der Weise, dass auf je nom. M. 3000 alte Aktien je nom. M. 1000 neue Aktien bezogen werden konnten (Frist v. 20./4.–4./5. 1917). Ausserdem wurden M. 300 000 der neuen Aktien in 1500 Stück auf den Namen lautend zu je M. 200 zu pari begeben. Der Begebungskurs der übrigen, oben bereits erwähnten M. 2 700 000 neuen Aktien betrug für M. 600 000 à M. 1000 100 %, für 2 100 000 à M. 1000 aber 130.50 %. Die G.-V. v. 30./6. 1919 beschloss nochmals Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 (auf M. 9 000 000) und um die neuen Aktien voll den Aktionären zugute kommen zu lassen derartig, dass sie berechtigt sind, für jede Aktie von M. 1000 Nennwert statt der Bardividende für 1918 eine neue, vom 1./1. 1919 ab div. ber. Aktie von nom. M. 200 gegen Einlieferung des Div.-Scheins Nr. 16 unter Zuzahlung von M. 80 zu fordern. Gegen den Div.-Schein Nr. 16 der seither schon im Umlauf befindlichen Aktien im Nennwert von je M. 200 hat sich das Bankhaus Gebr. Arnhold in Dresden erboten, durch Zus. führung von je 5 Inhabern dieser Werte eine Barablösung herbeizuführen, insoweit die Besitzer nicht vorziehen sollten, einen Bezugschein über Anteil einer Aktie v. M. 200 Nennwert geg. Zuzahl. v. M. 116 in Zahl. zu nehmen.