Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1749 *Heros A.-G. für Elektro-Kraftwerke u. Apparatebau. Herbolzheim Gagst). Gegründet. 17./5. 1923; eingetr. 19./6. 1923. Fa. bis 1./8. 1923: „Heros“ Elektrokraft- werke u. Apparatebau, Akt.-Ges. Gründer: Hauptlehrer Franz Neubeck, Herbolzhein: Landwirtschaftsinspektor Alois Noe, Tauberbischofsheim; Gustav Frank, Mannheim; Bier- brauereibesitzer Emil Lang, Stein am Kocher, Karl Sessler, Schwetzingen. Zweck. Herstell. von elektrotechnischen Materialien, insbes. von Sondermaterialien nach Reichspatenten, Schutzrechten u. Urheberrechten des Oberingenieurs Ludwig Vogt in Triberg, ferner die Herstell. von Dreh-Faconteilen, Stanz- u Prägestücken für die Automobil- u. verwandte Industrien sowie der Vertrieb von Fabrikaten der elektrotechnischen Industrie, elektrischen u. landwirtschaftlichen Maschinen u. Betrieb von Überlandzentralen. Kapital. M. 650 Mill. in Nam.-Vorz.-Akt. u. St.-Akt. Urspr. M. 5 Mill. in 60 Nam.-Vorz.- Akt. zu M. 50 000 u. 200 St.-Akt. zu M. 10 000, übern. von den Gründern zu pari. Erhöht lt. v. G.-V. 25./6. 1923 um M. 340 Mill. u. lt. G.-V. v. 25./9. 1923 um M. 305 Mill. (auf 650 Mill.). Geschäftsjahr. 1./7.–30./6. Gen.-Vers. Im 1. Geschäftshalbj. Direktion. L. Vogt, Triberg; Georg Noe, Herbolzheim. Aufsichtsrat. Gen.-Dir. Jean Weissenfels, Syndikus Hans Karl Blassa, Mannheim; Privatmann Alois Noe, Herbolzheim; Dr. Oskar Arendt, Berlin; Dir. Edelmann, Mannheim; Fabrikant Fein, Stuttgart; Dir. Kissel, Mannheim: Dir. K. Knorr, Heilbronn a. N.; G. Mon- tonne, Frankfurt a. M.; Bankdir. G. Rümelin, Heilbronn a. N.; Oekonomierat und Landtags- abgeordneter Sack, Tauberbischofsheim. Main-Kraftwerke Akt.-Ges. in Höchst am Main. Gegründet: 16./8. 1910; eingetr. 28./9. 1910. Gründer: Felten- u. Guilleaume-Lahmeyerwerke Akt.-Ges., Mülheim a. Rhein; Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankf. a. M. etc. Zweck: Erzeugung elektr. Energie u. gewerbliche Ausnützung elektr. Ströme zur Be- leuchtung und Kraftabgabe sowie jede andere Art gewerblicher Erzeugung u. Verwendung elektr. Energie, Herstell. solcher Einrichtungen u. Anlagen für eigene Rechnung und für andere sowie Beschaffung u. Betrieb der zu denselben gehörenden Apparate u. Gegenstände: Erwerbung u. Veräusserung der zu solchen Zwecken erforderlichen Patente, Erfindungen u. Erfahrungen, Grundstücke u. anderen Immobilien. Die Main-Kraftwerke wurden in den Jahren 1910/1911 erbaut. Ausser dem Grosskraftwerk in Höchst a. M. besitzt die Ges. eine Wasserkraftzentrale in Friedrichssegen a. d. L. u. das Elektrizitätswerk in Limburg a. d. I. Mit dem Elektrizitätswerk Westerwald A.-G. in Höhn, das eine grosse, die Ausnutzung um- fangreicher Braunkohlengruben bezweckende Zentrale betreibt, besteht ein langjähriger Stromlieferungsvertrag, gemäss welchem die Main-Kraftwerke Strom hauptsächlich für die Bedienung der Abnehmer im Lahn- u. Rheingebiet beziehen. Das Kraftwerk in Höchst a. M. ist mit demjenigen der Westerwald A.-G. in Höhn durch eine 50 000-Volt-Leitung ver- bunden u. auf diese Weise ist es möglich, das Gesamtversorgungsgebiet aus den beiden grossen Zentralen zu beliefern. Das Stromversorgungsgebiet der Main-Kraftwerke erstreckt sich auf die Kreise Höchst, Wiesbaden, Untertaunus, Obertaunus, Limburg, Unterlahn u. St. Goarshausen. Der mit dem Kreise St. Goar abgeschlossene Vertrag ist bisher nicht zur Ausführung gelangt. Ausserdem ist mit dem Oberlahnkreis ein Vertrag abgeschlossen worden, der den Main-Kraftwerken das Recht der Stromlieferung auch in einem Teil dieses Gebietes zusichert. Soweit mit einzelnen in vorerwähnten Kreisen liegenden Gemeiden keine Stromlieferungsverträge /ustande gekommen sind, ist den Main-Kraftwerken das Durch- leitungsrecht auf hinreichend lange Zeit gewährt. Verschiedene kleinere Werke bezw. Lei- tungsnetze, die innerhalb des vorerwähnten Versorgungsgebietes belegen waren, wurden seitens der Mainkraftwerke käuflich erworben und ausser Betrieb gesetzt. Ursprünglich umfasste dieses Stromversorgungsgebiet 40 Gemeinden mit 44 000 Einwohnern. Der Vertrag mit der Frankfurter Lokalbabn A.-G. ist inzwischen dahin erweitert worden, dass diese Ges. sich verpflichtet hat, nicht nur den gesamten Strombedarf für die vorerwähnten Bahnbetriebe, sondern augh für das von ihr kontrollierte Elektrizitätswerk Homburg und den ihr konzessionierten Überlandbezirk des Obertaunuskreises bei den Main-Kraftwerken zu decken. Die Zentrale des Elektrizitätswerkes Homburg v. d. H. ist stillgesetzt. Mit Wirkung vom 1./1. 1912 wurde das seither den Körtings-Elektrizitätswerken, A.-G., Berlin gehörige Taunus-Elektrizitätswerk in Soden seitens der Main-Kraftwerke erworben. Die Stromerzeugungs- zentrale in Soden wurde stillgesetzt, während das gesamte Stromversorg.-Gebiet des früh. Taunus- Elektrizitätswerkes nunmehr aus dem Leit.-Netz der Main-Kraftwerke gespeist wird. Auch sind Verträge abgeschlossen mit dem Kreise Limburg, dem Oberlahnkreis, dem Unterlahnkreis, den Kreisen St. Goarshausen u. St. Goar Ausserdem bestehen Konzessionsverträge mit den Städten Limburg, Ober- u. Niederlahnstein, St. Goarshausen u. Caub. Die G.-V. v. 21./12. 1912 beschloss das seither von d. Elektrizitäts-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. betrieb. Elektrizitätswerk in Limburg a. L., das nur die Stadt Limburg mit Strom versorgte, mit Wirkung vom 1./4. 1913 zu er- werben. Schliesslich genehmigte die G.-V. v. 21./12. 1912 den durch Vermittelung der Elektrizitäts-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. getätigten Ankauf des bei Friedrichssegen a. I. belegenen Elektrizitätswerks der Bergbau-A.-G. Friedrichssegen. Des weiteren haben die