Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1783 Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Rechtsanwalt Dr. Clem. Hemmer, München; Rentier Max Ebbinghaus, Heidenheim a. Brenz, Fabrikbes. Dr. Fritz Koch, Dir. Ing. H. Melchior, Bankdir. Dr. Aug. Weidert, Gen.-Dir. Franz Pollmann, Prok. Herm. Enzensberger, München. Zahlstellen: Krumbach: Ges. Kasse; München; „ u. „ Fil. Bayersche Elektricitäts-Werke, Akt.-Ges., Sitz in Mnchen. Centralbureau in Landshut. Gesründet- 26./7. 1898. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Die Ausnutzung der Elektrizität in jeder Form, vornehmlich aber der Betrieb von in Süddeutschland errichteten elektr. Anlagen zu Licht-, Kraft- und sonstigen gewerblichen Zweoken. Die Ges. ist befugt, für eigene oder fremde Rechnung oder in Gemeinschaft mit Dritten Unternehmungen, welche diesen Zwecken dienen oder dienen können, zu errichten, zu erwerben, zu betreiben, zu verwerten, solche Unternehmungen zu finanzieren, sich an solchen oder verwandten Unternehmungen in jeder Form zu beteiligen. Ferner Herstell. elektr. Maschinen, Apparate u. Transformatoren u. söonst. elektrotechn. u. verwandter Fabrikate, Bau elektr. Stromerzeugungs- u. Verteilun gsanlagen so wie Installation elektr. Gebrauchseinricht. Sie unterhält z. Zt. Geschäftsstellen in München, Regensburg u. Nürnberg. Die Ges. besitzt 6 Elektrizitätswerke in Neu-Ulm, Kleinkötz, Freising a. I., Schäfters- heim a. Tauber, Ochsenfurt a. M. u. Tauberbischofsheim. Zu den 7 Elektriz. -Werken gehört auch ein Grundbesitz von rd. 21 ha. Sie versorgen im Ganzen 169 Städte u. Dörfer mit rund 101 000 Einwohnern. Angeschlossen sind 108 000 Lampen u. 12 210 PS-Motoren. Mit den einzelnen Gemeinden bestehen sogen. Konzessionsverträge von verschied. Dauer. Bei den Elektrizitätswerken Neu-Ulm, Freising u. Tauberbischofsheim bestehen Ankaufs-, Vorkaufs- oder Heimfallsrechte verschiedener Art für die Konzessionsgeber. Die Werke in Kleinkötz, Schäftersheim a. Tauber u. Ochsenfurt a. M. sind dagegen frei von derartigen Verpflichtungen. Die Elektrizitätswerke Landau u. Wasserburg sind 1921 bzw. 1922 veräussert. Die Betriebsanlagen in den verschiedenen Werken bestehen aus Wasser- kräften mit etwa 850 PS Leistung, Dampfanlagen mit etwa 1700 PS Leistung, ausserdem sind Strombezugsmöglichkeiten geschaffen durch Anschluss an benachbarte grosse Uberland-Elektrizitätswerke mit langfristigen Verträgen. Die Fabrik in Landshut fertigt Dynamomaschinen, Elektromotoren und Transformatoren. Das Fabrikgrundstück, in der Stadt an der Isar gelegen, ist 5324 qm gross. Als Antriebskraft steht eine Isarwas- serkraft von etwa 35 PS, 2 Lokomobilien von etwa 170 PS und Stromanschluss an das städtische Elektrizitätswerk zur Verfügung. Ausserdem hat die Ges. noch Grundbesitz in Landshut hinter dem Bahnhof in einem zukünftigen Industriegebiet in der Grösse von 3,107 ha, auf dem ein Lagerhaus steht. In Freising besitzt die Ges. ein Wohnhaus an der Münchnerstr. 91. Die Ges. beschäftigt z. Z. 590 Arb u. Beamte. Die Ges. ist beteiligt am Mindel-Elektrizitätswerk G. m. b. H. in Jettingen, das sie betreibt u. verwaltet, an den Acetylen-Werken G. m. b. H. in München, die sich z. Z. auflösen u. am Bayerischen Elek- trizitäts-Wirtschaftsverband e. G. m. b. H. in München, der die Elektrizitätsversorgung des Kreises Niederbayern betätigt u. an der Elmag, Elektromaterialges. m. b. H. in Berlin, die Handel mit Elektromaterial betreibt. Die Ges. ist Mitglied des Zentralverbands der Deutsc hen Elektrotechnischen Industrie. ――――――――― ― ――――――――― Kapital: M. 83 000 000 in 70 000 St.-Akt. à M. 1000, 2000 St.-Akt. à M. 5000 u. 3000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 30./7. 1902 um M. 1 000 000 durch Zus. legen von 4 Aktien zu 3. Die G.-V. v. 1./6. 1907 beschloss eine Zuzahlung von 25 % = M. 250 auf die Aktien; diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahlung erfolgte, „ in Vorz.-Akt. umgewandelt. In der a. o. G.-V. v. 16./11. 1907 wurden die Vorrechte der Vorz.- Akt. wieder aufgehoben. Weitere Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 9./3. 1920 um M. 3 000 000. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 25./6. 1921 um M. 6 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./6. 1922 um M. 12 000 000 (also auf M. 24 000 000) in 12 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, angeb. den bisher. Aktion. im, Verh. 1: 1 zu 175 %. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 20./12. 1922 um M. 16 000 000 in 16 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. (Führung Deutsche Bank Fil. Nürnberg) zu 250 %, davon M. 12 000 000 angeb. den bisher. Aktion. im-Verh. 2:1 vom 26./1.–10./2. 1923 zu 300 % plus M. 17 als Pauschsatz für Zs. u. 2 X Pauschale à 240 % = = 480 % für Bezugsrechtsteuer. Ferner erhöht lt. G. V. v. 25./5. 1923 um M. 43 000 000 in 30 000 St.-Akt. à M. 1000, 2000 St.-Akt. à M. 5000 u. 3000 Vorz.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. (wie oben u. zwar M. 13 500 000 zu 1455 % u. M. 26 500 000 zu 100 %. Ohne Berücksichtigung von M. 13 000 000 alter Aktien im Besitze bestimmter Aktionäre wurden den verbleibenden M. 27 000 000 alten Aktien M. 13 500 00 neue Aktien angeb. im Verh. 2: 1 bzw. 10 000: 5000 v. 12./6.–3./7. 1923 zu 1500 % plus Pauschale für Bezugsrechtsteuer zuzügl. Börsenumsatzsteuer. Die Vorz.-Akt. sind von der Elektrischen Licht- u. Kraftanlagen A.-G. übern. u. mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10fach. Stimmrecht ausgestattet u. zu 100 % begeb.; im Falle der Liquid. der Ges. vorab rück- zahlbar mit 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 1000 St.-Akt.-Kap. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 10 St.