1842 Industrie der Steine und Erden. Akt.-Ges. für Rheinisch-Westfälische Cement-Industrie in Beckum i. Westf. Gegründet: 17./2. 1898; eingetr. 7./5. 1898. Bei der Gründung brachte die A.-G. für Rhein.-Westphäl. Industrie in Cöln die zu Beckum belegene Zementfabrik mit allem Zu- behör gegen Überlassung von nom. M. 845 000 Aktien ein. Die Fabrikanlage ist im J. 1873 ausgeführt u. mehrfach erweitert worden. Seit 1907 wird mit Drehöfen gearbeitet. Das Roh- material wird aus eigenen Brüchen, direkt bei der Fabrik liegend, gewonnen. Das Werk ist durch ein Anschlussgleis mit der Westfäl. Landes-Eisenbahn verbunden. Die Ges. gehört dem Rhein.-Westfäl. Zement-Verb. G. m. b. H. in Bochum mit einer Beteilig. ziffer von 940 760 Fass an. Absatz desselben 1913 nur 55.36 %, 1914 nur 27.27 %, 1915 nur 12.66 %, 1916 nur 15.42 %, 1917 nur 14.62 %, 1918 nur 6.63, 1919 nur 8.34 %, 1920 nur 11.72 % des Kontingents. Auch bei d. Zementsackzentrale G. m. b. H. in Beckum beteiligt. Die Grösse der Liegen- schaften der Ges. beträgt ca. 38 ha. Zugänge auf Anlage-Kti 1912–1914 M. 7663, 68 084, ca. 319 209, wovon 1914 M. 279 072 auf Masch. u. Drehöfen entfielen, 1921 auf Masch. 478 164, 1921 wurde eine weitere Elektrisierung des Betriebes durchgeführt. Die a. o. G.-V. vom 23./12. 1921 genehmigte einen Interessengemeinschaftsvertrag mit der Adler A.-G. für Berg- bau und Eisenindustrie in Erkelenz auf 50 Jahre. Die beiden Ges. wollen unter Aufrecht- erhaltung ihrer bisherigen Selbständigkeit in Zukunft zusammenarbeiten. Die Geschäfts- führung in der Interessengemeinschaff steht Adler zu. Zur Erreichung der gemeinschaftl. Zwecke überträgt die Cementindustrie A.-G. dem Bergwerk Adler ihr gesamtes Vermögen. Die Betriebsergebnisse werden bei beiden Ges. getrennt festgestellt. Die A.-G. für Cement- industrie erhält von den erzielten Überschüssen diejenigen Beträge, die zur Deckung der Abschr., Rückst. und Tant. erforderlich sind. Der dann noch verbleibende Überschuss bei der Cementindustrie fliesst ganz den Adlerwerken zu, welche ihrerseits verpflichtet sind, gleichgültig, wie hoch die Überschüsse bei der Cementindustrie waren, der letzteren einen Betrag zur Verfügung zu stellen, der zur Ausschüttung einer Div. in Höhe von 75 % der Adlerdiv. ausreicht. Ferner wird den Aktionären der Zementindustrie für die ersten 10 Ver- tragsjahre eine Div. von 10 % des Durchschnittes der letzten Jahre garantiert. In Aus- führung des Interessengemeinschaftsvertrages ist den Aktionären der A.-G. für Rheinisch- Westfälische Cement-Industrie ein Angebot zum Umtausch ihrer Aktien in solche der Adler- Gesellschaft gemacht worden, und zwar wurden für M. 1000 Rheinisch. Westfälische Cement- Aktien mit Dividendenschein für 1921, M. 1000 Aktien der Adler A.-G. mit Dividenden- schein für 1922 und M. 250 in bar gewährt. Zweck: Herstell. v. Portland-Zement u. dessen Verarbeit. zu Baumaterialien, Kunststein, Ornamentgegenständen u. sonst. Zementwaren, Handel in den betr. Rohstoffen u. Waren. Kapital: M. 2 200 000 in 2200 Akt. à M. 1000 nach Erhöh. um M. 200 000 lt. G.-V. v. 15./8.1898, angeboten den Aktionären zu 103 %. – Erhöht lt. G.-V. v. 9./12. 1920 um M. 1 000 000 (also auf M. 2 200 000) in 1000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1921, übernommen von einem Konsort. (A. Schaaffhausen'scher Bankver. A.-G.), davon M. 800 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 3:2 vom 7./1.–27./1. 1921 zu 140 %. Die restl. M. 200 000 Aktien wurden im Interesse der Ges. verwertet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen 7½ 0% Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest nach G.-V.-B. Ausser der Tant. erhält der Vors. u. der Stellv. je M. 20 000, der A.-R. M. 6000, jedes Mitgl. desselben M. 10 000 feste Vergüt. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Fabrikanlage 332 000, Grundst. u. Wege 167 000, Masch. u. Drehöfen 160 000, Wohnhäuser 40 000, Fuhrpark 1, Fabrikgeräte 1, Mobil.-, Kontor- u. Laborat.-Einricht. 1, Bahnanschluss u. Grubenbahn 2, Bestände an Zement, Material. ete. 4 073 190, Kassa 282 289, Wertp. 4912, Beteil. 210 255, Wertp. der Arb.-Unterst.-Kasse 23 262, (Avale 230 000), Debit. 128 699 623. – Passiva: A.-K. 2 200 000, R.-F. 337 928, Rückl. für zweifelh. Forder. 7000, Talonsteuer-Rückl. 11 000, Brandschäden-Selbstvers. 66 000, unerhob. Div. 15 062, Arb.-Unterst.-Kasse 23 262, (Avale 230 000), Kredit 128 663 742, Reingewinn 2 668 540 (davon Div. 2 475 000, A.-R. 193 540). Sa. M. 133 992 536. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 67 665, Reingewinn 2 668 540. Sa. M. 2 736 204. —– Kredit: Anteil an der Interessengemeinschaft M. 2 736 204. Kurs Ende 1913–1922: 141, 137.50*, , 94, 170, 100*, 163, 420, –, 6900 %. Eingeführt in Berlin im Juli 1906; erster Kurs 2./8. 1906: 182.50 %. Dividenden 1913–1922: 12, 0, 0, 0, 10, 8, 15, 25 bezw. 12½, 11¼. 112½ %. C.-V.: 5 J. (F.) Direktion: Dir. Alex. Dingeldey, stellv. Dir. Herm. Engels. Aufsichtsrat: (3–7) Vors.: Dir Arnold Koepe, Erkelenz; Stellv.: Bankdir. Geh. Finanz- rat Robert Bürgers, Köln; W. Th. von Deichmann, Mehlem; Komm.-Rat Dr. Albert Ahn. Bankier Justizrat Dr. Otto Strack, Köln; Gen.-Dir. a D. Hermann Heyer, Bad Oeynhausen; Bankier Louis Jacoby, Dortmund; Gen.-Dir. Dr. Albert Putsch, Kupferdreh; Komm.-Rat Robert Wulff, Düsseldorf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Köln, Düsseldorf, Bonn und Krefeld: A. Schaaffhaus. Bankverein; Köln: Deichmann & Co.