Industrie der Steine und Erden. 1901 =– Act.-Ges. für Essen- u. Ofenbau in Liqu. in Düsseldorf. Gegründet: 12./2. 1898. Gründer s. Jahrgang 1901/1902. Firma hatte bis 4./8. 1910 den Vorsatz Alphons Custodis. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb des unter der Firma Alphons Custodis in Düsséldorf betriebenen Kaminbaugeschäftes mit Filialen, sowie des unter der Firma Tonwerk Satzvey Alphons Custodis) zu Satzvey bei Euskirchen (Rheinl.) betriebenen Tonwerkes. Weiteres über die Ges. siehe Jahrg. 1907/08 dieses Buches. Die G.-V. v. 19./6. 1906 beschloss die Auflös. der Ges. u. Übertragung ihres Baugeschäfts mit Filialen u. des Tonwerk Satzvey an die neugegründete Akt.-Ges. Alphons Custodis in Regensburg. Der Betrieb des technischen Baugeschäftes, spez. in Russland, ging an eine zweite neugegründete Ges., die Akt.-Ges. für technische u. industrielle Bauten in Düsseldorf über. Gleichzeitig wurde die Liqui- dation der Akt.-Ges. für Essen- u. Ofenbau beschlossen. Kapital: M. 900 000 in 900 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 660 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./6. 1899 um M. 200 000- in 200 Aktien à M. 1000, begeben zu 101.50 % und vom 29./3. 1900 um M. 340 000 (auf M. 1 200 000) in 340 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1900, fest übernommen von einem Konsortium zu 130 %. Die G.-V. v. 2./6. 1902 beschloss zur Tilg. des Verlustes per 31./12. 1901 von M. 226.870 u. zur Stellung von zus. M. 73 129 Rücklagen Herabsetzung des A.-K. um M. 300 000 (auf M. 900 000) durch Vernichtung von 300 zu diesem Zwecke vom Vorbesitzer unentgeltlich zur Verf. gestellten Aktien à M. 1000. Genussscheine: Zur Beschaffung von Betriebsmitteln beschloss die G.-V. v. 16./11. 1903 Ausgabe von 800 Genussscheinen, die gegen Zahlung von je M. 500 auf eine Aktie à M. 1000 zur Begebung gelangten. Die Scheine können jederzeit nach 3 monatl. Kündig. mit à M. 625 getilgt werden u. kommen jetzt nach Auflös. der Ges. vor den Aktien zur Einlös. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Kassa 487, Verlust 899 512. Sa. M. 900 000. – Passiva: A.-K. M. 900 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 846 094, Verlust bei Verwertung der Immobil. 177 972, Verlust an Debit. 74 676, Unk. u. Zs. 23 387. — Kredit: Per Erlass durch die Hauptgläubiger 222 618, Verlust 899 512. Sa. M. 1 122 130. Kurs Ende 1902–1906: 68.50, –, –, –, – %. Eingef, durch den A. Schaaffh. Bankver. in Berlin im April 1901. Erster Kurs 18./4. 1901: 157 %. Notiz ab 2./1. 1907 eingestellt. Dividenden 1897–1905: 9, 11, 13, 13, 0, 0, 0, 0, 0 %. Liquidator: Jean Schaaf, Regensburg. Aufsichtsrat: Vors. Fürstl. Finanzrat Jos. Ziegler, Regensburg; Bank-Dir. Aug. Strauss, München; Ing. Alphons Custodis, Düsseldorf. Actien-Gesellschaft der Gerresheimer Glashüttenwerke vorm. Ferd. Heye in Düsseldorf Gegründet: 21./12. 1888, eingetr. 30./12. 1888. Übernahme der Glashüttenwerke von Ferd. Heye in Gerresheim ab 1./1. 1888 für M. 6 753 891. Sitz der Ges. bis 28./3. 1919 in Gerresheim, alsdann bis 12./3. 1921 in Reisholz u. von da ab in Düsseldorf. Zweigfabriken in Hörstel, Porta b. Minden, Kreuznach, Brackwede, Minden, Büdingen, Lippstadt u. Loitz. * Zweck: Betrieb von Glashüttenwerken. Spezialität: Flaschenfabrikation, Korbflechterei, Flaschenverschluss- u. Strohhülsenfabrik, Glasfalzziegel u. Glasbausteine; in Gerresheim seit 1904 auch Fabrikat. von Drahtglas, Rohglas, Ornamentglas; Bau u. Betrieb von Ziegeleien. Die Ges. gehört dem Verbande deutscher Flaschenfabriken an. 1898 wurde die Glasfabrik F. A. Meyer & Söhne in Porta mit Berghütte vorm. A. Kuhlmann erworben, 1899 Pachtung der Kreuznacher Glashütte bis 1923, jährl. Pachtpreis M. 39 600. 1901 Ankauf der Glasfabrik Teutoburg W. Gössling & Sohn in Brackwede (Westf.) 1904 Erwerb der Glasfabrik Wittekind bei Minden. – 1919 waren die Werke in Kreuznach u. Hörstel u. die Drahtglasfabrik infolge Kohlenmangels völlig ausser Betrieb. Im Laufe des Geschäftsjahres 1920 wurden lt. Beschl. der G.-V. v. 25./2. 1920 die im Besitz der Ges. befindlichen Aktien der Naamloozen Vennootschap Flesschenfabrick Anglo Dutsch Bottle Works an die Aktionäre der Gerresheimer Glashütten- werke verteilt; auf je 100 St.-Akt. der Gerresheimer Glashüttenwerke entfiel 1 Aktie der holländischen Ges.; Aktionäre, welche weniger als 100 Aktien besassen, erhielten für je 1 Aktie je ½00o Anspruch auf 1 Aktie der holländ. Ges., u. zwar wurden ihnen über diese Ansprüche Bescheinigungen erteilt. Ende April 1921 erwarben die Gerresheimer Glashüttenwerke in Capellen bei Wevelinghoven eine Glasfabrik u. gaben ihr die Form einer A.-G. mit einem Kapital von M. 20 000. Die G.-V. der A.-G. Glasfabrik Capellen vom 17./6. 1921 beschloss, das A.-K. um M. 1 500 000 auf den Inhaber lautende 7 % Vorz.-Akt. auf M. 1 520 000 zu erhöhen. Die neuen Vorz.-Aktien wurden im Juli 1921 den Gerresheimer Aktionären (auf je 10 Gerresheimer Aktien 1 neue Vorz.-Aktie der Glasfabrik Capellen) zu 100 % zum Bezuge angeboten. Die Anlagen setzen sich zur Zeit zus. aus: 1) Gerresheim, unmittelbar an der Bahn belegen, mit 9 Flaschen-Wannen für Handbetrieb u. 2 Wannen zur Herstellung von Draht- glas, Rohglas u. Ornamentglas, sowie 6 Wannen mit 10 Owens-Masch. für Masch.-Flaschen- fabrikation; Tonmühle u. Tonwarenfabrik; Rangier- u. Anschlussgeleise ca. 9000 m, 101 ha