193. – Industrie der Steine und Erden. fremden Unternehm. 1904 Erwerb der Mitteldeutschen Portland-Cement-Fabrik Prüssing & Co. in Schönebeck a. Elbe, Kommandit-Ges. auf Aktien. Die Ges. besitzt je eine Portland-Zement- Fabrik in Göschwitz u. in Nienburg. Die Zweigniederlassung in Unterwellenborn betreibt die Cementfabrik Thuringia, in welcher Hochofenzement Hergestellt wird. – Die Fabrik in Gösch- witz hat Bahnanschluss. Das Nienburger Werk hat Bahnanschluss u. eine Ladeanlage an der Saale, die mit dem Werk und den Steinbrüchen durch zwei Drahtseilbahnen verbunden ist. Werk Unterwellenborn hat Bahnanschluss. Die Aufbereitung des Rohmaterials geschiehtent- weder durch Trocknung in Trockentrommeln, Vermahlung u. Brennen in Schachtöfen oder durch Nassmahlung u. Verarbeitunng des Dickschlammes in Drehöfen. Göschwitz besitzt 9 Schachtöfen, von denen 2 zu Thielerostöfen umgebaut sind, und 2 Drehöfen; zwei diesem Betriebe dienende Dampfturbinen entwickeln 2500 PS (im ganzen sind daselbst ca. 3750 PS vorhanden). In Nienburg bestehen 2 Drehöfen. Der Gesamtgrundbesitz der Werke umfasst über 141 ha, die Gesamtleistungsfähigkteit 1 700 000 Fass Cement. Die Ges. ist Mitgl. des Nordd. Cement-Verbandes G. m. b. H. in Berlin u. hat hier ein Kontingent von 1 648792 Fass. 1920 günstiger Verkauf des Werkes in Schönebeck u. des Kalkwerks in Förderstedt. Lt. Beschluss d. G.-V. v. 12./2. 1921 Angliederung der Portland Cementfabrik Halle a. S., gegen Gewähr von 675 Aktien der Sächs.-Thür. Portland-Cement-Fabrik. Die Portland-Cementfabrik Halle wurde, weil veraltet, stillgelegt u. anderweit veräussert. Kapital: M. 31 000 000 in 22 000 St.-Aktien zu M. 1000, 1600 à M. 5000 u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht 1887 um M. 100 000, 1888 um M. 100 000, 1891 um M. 150 000, 1898 um M. 170 000, 1899 um M. 230 000. Lt. a. o. G.-V. v. 15./6. 1909 Erhöh. um M. 500 000 in 500 Aktien. Lt. G.-V. weitere Erhöh. um M. 550 000 in 550 Aktien. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 25./4. 1914 um M. 700 000 (auf M. 4 000 000). Lt. G.-V. v. 27./4. 1920 Erhöh. um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000). Weiter erhöht lt. G.-V. v. 12./2. 1920 um M. 1 000 000 (also auf M. 7 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000 unter Ausschluss des Bezugs- rechts der Aktionäre. Den Aktion. der Portl. Cementfabrik Halle wurden gegen 2 Aktien ihrer Ges. 1 Aktie der Sächs.-Thür. Portl.-Cementfabrik, gewährt. Restl. 325 Akt. sind von einem Konsort. übernommen worden. Nochmalig erhöht lt. G.-V. v. 11./1. 1922 um M. 6 500 000 in 5500 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 3: 1 vom 25./1. bis 9./2. 1922 zu 150 %. Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von M. 1 000 000 in Vorz.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1922, ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10fachem Stimmrecht. Bei eventl. Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien vorab mit 120 % eingelöst. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 2./6. 1923 um M. 17 500 000 in 1600 St.-Akt. zu M. 5000 u. 9500 zu M. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923; M. 2 000 000 wurden zu 500 %, M. 15 500 000 zu 150 % begeben, davon M. 9 375 000 angeb. den bisher. Aktion. im Verhältnis 4: 3 vom 15. 6.–6./7. 1923 zu 150 % – Steuer. Anleihen Göschwitz. I. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 6./5. 1909, rückzahlbar zu 103 %. Gekündigt zum 1./7. 1923. Zahlst. wie bei Div.-Scheine. Kurs in Berlin Ende 1913–1922: 97, 97.75* 91. = 95 99.90, 95.79, 94, % II. M. 1 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1913, rückzahlbar zu 102 %. Gekündigt zum 1./7. 1923. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F. (erfüllt), event. besond. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an persönl. haft. Gesellschafter, 10 % an A.-R. (ausser einer festen J ahresentschädig. von M. 5000 pro Mitgl. u. M. 10 000 für den Vorsitz.), Rest bezw. weitere Div. zur Verfüg. der G.-V. Die pers. haftenden Ges. erhalten ausser erwähnter Tant. eine schwankende Vergüt. vom Jahresgewinn, die für alle persönl. haftenden Ges. zus, höchstens 10 % des Gewinns nach Abzug der Mindestabschreib. ausmachen darf. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundstücke, Steinbrüche u. Wohnhäuser 1 515 865, Bauten u. Nebenanl. 3 650 993, Masch. u. Drehofen-Anl. 9 546 628, Vorräte 154 635 270, Debit. einschl. Banken 174 624 414, Beteilig. u. Wertp. 156 920, Kassa 7 675 323, Avale 300 000, aus- stehende Einzahl. auf Vorz.-Akt. 750 000. – Passiva: A.-K.: St.-Akt. 12 500 000, Vorz.-Akt. 1 000 000, R.-F. 6 428 287, Spez.-R.-F. 895 973, Rückstell. für Talonsteuer u. Aufgeld 95 660, Abschreib. 8 877 001, Wiederbeschaff.- Bestand 18 000 000, Anl. I 560 000, do. 1I 760 000, aus- geloste Teilschuldverschreib. 92 252, gekünd. Teilschuldverschreib. 8886, Hyp. 134 000, Kredit. 289 202 826, Avale 300 000, rückst. Zs. 33 738, rückst. Div. 48 560, Gewinn 13 918 228. Sa. M. 352 855 415. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 32 749 378, Abschreib. 4 073 688, Wiederbeschaff. Bestand 17 500 000, Gewinn 13 918 228 (davon: Div. 12 515 000, Vortrag 1 403 228). – Kredit: Vortrag 22 559, Betriebsgewinne 68 218 734. Sa. M. 68 241 294. Kurs Ende 1913–1922: 189, 166*, –, 135, 203, 151*, 181.50, 349, 920, 7000 %. Motiert in Berlin Dividenden 1913–1922: 16, 5, 0, 0, 10, 12, 12, 20, 30, 100 %, Vorz.-Akt. 1922: 6 %. C.-V.: 4 J. (K)). Geschäftsinhaber: Pers. haft. Ges.: Dr. jur. Bernh. Averbeck, Göschwitz (Saale); Ernst G. W. Prüssing, Nienburg (Saale). Repräsentanten der Kommanditisten: Assessor a. D. Kurt Landsberg, Berlin; Dr. Otto Kaempfe, Eisenberg i. Thür.; Komm.-Rat Otto Müller. Göschwitz; Dir. Dr. Heinrich Müller, Kalkberge (Mark).