Industrie der Steine und Erden. 1951 besteht aus 3 Anlagen und zwar a) das Centralwerk zu Misburg, 2. Z. ausgerüstet mit 7 Ringöfen, 8 Schneideröfen u. 4 Rotieröfen, sowie der Kraftanlage. b) Die Fabrik in Anderten, ausgerüstet mit 3 Ringöfen u. mit elektr. Kraftantriebe von dem Centralwerk (a) aus versehen. c) Das Cementkalkwerk mit 6 Schneideröfen versehen, ursprünglich für Cementfabrikation bestimmt, wurde 1907 für die Herstellung von Cementkalk hergerichtet. Diese 3 Werke in Misburg-Anderten sind mit 14 Dampfkesseln u. 4 Dampfmasch. ausgerüstet. II. Werk Ennigerloh: (Areal 67 ha 46 a 77 qm). Die Fabrik besitzt 1 Rotierofen u. 2 Schachtöfen u. ist mit 4 Dampfkesseln u. 2 Dampfmasch. ausgerüstet. Sämtliche Werke der Ges. verarbeiten nur eigenes Rohmaterial aus den auf dem zugehörigen Areal befindlichen Brüchen. Jedes der Werke ist mit den erforderlichen elektr. Masch. zur Kraftübertragung, Lichterzeugung usw. versehen u. besitzt eigene Gleisanlagen. Die Ges. besitzt in Ennigerloh eine Arbeiterkolonie, zu Misburg eigene Kaserne für eine Belegschaft von 400 Mann. Gesamtleistungsfähigkeit sämtlicher Fabriken ca. 3 000 000 Fass. Die Gesellschaft gehört dem Norddeutschen Cement-Verbande G. m. b. H., Berlin, u. für das Ennigerloher Werk dem Rhein.-Westfäl. Cement-Verbande G. m. b. H., Bochum, an. 1921 nahm die Ges. Interesse an der westfäl. Kohlenzeche Titan. Kapital: M. 40 000 000 in 31 000 St.-Aktien u. 9000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./6. 1900 um M. 800 000 in 800 Aktien, lt. G.-V. v. 14./9. 1901 um M. 3 000 000, lt. G.-V. v. 21./11. 1901 um M. 1 500 000 u. lt. G.-V. v. 28./5. 1902 um M. 2 000 000 (auf M. 8 500 000). (Über Herabsetz. des A.-K. siehe dieses Handb. 1921/22 I.) A.-K. von 1905–1921: M. 7 375 000 in 562 abgest. St.-Akt. u. 6813 Vorz.-Akt. Lt. G.-V. v 17./1. 1921 Herabsetz. des St.-A.-K. von M. 562 000 auf M. 420 000 durch Zus. legung der St.-Akt. im Verh. 4:3 unter Gleichstell. sämtl. Aktien. Gleichzeitig Erhöh. des A.-K. um M. 2 767 000 auf M. 10 000 000, ab 1./1. 1921 div.-ber. u. den alten Aktionären auf je M. 3000 der bisher. Vorz.-Akt. bzw. ihnen gleichgest. abgest. St.-Akt. oder auf M. 4000 der bisher. noch nicht abgest. St.-Akt. eine neue Aktie über M. 1000 zu 125 % angeb. A.-K. somit M. 10 000 000 in gleichber. Aktien. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 14./10. 1921 um M. 5 000 000 (also auf M. 15 000 000) in 5000 St.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1/1. 1921, übern. von einem Konsort. (S. Bleichröder, Berlin) zu 150 %, angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 2:1 vom 7./11.–29./11. 1921 zu 150 %. Lt. G.-V. v. 19./11. 1921 Ausgabe von M. 4 000 000 Vorz.- Akt. zu M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1922, ausgestattet mit 7 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.- Anspruch u. 3fach Stimmr. Das Konsort. übernahm eine Sperrverpflicht. von 10 Jahren für diese vorläufig nur mit 25 % eingez. u. mit 110 % rückz. Vorz-Akt. Weiter erhöht It. G.-V. v. 13./11. 1922 um M. 6 000 000 in 2000 St.-Akt. u. 4000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922 u. Umwandl. der alten Vorz.-Akt. in St.-Akt. Die neuen St.-Akt. wurden zu 350 % begeben u. den bisher. Aktion. im Verh. 3: 1 zu 350 % bis 21./12. 1922 angeb. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div. u. 4 fach. Stimmr. ausgestattet u. zu 100 % begeben. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 30./8. 1923 um M. 15 000 000 in 10 000 Inh.-Aktien à M. 1000, 5000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die St.-Aktien wurden von einem Konsort. (Führung S. Bleichröder) übern. u. davon M. 7 000 000 den bisher. Aktion. im Verh. 3:1 bis 27./9. 1923 zu 30 000 % plus Pauschale f. Bezugsrecht u. Börsensteuer angeb. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 4 fachem Stimmrecht in besond. Fällen ausgestattet. 4½ % Anleihe: M. 3 500 000 in Teilschuldverschreib. vom 1./10. 1906, Stücke à M. 2000, 1000 u. 500, rückzahlbar zu 103 %. Gekündigt zum 1./6. 1923. Zahlstellen: Berlin: S. Bleichröder: Elberfeld: Deutsche Bank. Kurs in Berlin Ende 1913–1922: 95.75, 91*, –, 88, –, 947*, 95.25, 100, 110.25, – %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 4 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (der ausserdem eine feste Vergüt. von zus. M. 15 000 erhält), Rest weitere Div. Die vertragsm. Tant. des Vorst. ist gemäss den gesetzlichen Bestimmungen zu berechnen. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst. 1 830 000, Geb u. Öfen 2 825 000, Arb.-Kolonie Ennigerloh 1, Masch. u. Rotierer 10, Utensil., Mobil., Gleisanlagen, Pferde u. Wagen 10, Kassa 6 381 376, Eff. u. Beteil. 1 545 750, (Aval-Debit. 107 096 000), Debit. (darunter Bank- u. Verbands- Guth. 283 650 743) 379 337 723, Vorräte 31 126 958. – Passiva: A.-K.: St.-Akt. 21 000 000, Vorz.-Akt. (75 % fehl. Einzahl.) 1 000 000, Anleihe 2 835 500, rückst. geloste Obl. 25 500, R.-F. 19 500 000, Talonsteuer-Res. 150 000, Beamten- u. Arb.-Unterstütz.-F. 95 679, Obl.-Zs. 47 073, rückst. Div. 144 260, Arb.-Versich. 1 400 000, (Aval-Verpflicht. 107 096 000), Kredit. 354 192 874, Gewinn 22 655 942. Sa. M. 423 046 829. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 9 674 789, Zs. u. Provis. 3 304 072, Gewinn 22 655 942 (davon: Div. 21 070 000, Vortrag 1 585 942). – Kredit: Vortrag 302 924, Eff. u. Beteil. 88 250, Pachten u. Mieten 27 571, Roh-UÜberschuss 35 216 057. Sa. M. 35 634 804. Kurs Ende 1913–1922: 77.50, 83.75*, –, 47, 151.25, 114*, 133.25, 334, 650, 8100 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1912/13 bis Ende 1916: St.- u. Vorz.-Akt.: 0 %; 1917–1920: Vorz.-Akt.: 8, 8, 12, 20 %; St.-Akt.: 2, 2, 6, 14 %. Gleichber. Aktien 1921–1922: 30, 100 %. C.-V.: 4 J. (K.). Direktion: Gen.-Dir. Heinr. Fr. Lau, Hannover; Dir. Dr. A. Vehse, Misburg. Stellv.: Dir. Paul Schrader, Hannover.