1970 Industrie der Steine und Erden. Zweck: Betrieb von Cementfabriken, Herstell. u. Verkauf von Cement u. hydraul. Bindemitteln aller Art, sowie daraus gefertigter Waren und Beteiligung an anderen Unternehmungen. Über den früheren Grund- u. Fabrikbesitz siehe dieses Handb. 1921/22 I. Die Werke der Ges. stehen seit 24./1. 1919 unter französ. Sequester. Anfang Februar 1919 die Nebengesellschaften. Die französische Liquidation des sequestrierten Besitses in Elsass- Lothringen ist 1921 zum Abschluss gekommen. Die Verhandlungen über die Entschädigung haben zu einem vorl. Abschluss geführt. Unmittelbar vor Jahresschluss 1922 ist einée Vereinb. mit dem Reiche zu Stande gekommen. Über die daraus der Ges. vorl. zugefloss. Werte mit Ausnahme des Barbetrages von M. 1 000 000 konnte die Ges. erst 1923 verfügen: sie werden infolgedessen erst in der Bilanz für 1923 erscheinen. Kapital: M. 10 500 000 in 10 000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1898 um M. 800 000; von diesen Akt. erhielten 200 Stück die bisher. Diesdorfer Aktion. zu 135 %, die übrigen 600 Stück wurden in Tausch gegen 600 Stück Akt. der angegliederten A.- G. Elsass-Lothring. Portland-Cement-Werk zu Heming gegeben. Die G.-V. v. 6./4. 1900 beschloss für Neuanlagen u. Betriebserweiter. Erhöhung um M. 700 000; über- nommen von einem Konsort., u. zwar M. 200 000 zu 140 %, M. 500 000 zu 155 %, u. von diesem M. 180 000 den Aktionären zu 140 % angeboten. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 27./4. 1907 um M. 1 250 000. Hiervon wurden vorerst nur M. 700 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907 emittiert. Erst 1908 fand die Emiss. der weiteren, ab 1./1. 1908 div.-ber. 550 Aktien statt, angeboten den alten Aktionären zu 112.50 %. Die a. o. G.-V. v. 13./9. 1911 genehmigte einen Fusionsvertrag, durch welchen die Heminger Portland-Cementwerk A.-G. in Saarburg ihr Vermögen als Ganzes mit Wirk. ab 1./1. 1911 an die Lothringer Werke übertrug gegen Gewährung v. M. 630 000 Aktien dieser Ges. für die restl. Aktien der Heminger Ges. (A.-K. M. 1 200 000) eine grössere Anzahl Heminger Aktien (M. 360 000) war bereits im Besitz der Lothringer Werke (für M. 4000 Heminger Aktien wurden M. 3000 Lothringer Aktien gewährt). Ferner wurde ein Abkommen genehmigt betr. den Erwerb des von M. 700 000 auf M. 500 000 herabgesetzten A.-K. der Süddeutschen Cementwerke A.-G. in Neunkirchen, ebenfalls gegen Gewährung von M. 3000 Aktien der Lothringer Werke für M. 4000 Aktien der Süddeutschen Cement- werke. 1912 fand die vollständige Angliederung dieser Werke an die Lothringer Ges. statt. Hierzu dienten 375 Stück Lothr. Aktien. Zur Durchführung dieser Transaktionen beschloss die G.-V. v. 13./9. 1911 das A.-K. der Lothringer Portland-Cementwerke um M. 1 250 000 (also auf M. 5 000 000) in 1250 Aktien zu 112.50 % mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911 zu erhöhen. Der Erlös der nicht zu den vorgenannten Fusionen benötigten 245 Aktien diente zur Deckung der Kosten u. zur Verstärk. der Betriebsmittel; sie wurden zu bar zu 112½ % begeben. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 18./6. 1923 um M. 5 500 000 in 5000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern., der Zeitpunkt der Ausgabe der Verwaltung überlassen, sie muss jedoch bis 30./6. 1924 durchgeführt sein. Die gleiche G.-V. beschloss für die von dem französ. Liquidator beschlagnahmten und vernichteten St-Akt. die Wiederausgabe von 1487 St.-Akt., die im Interesse der Ges. ver- wertet werden sollen. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz-Div., Nachzahl.-Anspruch und 12fachem, beschränkt. Stimmrecht ausgestattet. Die a. o. G.-V. v. 5./10. 1923 sollte die Übernahme des Vermögens der Friedrichsrodaer Bergwerksges. u. die Ausgabe von M. 100 Mill. St.-Akt. beschliessen. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 18./5. 1904, rück- vahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000 u. M. 500, auf Namen der Firma S. Bleichröder in Berlin als Pfandhalter oder deren Ordre u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 durch jährl. Ausl. 1./7. (zuerst 1909) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist zulässig. Die Anleihe ist an 1. Stelle hypothek. eingetragen. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimm. Noch in Umlauf Ende 1921 zus. mit der anderen Anl. M. 1 123 000. Kurs in Berlin Ende 1913–1922: 96, –*, –, 91, =, 94, –, 99, –, – % Gekünd. zum 1./7: 1923. Anleihe: M. 650 000 in 4½ % Oblig. à M. 500, aufgenommen 1904 von der Heminger Portland-Cementwerk A.-G. in Saarburg. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari bis 1930 durch Auslos. im Nov. auf 1./4. Zahlst.: Strassburg: Ch. Staehling, L. Valentin & Cie. * Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. erffillt, event. Dotierung weiterer R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mindestens aber je M. 100 Gold, welcher Betrag auf die Tant. zu verrechnen ist), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Besitz unter französ. Zwangsverwalt. 7 420 809, Effekten u. Beteilig. 72 387, Debit. 9 693 669. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 500 000, ausserordentl. R.-F. 458 890, Arb.-Unterst.-F. 150 600, Kredit. 8 740 202, Gewinn 2 337 173. Sa. M. 17 186 866. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Zs. 1 500 641. Gewinn 2 337 173 (davon Div. 1755 500, Tant. an A.-R. u. Vorst. 272 360, Steuerrückl. 300 000, Vortrag 8314). – Kredit: Vortrag 5291, div. Einnahmen 3 832 523. Sa. M. 3 837 814. Kurs der Aktien Ende 1913–1922: In Berlin: 127.75, 112*, –, 98, –, 109*, 115, 595, 720. 5100 %. – In Frankfurt a. M.: 126.60, 114*, –, 98, 141, 109*, –, 615, 840, 4000 %. Dividenden 1913–1922: 9. 0, 0, 0, 0, 5, 0, 0, 0, 50 %. C.-V.: 4 J. (K.) Die Auszahlung der Div. für 1918 erfolgte ab 30./7. 1920. Vorstand: Ed. Schur, Karlsruhe (Baden).