1986 Industrie der Steine und Erden. Zweck. Erwerb u. Fortbetrieb der Porzellanfabrik der vormaligen offenen Handels- gesellschaft in Firma „Gebr. Kühnlenzé. Kapital. M. 3 000 000 in 3000 Inh.-Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, übern. von den Gründern zu 100 %. — Lt. G.-V. v. 26./10. 1922 erhöht um M. 1 000 000, ausgegeben zu 190 %. Geschäftsjahr. Kalenderj. Gen.-Vers. Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 300 000, Masch. 1, Kraftfahrz. 1, Mobil. 1, Matrizen 1, Effekten 1, Aussenstände 79 801 450, Bank- u. Postscheck 6 229 313, Kassen- u. Wechselbestand 2 290 922, Vorräte 868 421. – Passiva: 3 000 000, R.-F. 900 000, Kredit. 35 380 242, Dispos. u. Erneuer.-F. 40 000 000, Reingew. 10 209 870. Sa. M. 89 490 112. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 9 621 334, Abschr. 1 229 563, Reingewinn 10 209 870. Sa. M. 21 060 768. – Kredit: Fabrikationsüberschuss M. 21.060 768. Dividende 1922: 150 %. Direktion. Kaufm. Carl Schindhelm, Fabrikdir. Heinr. Schindhelm. Aufsichtsrat. Bankier Dr. jur. Heinr. Arnhold, Dresden; Fabrikbes. Cuno Kühnlenz, Komm.-Rat Kurt Gretzschel, Triptis; Komm.-Rat Edmund Tröster, Rudolstadt; Kaufm. Max Kaufmann, Berlin; Justizrat Rechtsanwalt Dr. Josef Schmidt, Bamberg; Bankdir. Dr. jur. Johannes Krüger. Zahlstellen: Dresden und Berlin: Gebr. Arnhold. Breitenburger Portland-Cement-Fabrik in Lägerdorf. Gegründet: 15./3. 1884; eingetr. 4./4. 1884. Sitz der Ges. seit 1899 in Lägerdorf. Zweig- niederlass. in Hamburg, Rathausmarkt 8. Zweck: Fabrikation u. Verkauf von Portland-Zement, Kalk, Düngekalk, Roh- u. Schlemm- kreide u Ziegeleiprodukten einschl. verwandter Geschäfte. Die Ges. betreibt eine Zementfabrik in Lägerdorf. Sie besitzt von der Holsteinischen Portland-Cement-Fabrik, G. m. b. H. zu Lägerdorf, Geschäftsanteile im Nennbetrage von M. 195 000 von dem M. 200 000 betragenden St.-Kapital. Diese Ges. hat am 30./10. 1905 die sämtlichen Vermögensgegenstände und Vorräte der am 1./5. 1905 in Konkurs gegangenen Lägerdorfer Portland-Cement-Fabrik erworben. Die Fabriken beider Gesellschaften liegen unmittelbar nebeneinander an dem Breitenburger Schiffahrtskanal, haben zus. eine Wasser- front von über 500 m, sind durch Gleise und gemeinsame Elektrizitätsanlagen verbunden u. haben eine gemeinschaftliche Verwaltung u. Versorgung von Rohmaterialien. Der Breitenburger Ges. gehören zu Eigentum Grundstücke im Gesamtflächenraum von 114 ha 43 a 99 qm, von welchen 16 ha 12 a 59 qm auf die Fabrikgrundstücke u. Arbeiter- wohnhäuser, 20 ha 1 a 90 qm auf die Ziegelei in Edendorf u. 78 ha 29 a 50 qm auf den Hof Muldsberg, welcher mächtige Tonlager enthält, die aber bisher noch nicht aufgeschlossen sind, deren Oberfläche vielmehr noch landwirtschaftlich genutzt wird, entfallen. Die Hol- steinische Portland-Cement-Fabrik-Ges. m. b. H., besitzt eigentümlich Grundflächen von insges. 46 ha 27 a; von diesen entfallen auf Fabrikgrundstücke 21 ha 40 a 73 am, auf Ziegeleien u. Tongrundstücke etwa 5 ha. Die Fabrik der Breitenburger Ges. befindet sich grösstenteils auf einem vom Grafen zu Rantzau-Breitenburg bis 31./12. 1983 gepachteten 29 ha 87 a 76 am grossen Grundstück aus welchem auch die Kreide entnommen wird. Der Pachtpreis beträgt 8 Pfg. für das Fass fertigen Zements; jährlich aber mindest. M. 30 000. Gleichzeitig ist auch die Holsteinische Portland-Cement-Fabrik berechtigt, Kreide zu fördern. Sobald sie dies bisher noch nicht genutzte Recht ausübt, erhöht sich der Pachtpreis um weitere M. 15 000 Mindestsatz. Die Breitenburger Gesellschaft hat ferner gemeinschaftlich mit der Holsteinischen Portland- Cementfabrik das Förderungsrecht auf einem vom Grafen zu Rantzau-Breitenburg gepach- teten rund 46 ha grossen zweiten Grundstück. Die Dauer dieses Vertrages ist auf die Zeit des Bestehens der Holsteinischen Portland-Cement-Fabrik, G. m. b. H., mindestens aber auf 50 Jahre, vom 14./4. 1906 ab gerechnet, festgesetzt. Der Pachtpreis bemisst sich auf 4 Pfg. für jedes Fass fertigen Zements, der aus der dort geförderten Kreide fabriziert wird, min- destens aber auf M. 7500, solange die Ges. m. b. H. allein, und auf M. 22 500, sobald die Breitenburger Ges. ebenfalls Kreide fördert. Der Pachtpreis ist jedoch erst zu entrichten. sobald Kreide wirklich zu fördern begonnen wird, was bisher noch nicht der Fall gewesen ist. Die Aufbereitung geschieht im Nassverfahren. Der Ges. steht eine im. J. 1910 gelieferte Drehofenanlage zur Verfüg In ihr besitzt sie unter anderem 2 Drehöfen modernster Kon- struktion für eine Tagesleistung von rd. 450 000 kg Zementklinker. Daneben stehen ihr 18 kentinuierliche Brennöfen mit umfangreichen Vorbetrieben, im besonderen maschinellen Pressen für Luft- u. Kanalöfen-Trocknerei, zur Verfügung. Zur Vermahlung stehen 3 leistungsfähige Mühlenanlagen zu Gebote. Ausgedehnte Kesselanlagen, Dampfmaschinen, Turbodynamo usw. sind vorhanden, der Betrieb wird zum grossen Teil elektrisch geführt. Die gesamten Anlagen sind ausreichend um in allen Fabrikationsstadien eine jährliche Produktion von über 1 000 000 Fass Zement herstellen zu können. Auf beiden Fabriken zusammengenommen, sind Arbeiterwohnungen für 135 Familien vorhanden. Die Breitenburger Ges. ist ebenso wie die Holsteiner Ges. Mitglied der Nordd. Zement- Verband G. m b. H. in Berlin. 3 Kapital: M. 42 Mill. in 34 000 St.-Aktien u. 8000 Vorz.-Aktien zu M. 1000. Urspr. A.-K. M. 450 000; über die Wandlungen desselben siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handbuches. Das A.-K. wurde lt. G.-V. v. 15./4. 1920 von M. 3 500 000 auf M. 5 250 000 erhöht. Weiter