2072 Industrie der Steine und Erden. Anlagen umfassen in Schwanebeck eine Oberfläche von 37 ha 35 a 50 qm, davon bebaut 2 ha 89 a 64 qm. Von den ca. 38 ha Areal sind ca. 18 ha Kalkstein- u. Mergellager mit einer Mächtigkeit von 50 m. Das Material lagert schichtenweise übereinander, sodass der Abbau ohne grosse Schwierigkeit erfolgen kann. Der Abbau wird vorläufig nur bis auf 15 m Tiefe vorgenommen. 1912/13 wurde eine Drehofenanlage von der Firma G. Polysius, Dessau, gebaut, hierzu kommt eine „Thiele-Ofenanlage“, die 1921 fertiggestellt wurde. Mit der Gesamtanlage können jährlich 500 000 Fass Zement hergestellt werden. Ausserdem wird Zementkalk fabriziert, wovon jährlich 1500 Waggons hergestellt werden können. Das Werk ist mit dem Staatsbahnhof durch eine 2½ km lange eigene Anschlussbahn ver- bunden. Der Betrieb wird mit eigenen Maschinen u. Bahnwagen durchgeführt. Hierzu dienen 1 Lokomotive mit 120 PS, 2 Lokomotiven mit 80 PS, 6 Güterwagen mit 8 t und 22 Güterwagen mit 10 t Tragfähigkeit. Die Ges. beschäftigt zurzeit ca. 250 Beamte u. Arbeiter. Umsatz 1920–1922: Zement: 86 205, 156 007, 167 595 Fass; Zementkalk: 35 694, 40 195, 53 771 Ztr. Im Okt. 1915 wurde der ältere Teil des Werkes von einem Brand- schaden betroffen, dessen Regulierung erfolgt ist. Der Wiederaufbau des abgebrannten Fabrikteils erfolgte 1916 u. 1917. Seit 1./1. 1917 gehört die Ges. dem Nordd. Cement- Verbande G. m. b. H. in Berlin an. Kapital: M. 8 Mill. in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 150 000. Die G.V. v. 15./6. 1914 beschloss zur Abstossung der anlässlich der Betriebserweiter. aufgenommenen Bank- u. Warenkredite von etwa M. 1 000 000 eine Kap.-Erhöhung von M. 850 000, die in zwei Abschnitten vorgenommen wird, wovon der Betrag von M. 345 000 von lokalen Interessenten übernommen wurde, u. zwar zu einem Kurse von 100 % £ 6½ % Kosten u. Spesen. Die Er- höhung um weitere M. 505 000 wurde v. d. G.-V. v. 27./5. 1920 genehmigt. Die A. wurden v. Mooshake & Lindemann zu 115 % übernommen u. den Aktionären (3:1) zu 125 % angeboten. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./12. 1920 um M. 500 000 (also auf M. 2 500 000) in 500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Konsort. (Mooshake & Lindemann, Halberstadt) zu 115 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 4: 1 bis 26./2. 1921 zu 125 %, sowie nochmals erhöht lt. G.-V. v. 12./4. 1921 um M. 1 000 000 (mithin auf M. 3 500 000) in 1000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1.1921, übern. vom gleichen Konsort. zu 140 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 5: 2 zu 125 %. Lt. G.-V. v. 25./3. 1922 erhöht um M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1922, ausgeg. im Verh. 2: 1 zu 200 0%. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./12. 1922 um M. 2 750 000 in 2750 Akt., ausgegeben zu 300 %; angeboten den Aktion. auf 3 alte 1 junge Aktie zu 320 %. Anleihe: M. 700 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1897, rückzahlbar zu 103 %. Noch in Umlauf Ende 1922 M. 397 000. Kurs in Berlin Ende 1913–1922: 100, 88*, –, 85, –, 94*, –, –, 83, – %. Eingef. daselbst am 19./9. 1908 zu 99 %. Die Anleihe ist am 1./6. 1923 zurückgezahlt. Anleihe v. 1919: M. 550 000 zur Abdeckung der Bankschuld. 5 % 2s 111 1.7 rückzahlbar zu 103 % durch Auslos., erstmalig 1./1. 1930. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht; 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrückl., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an Vorst., 5 % Tant. an A.-R. (ausserdem Fixum von M. 1500 pro Mitgl. u. M. 3000 für den Vors.), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1922;:; Aktiva: Grundstücke 307 059, Gebäude 1 591 715, Masch. 630 156, Anschlussbahn 1, Feld- u. Drahtseilbahn 1, Pferde- u. Fuhrwerk 1, Utensil. 1, landwirtsch. Masch. u. Geräte 1, Effekten 278 234, Beteil. 1, Kasse 356 911, Avale 29 500, Debit. 65 757 390, Vorräte 6 918 921. – Passiva: A.-K. 5 250 000, Oblig. I 397 000, do. II 550 000, do. Auslos. 3000, do. Zs. 9360, do. II 13 812, R.-F. 1 450 745, Arb.-Unterstütz.-F. 2855, Avale 29 500, alte Div. 14 980, Werkerhalt. 12 000 000, Kredit. 47 148 642, Gewinn 9 000 000. Sa. M. 75 869 896. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk. 136 615 774, Handl.-Unk. 10 538 761, Zs. 345 158, Abschreib. 2 397 221, Werkerhalt. 12 000 000, Gewinn 9 000 000 (davon: Arb.-Unter- stütz.-F. 997 145, Div. 4 200 000, Tant. an Dir. u. A.-R. 1 557 200, Vortrag 2 245 655). –— Krodit: Vortrag 7925, Gewinn auf Waren 170 877 209, Gewinn Landwirtschaft 11 780. Sa. M. 170 896 915. 3 HKurs der Aktien Ende 1913–1922: 97.50, 88*, –, 80, 130, 88* 101, 282, 705, 8800 %. Eingef. in Berlin am 21./9. 1908 zu 155.25 %. Lieferbar Aktien Nr. 181150. Dividenden 1913–1922: 7, 0, 0, 0, 7, 0, 5. 15, 16, 80 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Benno Gersmann, Stellv. Heinz Gersmann, Halberstadt. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Salomon Marx, Stellv. Justizrat Leopold Levin 1, Bankier Julius Schwarz, Bankier Oscar Weil, Berlin; Bankier Rich. Landauer, Charlotten- burg: Bankier Dr. jur. F. Lindemann, Halberstadt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Internationale Handelsbank, Schwarz, Goldschmidt & Co.; Halberstadt: Mooshake & Lindemann. Keramische Hütte Akt.-Ges. in Sehnde. Gegründet: 3./4. 1922; eingetr. 23./8. 1922. Gründer: Dr. jur. Wilh. North, Dir. Alfred North, Apotheker Alb. Schmidt, Ing. Hugo Dieckhoff, Hannover; Bergwerks-Dir. Georg AZschocke, Sehnde. ―――