207 Industrie der Steine und Erden. Vereinigte Mosaik- und Wandplattenwerke Aktien-Gesell- schaft (Friedland-Sinzig-Ehrang). Sitz in Sinzig a. Rhß. Gegründet: 15./6. bezw. 1. u. 3./8. 1906; eingetr. 16./8. 1906. Firma anfänglich d. h. bis 24./10. 1908 Tonplattenfabrik Friedland; dann bis 1910: Vereinigte Mosaikplatten-Akt.-Ges. mit Sitz in Friedland i. Meckl.; dann bis 1921 Vereinigte Mosaikplattenwerke Friedland-Sinzig; seit 4./2. 1921 wie oben. Gründer siehe Jahrg. 1912/13. 33 Zweck: Gewinn. von Ton, Sand u. Lehm, Herstellung u. Vertrieb von Tonwaren aller Art u. Handel mit Baustoffen. Die Fabrik wurde 1906/07 neu erbaut und kam 1907 in Be. trieb. 1908 Erwerb der Tonwarenfabrik H. Lindemann in Friedland, mit Wirkung ab 1./1. 1910 Ankäuf der Sinziger Mosaikplatten- u. Thonwaren-Fabrik A.-G. (siehe auch bei Kap.). Die Bilanz per 30./6. 1911 schloss nach M. 86 604 Abschreib. mit einem Gewinn von M. 8965, der in Res. gestellt wurde. Die für den Ausbau Sinzigs erforderlichen aufgewendeten Summen (ca. M. 120 000) waren grösser als veranschlagt werden konnte. Im Februar 1921 Erwerb der Ehranger Abteil. der Ver. Servais-Werke in Ehrang. Durch den Ruhreinbruch ist Ehrang Sstillgelegt. 3 Kapital: M. 5 600 000 in 5600 gleichber. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 230 000, erhöht bis 1917 auf M. 1 200 000. Über die Erhöh. u. die Sanier. 1912 s. Jahrg. 1922/23. Die a. o. G.-V. v. 6./10. 1917 beschloss Herabsetg. des A.-K. von M. 1 200 000 auf M. 1 159000 durch Zus. legung von 80 St.-Akt. 2:1 u. kostenlose Überlass. von 1 St.-Akt. (Frist 15./3. 1918). Gleichzeitig wurde die Wiedererhöh. des A.-K. um M. 41 000 in 41 St.-Akt. zu 100 % mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918 be- schlossen, auch wurden M. 1119 000 Vorz.-Akt. mit Wirk. ab 1./1. 1918 in St.-Akt. umgewandelt. A.-K. nun einheitlich M. 1 200 000 in St.-Aktien. Weitere Kap.-Erh. lt. G.-V. v. 4./2. 1921 um M. 1 600 000 (also auf M. 2 800 000) in 1600 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber, ab 1./1. 1921, übernommen von der Rostocker Bank in Rostock, angeb. M. 400 000 den bish. Aktionären vom 5.—–9./3. 1921 zu 125 %; von den übrigen neuen Akt. dienten M. 800 000 zum Kurse von 100 % zur teilweisen Bezahlung der Vereinigten Servais-Werke A.-G. Ehrang; M. 300 000 zum Kurse von 120 % zur Aktieneinfürung an der Börse; M. 100 000 zu 120 % zur Weiter- gabe an die Ges. zum Weiterverkauf an die Vorstandsmitglieder der Ges. Lt. G.-V. v. 29./12. 1922 erhöht um M. 2 800 000 (auf M. 5 600 000) in St.-Akt., div.-ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. zu 100 % u. den Aktionären zu 115 % im Verh. 1:1 angeboten. Hypotheken-Anleihe v. 1921: M. 2 500 000;, rückzahlbar nach 25 Jahren. Sie diente zum Ausbau des 1921 gekauften Ehrang-Werkes u. zur Tilg. der Hyp. In Umlauf M. 2 800 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1915 v. 1./7.–30./6.) Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundstücke 339 776, Tongruben 85 000, Gebäude u. Anlagen 1 058 000, Ofenanlagen 148 000, Gleisanlagen 48 001, Masch., Werkzeuge u. Geräte 824 000, Kassa, Wechsel u. Schecks 7 137 135, Postscheckguth. 664 571, Eff. 6772, Kaut. 10 787, Schuldner 154 252 587, Vorräte 111 040 448, (Bürgschaftschuldner 770 000). – Passiva: A.-K. 5 600 000, Obl.-Anl. 2 400 000, R.-F. 280 000, Werkerhalt. 1 000 000, Talonsteuer-Res. 12 600, Gläubiger 221 791 942, Rückstell. für Löhne, versch. Steuern usw. 22 464 229, Obl.-Anl.-Zs. 60 000, Angest. u. Arb.-Unterstütz.-F. 80 800, Erlös versteig. Aktien 738, unerhob. Div. 25 740, unerhob. Obl. 25 750, do. Zs. 75, (Bürgschaftsgläubiger 770 000), Reingewinn 21 873 205. Sa. M. 275 615 079. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 589 571 660, Werkerhaltung 600 000, Abschreib. 369 807, Reingewinn 21 873 205. – Kredit: Vortrag 153 503, Eing. aus früher abgeschrieb. Forder. 3500, Fabrikat.-Gewinn 625 361 257. Sa. M. 625 518 260. Dividenden: St.-Aktien 1912/13–1914/15: 0, 0, 0 %; 1916–1917: 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1912/13–1914/15: 0, 0, 0 %; 1916–1922: 0, 12, 0, 0, 25, 30, 100 %. Die Auszahl. der Div. an die Vorz.-Aktien für 1914/15, 1915/16, 1./7.–31./12. 1916 u. 1917 erfolgte nachträglich mit je 6 % Ab 31./3. 1920. Direktion: Kaufm. Leitung: C. Reinicke, Godesberg; techn. Leitung: M. Gotthardt, Sinzig. Aufsichtsrat (5–10): Vors. Bank-Dir. Werner Kleinert, Stellv. Konsul Brockelmann, Hostock; Paul Kracht, Berlin-Dahlem; Ratssyndikus a. D. Hans Link, Rostock; Bankdir. Fr. Neuerburg, Berlin; Gutsbes. Ernst Servais, Kürenz bei Trier; Ing. Marc Collart, Schloss Schengen i. Lxbg.; Architekt Paul Korff, Laage i. M. Zahlstellen: Sinzig: Ges.-Kasse; Rostock: Rostocker Bank. Sitzendorfer Porzellan-Manufaktur vorm. Alfred Voigt. Akt.-Ges. in Sitzendorf i. Th. Gegründet: 10./4. 1922; eingetragen 12./5. 1922. Bis 15./7 1922 lautete die Firma Porzellan- Manufaktur Sitzendorf. Gründer; Fabrikbes. Th. Kirsch, München; Ed. Mayer-Kruse, Berlin- Wannsee; Justizrat Rechtsanwalt Dr. Anton Mössmer; Oberst a. D. Karl Kessler, Rich. Meyer, München. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Porzellanerzeugnissen. Kapital: M. 3.5 Mill. in 3500 Akt. Nr. 1–3150 Lit. A u. Nr. 3151–3500 Lit. B. Urspr. M. 500 000 in 500 Aktien, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht lt. G.-V. v. 15./7.1922 um M. 3 Mill. in 3000 Akt.