2128 Textil- und Bekleidungs-Industrie. Direktion: Max Kochmann, Charlottenburg; Herm. Bente, B.-Pankow; Alfred Sternberg, B.-Grunewald. Aufsichtsrat: Arthur Niclas, Charlottenburg; Walter Sternberg, Dr. Fritz Sternberg, B.-Grunewald. Akt.-Ges. Lichtenberger Wollfabrik in Rittergutstrasse 121/122. Gegründet: 21./6. 1912; eingetr. 12./7. 1912. Gründer siehe dieses Handb., Jahrg. 1915/16. Zweck: Fabrikation von Kunstwolle, Kunstbaumwolle u. Tuchen aller Art sowie Handel mit allen Rohprodukten, die zur Kunstwoll- u. Kunstbaumwollfabrikation bezw. verwandten Fabrikationen Verwendung finden. Vorhanden sind drei Karbonisieranstalten, sowie grosse Spinnerei- u. Webereianlagen, verbunden mit Färbereien, Walken u. Appreturanstalten. Am 1./10. 1918 erfolgte der Ankauf der Tuchfabrik von Carl Welz in Forst, als Filialbetrieb; seit dem 1./7. 1919 ist in Sommerfeld-Lausitz, in 5 Werken ein grosser Betrieb zur Her- stellung von Halbtuchen unter der Firma „Sommerfelder Textilwerke Akt.-Ges.“ angegliedert, deren A.-K. von M. 1 000 000 die Ges. übernommen hat. Die Ges. verfügt über 1000 Web- stühle, 28 eig. u. 7 Pacht-Spinnsätze in Sommerfeld u. beschäftigt ca. 1500 Arb. daselbst. 1920 beteiligte sich die Lichtenberger Wollfabrik an der Norddeutschen Tricotweberei in Berlin. Die Fabriken in Sommerfeld haben eine gründliche Verbesserung erfahren. Kapital: M. 80 000 000 in 78 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht am 1./2. 1913 um M. 200 000, am 6./3. 1916 um M. 100 000, am 5./3. 1917 um M. 100 000, am 20./7. 1918 um M. 300 000, am 20./1. 1919 um M. 600 000, am 7./6. 1919 um M. 1 600 000, am 17./3. 1920 um M. 1 800 000. 1920 weitere Erhöhung um M. 2 000 000, div.-ber. ab 1./1. 1920, Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./10. 1921 um M. 4 000 000 in 3000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.- Akt. à M. 1000. Erstere, mit Div.-Ber. ab 1./7. 1921, übern. von einem Konsort. zu 200 %, angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 10: 3 v. 14./11. bis 30./11. 1921 zu 210 %. Die Vorz.-Akt. sind ausgestattet mit 7 % (Max) Vorz.-Div. ab 1/1 1922, Nachzahl.-Anspruch u. 10fachem Stimmrecht in gewissen Punkten. Die Ges. hat das Recht, die Vorz.-Akt. ab 1./1. 1931 zuzügl. 20 % Aufgeld zurückzukaufen. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 29./3. 1922 um M. 6 000 000 (also auf M. 17 000 000) in 6000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. (Carsch Simon & Co.) zu 250 %, davon M. 4 000 000 den bisher. Aktionären im Verh. 3: 1 zu 260 % angeb. Die restl. M. 2 000 000 hat das Konsort. im Interesse der Gesell- schaft zu verwerten. Die gleiche G.-V. beschloss die Erhöhung des Stimmrechtes der Vorz.- Akt auf das 10 fache. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 2./11. 1922 um M. 10 000 000 in 8000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923, sowie Umwandl. der alten M. 1 000 000 Vorz.-Akt. in St.-Akt, mit Wirkung ab 1./1. 1922 unter Zuzahlung von 120 %. Die neuen St.-Akt. wurden zu 220 % begeb. u. M. 6 800 000 den bisher. Aktion. zu 240 % im Verh. 5:2 bis 29./12. 1922 angeboten. Die neuen Vorz.-Akt. wurden zu 100 % begeb., sie sind bis 31./12. 1932 gesperrt u. mit 10 % Vorz.-Div. u. 10 fachem Stimmrecht ausgestattet u. zu 120 ¾ rückzahlbar u. kündbar. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 17./3. 1923 um M. 23 000 000 in 23 000 St.-Akt. zu M. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923, begeb. zu 3000 %, davon M. 13 500 000 zu 3000 % im Verh. 2: 1 den bisher. St.- u. Vorz.-Aktion. bis 2./5. 1923 angeboten. Gleichzeitig Erhöh. des Stimmrechts der Vorz.-Akt. von 10 auf 20 fach. Die G.-V. v. 17./11. 1923 beschloss weitere Kapitalerhöhung um M. 30 Mill. in 30 000 St.-Akt., div.-ber. ab 1./1. 1923. Von den neuen Aktien werden M. 20 Mill. den Stamm- und Vorz.-Aktion. im Verh. von 5:2 an- geboten. Der Bezugspreis beträgt 5 Dollargoldanleihe, doch kann die Einzahlung auch in anderen wertbeständigen Zahlungsmitteln erfolgen. Das St.-Recht der Vorz.-Aktien wurde auf das 30 fache erhöht. Anleihe: M. 4 500 000 in 5 % Oblig., für die der gesamte Grundbesitz der Ges. und deren Tochterunternehmungen und zwar eine Fabrik in Lichtenberg, fünf Fabriken in Sommerfeld i. L. und eine Fabrik in Forst i. L. zur ersten Stelle sichergestellt ist. Die Oblig. sind von dem Bankhause Carsch Simon & Co. übernommen u. gelangen mit 99 % freihändig z. Verkauf. Die Oblig. werden mit 102 % ab Ende 1923 getilgt u. sind M. 2 000 000 zum 31./12. 1923 aufgekündigt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: In den ersten 6 Monaten nach Jahresschluss. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 1 Vorz.-Akt. = 30 St. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Noch einzuzahl. Akt. 1 500 000, Kassa 1 341 604, Wechsel 9 840 000, Eff. 32 939 250, Bankguth. 13 334 081, Aussenstände 195 684 020, Waren Berlin, Forst, Sommerfeld 342 589 270, Chemikal. u. Feuerung 28 249 571, Fabrikterrain Berlin- Lichtenberg 1, Fabrikgeb. mit Aanl. in Berlin u. Forst 2, Masch. 2, elektr. Anlagen 1, Utensil. 3, Mobil. Berlin, Forst, Sommerfeld 1, Beleuchtungsanl. 1, Pferde- u. Wagen 1. – Passiva: A.-K. 27 000 000, R.-F. I 17 000 000, do. II 1 000 000, Deikr. 2 000 000, Wertbericht. 2 000 000, Fonds für Beamte 2 000 000, Oblig. 4 500 000, unerhob. Div. 22 800, Rückl. für Talonsteuer 40 000, Kredit. 477 696 658, Interims-K. 20 430 867, Akzepte 46 489 821, Gewinn 31 994 056. Sa. M. 625 477 809. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 28 937 800, Versich., Steuern und Zs. 20 095 748, Abschreib. 903 781, Gewinn 31 994 056 (davon R.-F. I 396 393, do. II 900 000, Delkred. 1 800 000, Wertberichtig. 1 800 000, Fonds an Beamte 1 800 000, Div. 21 025 000. Berlin-Lichtenberg,