2234 Textil- und Bekleidungs-Industrie. Kammgarn-Spinnerei Düsseldorf Akt.-Ges. in Düsseldorf. Gegründet: 30./3. 1882. Übernahme der mechan. Kämmerei u. Kammgarnspinnerei von Fr. Bockmühl Söhne mit einem Areal von 25 562 qm, wovon 17 000 qm bebaut sind. Zweck: Betrieb einer Kammgarnspinnerei. Es sind 53 000 Feinspindeln u. 12 000 Zwirn- spindeln vorhanden. Zur Verarbeitung gelangen alle feinen Merinoqualitäten von Nr. 110 bis Nr. 20 abwärts. Die hergestellten Garne dienen vorzugsweise zu Web- u. Wirkzwecken für Damen- u. Herrenstoffabrikation; ausserdem befasst sich die Ges. mit der Herstell. aller für die Trikotagenfabrikation geeigneten Garne. 1910 Aufstell. einiger Spinnereimasch. für ganz feine Nummern. Ca. 600 Arb. Taxe des mit M. 81 023 zu Buche stehenden Grund- stücks ca. M. 1 300 000. Im Durchschnitt waren 1916 90 % der Spinnereimasch. ausser Be- trieb; nach M. 23 885 Abschreib. verblieb nur ein Reingewinn von M. 21 538; die Div. wurde dem Konto f. Kriegsvorsorge entnommen. 1917 wurde der Rest der noch im Gang be- findlichen Spinnerei stillgelegt; der maschinelle Betrieb ruhte auch 1918. Derselbe wurde Anfang 1919 langsam wieder aufgenommen. Erstmalig erscheint für 1920 ein Ausgleichs- konto in Höhe von M. 500 000 für Abschreib.-Rückstell. u. ein Disposit.-F. mit M. 1 000 000, der lt. G.-V. v. 30./9. 1921 aufgelöst u. durch Genussscheine von M. 500 im selben Betrage mit Anrecht auf d. Superdividenden ersetzt wurde. Ein neuer Disp.-F. v. M. 2 000 000 durch G.-V. v. 24./2. 1922 geschaffen. Die 2000 Genussscheine sind auf Ende 1923 wieder ge- kündigt worden. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 gleichber., abgest. St.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in St.-Aktien, beschloss die G.-V. v. 12./6. 1899 zur Reorganisierung des Unternehmens und Schaffung neuer Betriebsmittel Ausgabe von M. 1 500 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit 5 % Vorrechts-Div. Die ab 1./7. 1899 div.-ber. Vorz.-Aktien wurden den Besitzern der St.-Aktien zu 100 % zuzügl. Stempel angeboten, anderweitig ebenso. Gezeichnet wurde der volle Betrag von M. 1 500 000. Die G.-V. v. 31./3. 1900 beschloss Herabsetz. des St.-A.-K. von M. 1 500 000 auf die Hälfte durch Zus. legung von 2 St.-Aktien in eine u. Gleichstell. der so zus. gelegten St.-Aktien mit den Vorz.-Aktien ab 1./1. 1900. Der Buchgewinn von M. 750 000 wurde mit M. 268 956 zur Tilg. der nach Abzug der Reserven u. Spez.-Res. in dieser Höhe verblieb. Unter- bilanz pro 31./12. 1899, mit M. 225 000 zur Bildung des gesetzl. R.-F. von 10 % des A.-K., mit M. 37 500 zur Deckung der nachzahlungsber. Div. der Vorz.-Aktien für das II. Halbjahr 1899 u. mit M. 218 543 zur Bildung eines frei verfügbaren R.-F. verwandt. Die G.-V. v. 4./3. 1907 beschloss das bis dahin M. 2 250 000 betragende A.-K. auf M. 2 000 000 herabzusetzen durch Ankauf von M. 250 000 Aktien, der Ges. zu 60 % angeboten; der hierfür erforderliche Betrag von M. 150 000 wurde dem Gewinn von 1906 entnommen. Der durch diese Herabsetz. frei gewordene Betrag von M. 250 000 fand zu besonderen Abschreib. auf Gebäude- u. Masch.-Kto Verwendung. Lt. G.-V. v. 30./9. 1921 Erh. auf M. 2 500 000 durch Ausgabe von 500 7 % Vorz.-Akt., ab 1./1. 1921 div.-ber. zu 100 % auszugeben mit 25 % Einzahlung, zu 120 % rückzahlbar, mit Nachzahlungsanspruch. Lt. G.-V. v. 24./2. 1922 weitere Erh. auf M. 3 000 000 durch neue 500 7 % Vorz.-Akt., div.-ber. ab 1./1. 1922, sonst mit denselben Rechten wie die Vorz.-Akt. von 1921. Vorläufig mit 25 % einzuzahlen. Lit. G.-V. v. 3./11. 1922/Umwandl. der M. 1 000 000 Vorz.-Akt. in St.-Akt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 5 % z. Spez.-R.-F. bis 30 % des A.-K., vom Saldo vertr. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R. (mind. M. 2000 an jedes Mitgl.% Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst. 124 054, Gebäude 264 527, Masch. 180 148, Debit. 33 781 506, Kassa 1 394 779, Zug, Garn u. Material, 110 662 355. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Genussschein-K. 1 000 000, unerhob. Div. 18 984, gesetzl. Rückl. 700 800, Sonder- Rückl. 600 000, Ern.-F. 1 623 964, Disposit.-F. 2 000 000, Kredit. I 51 798 686, do. II 60 141 669 14 298 000, Reingewinn einschl. Gewinn-Vortr. aus 1921 11 225 268. Sa. M. 146 407 371. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 12 535 030, Kranken-, Unfall- u. Alters- versich. 1 214 400, Zs. 7 476 950, Rückst. f. Ersatzbeschaff. 14 298 000, Reingewinn 11 225 268 (davon gesetzl. Rückl. 99 200, Sonderrückl. 300 000, Div. 1 500 000, do. auf Genussscheine 460 000, A.-R. 444 000, Pens.-F. 1 000 000, Steuerrückl. 7 000 000, Vortrag 422 068). – Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1921 418 857, Ertrag pro 1922 46 330 790. Sa. M. 46 749 648. Kurs: Die Einführ. der gleichber. Aktien in Berlin erfolgte am 12./6. 1909 zum Kurse von 115 %; Kurs Ende 1913–1922: 136, 130*, –, 130, 135, 140, 170, 320, 1300, 18 100 %. Dividenden: Gleichber. Aktien 1913–1922: 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 12, 25, 50 % u. 46 % f. Genussscheine. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Aug. Kriegerrt Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Herm. Wülfing, Vohwinkel; Stellv. Geh. Komm.-Rat August Freih. von der Heydt, Elberfeld; Werner T. Schaurte, Düsseldorf; Freih. Karl von Müffling, Aachen; Dr. Hermann Fischer, Berlin; Dir. Emil Wetzel, Niederschmalkalden. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Delbrück, Schickler & Co.; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne. %%......