― *― Textil- und Bekleidungs-Industrie. 2243 Bilanz am 30. April 1922: Aktiva: Nicht eingezahltes A.-K. 1 500 000, Einricht 51 654, Kraftwagen 310 400, Wertpap. 312 381, Waren 5 576 193, Kassa 2300, Postscheckguth. 107 648, Bankguth. 5 963 179, Buchforder. 10 429 842, Hinterleg. 85 000. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Kredit. 7 371 928, Delkr.-Kto 1 128 443, Rückst. für schwebende Prozesse 3 258 800, Rückst. für Verluste aus laufenden Abschlüssen 6 250 000, Reingewinn 4 329 428. Sa. M. 24 338 600. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkost. 8 239 116, Wertpap. 146 323, Del- Kred.-Kto 1 128 443, Rückst. für schwebende Prozesse 2 500 000, Rückst. für Verluste aus laufenden Abschlüssen 6 250 000, Reingewinn 4 329 428 (davon R.-F. 2 00 000, do. II 1 800 000, Tant. 440 590, Div. 90 000, Einzahl. des A.-K.-Restes 1 500 000, Vortrag 298 838). – Kredit: Waren 22 399 646, Kraftwagen 193 665. Sa. M. 22 593 311. Dividende 1921/22: 18 %. Direktion: Kaufm. Walter Stiel, Kaufm. Werner Stiel. Aufsichtsrat: Vors. Kaufm. Julius Stiel, Privatier Leo Rindskopf, Elberfeld; Dir. Herm. Meyer, München-Gladbach; Rechtsanwalt Hans Goldschmidt, Elberfeld; Kaufm. Bernh. Weyl, München-Gladbach. Vereinigte Glanzstoff-Fabriken, A.-G. in Elberfeld, Auerschulstr. 14. Fabriken in Oberbruch b. Heinsberg u. in Sydowsaue b. Stettin. Gegründet: 19./9. 1899; eingetr. 20./10. 1899. Sitz der Ges. bis 1901 in Aachen, von da ab in Elberfeld. Zweck: Erwerb, Errichtung und Betrieb sowie Beteilig. an Unternehm. im Gebiet der Chemie u. Textilindustrie. Die Ges. betreibt in ihren Fabriken zu Oberbruch, Reg.-Bezirk Aachen und Sydowsaue bei Stettin die, Herstellung von künstlicher Seide (Glanzstoff), künstlichem Pferdehaar, Kunststroh und ähnlichen Produkten. Zur Anwendung gelangt das Viskose-Verfahren u. das Kupfer- Oxyd-Ammoniak-Verfahren. Beide Verfahren sind durch zahlreiche Patente sowohl in Deutschl. wie in den meisten ausserdeutschen Staaten geschützt. Eins der Hauptpatente, betr. das Viskose Verfahren, läuft 1927 ab. Für sehr wesentliche Verbesserungen bestehen bereits neue Patente. Die Patente sind für OÖsterreich an die Erste Österr. Glanzstoff-Fabrik A.-G. zu Wien übergegangen. Die Werke der Ges. befinden sich in Oberbruch (Reg.-Bez. Aachen), Sydowsaue bei Stettin. Ausserdem besitzt die Ges. das Rittergut Sydowsaue, ein Fabrikgrundst. in Glauchau i. Sa. Die Fabrik in Sydowsaue ist an die Tochterges. Stapelfaserfabrik Jordan & Co. verpachtet, die 1918 als Kommanditges. zwecks Erledig. umfangreicher Heeresaufträge in Stapelfaser mit einem Kap. von M. 4 000 000 gegründet wurde. Von diesem Kap. befinden sich M. 120 000 im Besitze des alleinigen persönl. haftenden Gesellschafters, Dr. Jordan, während die Kommanditanteile von M. 3 520 000 im Eigentum der Ges. u. von M. 360 000 in dem der Verwalt. stehen. Die Stapelfaserfabrik Jodan & Co. ist jetzt wegen der seit Beginn des vorigen Jahres eingetretenen Absatzlosigkeit in Stapel- faser auf die Herstell. der Produkte der Gesellschaft umgestellt worden. Ausser einigen Be- teil. an ausländischen Unternehm., deren Besitz im Hinblick auf die Unsicherheit der Lage u. die Bestimmungen des Friedensvertrages ganz abgeschrieben ist, einigen kleineren Beteil. an deutschen Unternehm. u. Aktien der Kronprinz A.-G. für Metallind. ist unter „Dauernde Beteil.“ folgender Besitz der Ges. verbucht: Die Mehrzahl der mit 25 % eingez. Aktien der 1918 mit einem Kap. von M. 10 000 000 gegründeten Bayer. Glanzstoff-Fabrik A.-G., München, die teils in Form von Geschäftsanteilen, teils in Form von Darl. bestehenden Beteil. der Ges. an der gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft m. b. H. Sydowsaue (beide Positionen stehen mit M. 1 zu Buch), M. 100 000 Anteile an der Kommanditges. Vereinigte Glanzstoff-Fabriken A-G., Verkaufskontor, Elberfeld, u. die oben erwähnten M. 3 520 000 Anteile an der Kom- manditges. Stapelfaserfabrik Jordan & Co. Kapital: M. 110 000 000 in 100 000 St.-Aktien u. 10 000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht bis 1913 auf M. 7 500 000, s. hierüber Jahrg. 1921/22. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 19./12. 1916 um M. 7 500 000, angeb. den Aktion. zu pari. Die G.-V. v. 16./12. 1919 beschloss die Erhöhung des A.-K. um M. 15 000 000 St.-Akt. à M. 1000 zur Verstärk. der Betriebsmittel u. um M. 10 000 000 Vorz.-Akt. à M. 1000 zur Verhinder. der Überfremdung. Die neuen St.-Akt. wurden von der Deutschen Bank zu 112.50 % übernommen u. den Aktionären im Juli-Aug. 1920 zum gleichen Kurse i. Verh. 1:1 angeboten; sie sind ab 1./1. 1920 div.-ber. Die höchstens mit 6 % am Jahresgew. beteiligten Vorz.-Akt. wurden mit doppeltem Stimmrecht ausgestattet u. zu 187 % an die Stapelfaserfabrik in Sydowsaue mit 6jähriger Sperrpflicht begeben. Lt. G.-V. v. 28./4. 1921 weiter erhöht um M. 30 000 000 durch Ausgabe von 30 000 St.-A. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921. Von den neuen Aktien wurden M. 20 000 000 zu 75 % aus dem Gewinnvortrag eingez. Aktien den alten Aktionären im Verh. 3:2 gegen Einzahl. von 25 % für jede Aktie angeboten; die restl. M. 10 000 000 wurden mit 25 % eingezahlt u. zur Verfüg der Verwalt. gestellt. Die G.-V. v. 20. 12. 1921 beschloss Erhöh. des St.-Akt.-Kapitals um M. 40 000 000 St.-Akt., angeboten den St.-Akt. zu 150 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 4 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % 2. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div., vom Rest 12 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst. u. Geb. 4, Kraftanlage 2, Fabrikat.-Anlage 2, Mobil. 3, Utensil. u. Werkz. 1, Bahnanschluss 2, Patente 1, Kassa 16 907 373, Wechsel 165 358 637, 141*