2298 Textil- und Bekleidungs-Industrie. Berlin-Gubener Hutfabrik, Actiengesellschaft vorm. A. Cohn in Guben. Gegründet: 16./4. 1888; eingetr. 1./6. 1888. Der Sitz der Ges. wurde lt. G.-V.-B. v. 10./12. 1906 von Berlin nach Guben verlegt. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung das von Apelius Cohn u. Herm. Lewin 1859 in Berlin u. 1876 in Guben unter der Firma A. CGohn gegr. Hutfabrikationsgeschäft. Zweck: Herstell. von Hüten u. sonst. Erzeugnissen, insbes. der Fortbetrieb der früheren Hutfabriken A. Cohn u. Berthold Lissner in Guben. Das Fabrikterrain hat eine Grösse von 935 qR oder 132, 80 a mit 126 m Strassenfront u. 120 m Länge an der Neisse. 1888 erwarb die Ges. die gesamte Einricht. der M. von Bargenschen Hutfabrik in Berlin aus deren Kon- kursmasse. Zugänge 1909–1921: M. 236 523, 72 940, 204 126, 248 112, 278 594, 274. 022, 13 742, 9623, 3922, 208 050, 92 000, –, 531 763. Die a. o. G.-V. v. 10./12. 1906 beschloss mit Wirkung ab 1./1. 1907 den Ankauf der Berthold Lissner'schen Hutfabriken in Guben, bestehend in Wollhut- u. Haarhutfabrik. In sämtlichen Fabriken ca. 3000 Arbeiter. Die Gubener Haarhut-Abteil. der Ges. wurde am 1./7. 1907 von der Akt.-Ges. abgetrennt u. in eine Ges. m. b. H. unter der Firma Berlin-Gubener Haarhut-Fabrik, G. m. b. H. (St.-Kap. M. 20 000), u. 1922 in die Berlin-Gubener Haarhutfabrik A.-G. mit M. 6 000 000 A.-K. umgewandelt: Ein Teil der Betriebe wurde 1916 auf Herstellung anderer Erzeugnisse umgestellt. Die 1908 erworbene ehemalige Wülfling'sche Hutfabrik wurde 1912 an die neue Firma Union Fez-Fabrik G. m. b. H. (St.-Kap. M. 205 000) abgetreten, an der die Berlin-Gubener Hutfabrik mit einem Kapital von M. 185 000 beteiligt ist. Der Betrieb dieser Fabrik war infolge des Krieges vorläufig eingestellt. Im Herbst 1917 erwarb die Ges. das in aller- nächster Nähe ihres Fabrikgrundstücks Uferstrasse gelegene 15 640 am umfassende Richard Schliefsche Parkgrundstück für M. 165 000. 1918 Beteil. an der Masch.-Fabrik Wilhelm Quade G. m. b. H. in Guben. Kapital: Bis 8./8. 1923: M. 21 000 000 in 21 000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Erhöh. 1897 um M. 250 000; nochm. erhöht 1906 um M. 1 750 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./1.1920 um M. 3 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./3. 1921 um M. 6 000 000, davon aber nur M. 3 000 000 begeb. in 3000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.), angeb. den bisher. Aktionären 2: 1 im April/Mai 1921 zu 100 %. Sodann erhöht lt. Beschluss d. A.-R. v. 19./9. 1921 um M. 3 000 000 (Restausgabe der im März 1921 beschloss. Kap.-Erhöh.) in 3000 Aktien zu M. 1000, angeb. 3: 1 zu 125 %. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 30./3. 1922 um M. 9 000 000 in 9000 Aktien zu M. 1000, übern. von einem Konsort. (Deutsche Bank, Berlin), u. M. 6 000 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2:1 zu 150 %. Die G.-V. v. 8./8. 1923 lehnte eine beantragte Erhöh. des A.-K. bis zu M. 60 Mill. ab. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 12 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundstücke 2, Gebäude 5, Masch. 1, Geräte 3, Fuhrwerk 2, Formen 3, Vorräte 625 772 715, Schuldner 1 272 544 902, Bankguth. 89 102 084, Wertp. 46 690, Beteilig. 6 406 001, Hypoth. 159 900, Kassa 1 884 735, Wechsel 32 092 698. – Passiva: A.-K. 21 000 000, R.-F. 54 174 209, Sonderrücklage 2 180 000, Schuldverschr.-Zs. 45, unerhob. Div. 65 100, Gläubiger 1 802 864 523, Bankschulden 80 223 652, Gewinn 67 502 215. Sa. M. 2 028 009 745. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 1 700 340, Abschr. 4 512 278, Reingew. 67 502 215 (davon: Div. 42 000 000, Tant. 4 939 200, R.-F. 825 790, Sonderrückl. 7 820 000, Unterstütz.-K. für Arb. 7 000 000, Pens.-K. 3 500 000, Vortrag 1 417 225). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1921 100 886, Generalwaren 73 337 791, Hausertrag 82 664, Kursgew. auf Wertßp. 10 992, Erträgnis aus Beteilig. 182 500. Sa. M. 73 714 834. Kurs Ende 1913–1922: 231.25, 200.25*, –, 195, 230, 187*, 182, 810, 2500, 15 000 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1913–1922: 16, 12, 12, 12, 16, 18, 20 £ 10, 30 £ 162¾, 30 – (Bonus) 16¾, 200 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Berthold Lissner, Dr. Alex. Levin, Stellv.: Karl Schmidt, Guben. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Paul Millington Herrmann, Berlin; I. Stellv. Alfred Jarislowsky, Berlin; II. Stellv. Justizrat Johannes Koch, Guben; Bankier Robert Bernheim, Dir. S. Bodenheimer, Berlin; Rechtsanwalt E. Goldstein, Danzig; Gen.-Dir. Otto Heuer, Schimischow O.-S.; Justizrat Dr. Max Lewin-Träger, Berlin; Stadtrat Justizrat Gustav Marcus, Guben: Dr. N. Nathan, Charlottenburg; Exzell. Wilhelm von Winterfeldt, Berlin; Bankdir. Josef Wolff, Danzig. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Darmstädter u. Nationalbank, Jarislowsky & Co.; Bernheim, Beer & Co., Jarislowsky & Co.: Guben: Niederlausitzer Bank, Darmstädter u. Nationalbank, Commerz- u. Privat-Bank; Dresden: Deutsche Bank. F. W. Siebel Kunstwollfabrik A.-G. in Gummersbach. Gegründet: 1./7. 1922; eingetr. 17./7. 1922. Gründer: Fabrikant Friedr. Wilh. Siebel, Frau Friedr. Wilh. Siebel, Elise geb. Steinmüller, Gummersbach; Frau Franz Weingart, Emmy geb. Siebel, Charlottenburg; Frl. Johanna Siebel, Gummersbach; Frau Franz Gustav