Textil- und Bekleidungs-Industrie. 2325 Aufsichtsrat: Vors. Dr. August Weber, Berlin; Adolf Friese, August Friese, Frau Anna Friese, Frau Melanie Friese, Kirschau; Bank-Dir. Wunderlich, Leipzig; Präs. Degenhardt, Dresden; Bank-Dir. Karl Harter, Berlin; Bank-Dir. Max Richter, Zittau. Zahlstellen: Eigene Kasse; sämtliche Niederlass. der Allgemeinen Deutschen Oredit- anstalt, der Commerz- u. Privatbank A.-G. u. der Sächsischen Staatsbank. Weissthaler Spinnerei u. Weberei Akt.-Ges. in Kockisch-Weissthal bei Mittweida. Gegründet: 3./6. 1875. Firma bis 22./3. 1919 Weissthaler Aktien-Spinnerei. Zweck: Fabrikation von Gernen für die Webbranche, von rohen Kattunen, Drucknesseln, Barchenten etc. a) Grundstück in Weissthal, ca. 76 000 qm mit 240 PS.-Wasserkraft u. Fabrik- gebäuden, Speicher, Stallungen, Schuppen und 8 Häusern für Beamte und Arbeiter, b) Grund- stück in Mittweida, ca. 8000 qm mit Webereifabrikgeb. u. Wohnhaus. Die Webereianlage ent- hält jetzt 600 Webstühle. Die jährl. Produktion bewegt sich bis ca. 2 500 000 Pfd. engl. Garn u. bis ca. 7 000 000 m Stoffen. Verarbeitet werden jährl. an 7000 Ballen Baumwolle. 1912/13 konnte der Verlustsaldo von M. 123 269 auf M. 100 712 herabgemindert werden, gedeckt aus R.-F. 1913/14 entstand ein Verlust von M. 86 309, der sich 1914/15 auf M. 70 014 u. 1915/16 auf M. 50 438 verminderte. Wegen Sanierung siehe bei Kap. 1914/15 u. 1915/16 Fabrikation von Geweben für Militärzwecke; 1916/17 u. 1917/18 Herstellung von Papiergarnen u. Papier- geweben. Seit 1919 Wiederumstellen der Masch. auf Verarbeitung von Baumwolle. 1921 wurde eine Interessengemeinschaft mit der Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur A. G. in Dresden beschlossen mit Wirk. ab 1./6. 1922, die zunächst auf 12 Jahre läuft. Die erzielt. Gewinne werden zu der Dresdner Gardinenfabrik u. zu der Weissthaler Spinnerei zufallen. 3 Kapital: M. 12 Mill. in 979 Aktien à M. 500, 11 009 Aktien à M. 1000 u. 1 Aktie à M. 1500, sämtlich gleichberechtigt u. 500 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 600 000, erhöht 1883 um M. 400 000 (auf M. 1 000 000). Herabgesetzt lt. G.-V.-B. v. 27./6. 1899 um M. 500 000 (auf M. 500 000) durch Zus. legung der Aktien 2:1; 53 Stück alte Aktien wurden nicht ein- gereicht u. infolgedessen für kraftlos erklärt. Die G.-V. v. 27./6. 1899 beschloss ferner Er- höh. des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 1 000 000) in 500 Aktien à M. 1000. Hiervon wurden M. 400 000 von einem Konsort. u. M. 100 000 von den Aktionäreh zu 102.50 % übernommen. Akt.-Kap. somit bis 1916: M. 1 000 000. Sanierung der Ges. lt. G.-V. v. 18./7. 1916. Über die Ausgabe von Vorz.-Aktien zur Tilg. der Unterbilanz (ult. März 1916 M. 50 438), u. deren Wiedereinlös. siehe dieses Handb. 1916/17 u. ff. A.-K. darnach M. 1 500 000 in gleichber. Aktien. Die G.-V. v. 9./10. 1920 beschloss Kap.-Erh. um M. 1 500 000 in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1920, begeben zu 100 % an die alten Aktionäre. Ferner erhöht lt. a. o. G.-V. v. 18./3. 1922 um M. 3 500 000 in 3000 Stamm-Aktien u. 500 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./6. 1922, übern. von einem Konsort. (Allgem. Deutsche Credit-Anst.) zu 175 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1:1 bis 8./5. 1922 zu 175 %, plus Stempel. Die Vorz.-Aktien sind mit 7% Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10fachem Stimmrecht ausgestattet u. zu 100 % begeb.; sie er- halten ½ % Zus.-Div. für je 2 %, Div. die auf St.-Akt. über 10 % entfallen bis höchst. 10 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./12. 1922 um M. 5 500 000 in 5500 St.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./6. 1922, ausgeg. M. 2 250 000 zu 100 % u. M. 3 250 000 zu 185 %, übernommen von einem Konsort. (Allg. Dtsch. Credit-Anst.) u. den Aktion. angeb. (St.- u. Vorz.-Aktion.) 2:1 zu 200 % zuzügl. 185 % Steuer. Das St.-Recht der Vorz.-Aktien wurde auf das 16fache erhöht. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3., ab 1./6. 1922: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Spät. Sept. in Weiss- thal oder Mittweida. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St., 1 Vorz.-Akt. = 16 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrücklagen, vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 3000), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Rückständ. Einzahl. auf St.-Aktien 2 250 000, do. Vorz.-Aktien 375 000, Spinnerei Weissthal: Grundstück u. Gebäude 300 000, Wasser- kraft, Turbinen, Wehranlage etc. 1, Dampf- u. Spinnerei-Masch. u. Utensil. 4, Heiz., elektr. Licht- u. Kraftanlage 1, Weberei in Mittweida: Grundst. u. Gebäude 120 000, Dampf- u. Weberei-Masch. u. Utensil. 5, elektr. Licht- u. Kraftanlage 1, Arb.-Häuser in Weissthal u. Mittweida 70 000, Pferde- u. Wagen-Kto 1, Waren 1 778 211, vorausbez. Versich. 282 504, Kassa u. Wechsel 222 243, Debit. 19 636 792. – Passiva: A.-K. 6 500 000, R.-F. 2 348 366, Abschreib. 85 000, unerhob. ausgel. Anleihescheine 500, unerhob. Div. 70 785, Unterst.-F. 223 015, Kto für Steuerrückl. 1 102 567, Arb.-Häuser-F. 3 785 059, Kredit. 8 907 469, Vortrag 83 525, Gewinn 1 928 476. Sa. M. 25 034 764. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Versich., Steuern etc. 5 408 897, Ab- schreib. 364 622, Ueberschuss 2 012 001 (davon Div. 900 000, Bonus 900 000, Vortrag 212 001) – Kredit: Vortrag 83 525, Fabrikat.-Gewinn 7 665 965, Zs. 20 994, Miete 15 037. Sa. M. 7785522. Kurs: Notiz seit 1916 in Dresden u. Leipzig eingestellt, doch soll die Zulassung wieder beantragt werden.