Textil- und Bekleidungs-Industrie. 2417 M. 1 600 000 in 4 % Oblig.; restl. M. 1 150 625 wurden durch Übernahme von Verbindlichkeiten ausgeglichen. Dampfkessel u. Dampfmasch. liefern 1350 PS. Betriebskraft, das Wasser der Mulde leistet jetzt an 2 Turbinen 360 Ps. Die Wollkämmerei arbeitet mit 32 Kammstühlen neuester Konstruktion, die Spinnerei mit 65 000 Fein- u. 11 650 Zwirnspindeln, letztere ebenso wie Einricht. für Cheviotgarne erst in den letzten Jahren neu beschafft. Seit 1893 eigene Zen- rale für elektr. Beleucht. am Wasserbetrieb eingerichtet, die neben der Fabrik auch die Beamtenwohn. u. die Gemeinde Schedewitz versorgt. Die Fabrik hat rund 110 000 qm eigenen Grundbesitz, wovon 18 524 qm bebaut sind. Die unter dem Grundbesitz befindl. Steinkohlen sind gegen Zehnten abgetreten; die betr. Gelder fliessen d. Ges.-Kasse zu. 1910/11 Errichtung eines dreistöckigen Fabrikneubaues. 1915 Einricht. einer eigenen Färberei. Etwa 35 Beamte u. 900 Arb. 1921 beteiligte sich die Ges. an der Kammgarnspinnerei Silberstrasse in Schede- witz mit grösserem Kapital. Die G.-V. v. 8./6. 1923 genehmigte eine Interessengemeinschaft mit der Kammgarnspinnerei Silberstrasse, auf welche sämtliche Spinnereimasch. u. Auf- träge im Laufe des Geschäftsjahres übergehen werden. In Schedewitz wird dann nur noch die Wollkämmerei verbleiben. Schedewitz, welches die Aktienmajor. von Silberstrasse besitzt, hat dieser seine sämtl. Spinnereimasch. zu Bedingungen überlassen, welche für die Akt.-Ges. Silberstrasse als bes. günstig anzusehen sind. Kapital: M. 11 500 000 in 4400 Aktien à M. 1000, 560 St.-Akt. à M. 10 000 u. 300 Nam.- Vorz.-Akt. à M. 5000. Urspr. M. 2 400 000. Die Aktien wurden mit 10 % Aufgeld ausgegeben. Die a. o. G.-V. v. 16./5. 1919 beschloss Erhöh. um M. 300 000 in 300 Gratis-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1919. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 11./2. 1920 um M. 600 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, zu 115 % begeben. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 8./6. 1923 um M. 8 200 000 in 1100 St.-Akt. à M. 1000, 560 St.-Akt. à M. 10 000 u. 300 Nam.-Vorz.-Akt. à M. 5000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. (Arons & Walter, Delbrück Schickler & Co.) zu 4500 %, davon M. 1 100 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 3: 1 vom 28./6.–12./7. 1923 zu 5000 % plus Stempel u. Bezugsrecht- steuer. Die Vorz.-Aktien sind mit 8 % Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspr. u. einfachem Stimm- recht ausgestattet u. zu 110 % begeb.; im Falle der Liquidation der Ges. vorab rückzahlbar mit 120 % £ 8 % Zs. 0 Hypoth.-Anleihe: M. 1 600 000 in 4 % Oblig. von 1899, 1200 Stücke (Nr. 1–1200) à M. 1000 und 800 (Nr. 1201–2000) à M. 500 auf Namen der Dresdner Bank als Pfandhalterin oder deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 bis längstens 1944 durch jährl. Ausl. 1 % u. resp. Zs.; kann seit 1907 verstärkt oder auch ganz mit 6 monat. Frist gekündigt werden. Sicher- stellung: I. Hyp. auf dem Grundbesitz der Ges. in Schedewitz in Höhe von MI. 1 700 000. Zahlst. s. unten. Verj. der Coup.: 4 J. (F.), der Stücke 10 J. (F.). Noch in Umlauf Ende 1922 M. 1 152 500. Kurs in Dresden Ende 1913–1922: 92.50, 96*, –, 90, –, 92*, 92, 95, 100, – %. Eingeführt Mai 1905. Gekündigt zum 30./6. 1923. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt a. 1903), 8 % Vorz.-Div., 4 % Div., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. v. M. 20 000), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. 0 Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Vorräte 1 686 366 806, Effekten 41 502 296, Kassa 6 921 866, Material., Utensil. u. Geschirr 35 075 473, Masch. 6, Grundst. u. Gebäude 230 000, Gleisanlage 1, Debit. 477 298 705, Guth. bei Banken 61.181 009. – Passiva: A.-K. 3 300 000, Anleihe 1 152 500, Rückl. I 360 000, do. II 540 000, Arb.-Sparkasse 441 272, Anleihe-Zinsen-K. 22 710, Kredit. 2 277 027 214, unerh. Div. 3500, Bergschäden- und Werkunterhalt.-Rückl. 11 641 640, Vortrag 260 412, Reingewinn 13 829 914. Sa. M. 2 308 579 164. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Steuern 45 865 583, Reingewinn 14 090 327 (davon Div. 8 250 000, R.-F. II 3 460 000, Vortrag 2 380 327.) – Kredit: Vortrag 260 412, Pachtzs. 12 801, allg. Erträgnis 59 682 696. Sa. M. 59 955 910. Kurs Ende 1913–1922: In Berlin: 200, –*, –, 220, –, 240, 190, –, –, – %. Erster Kurs im Juni 1904: 152 %. – In Dresden: 200, –*, –, 220, –, –, 220, 450, –, – %. Eingeführt am 3./5. 1904 zu 149 %. „ Dividenden 1913–1922: 10, 6, 18, 18, 20, 20 % M. 150 Sondervergüt., 35, 35 12½ % Bonus, 50, 250 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Georg Hartig, Kfm. Emil E. Kretzschmar, Stellv. Ernst Jacobi. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Kammerherr Karl von Lei Pzig, Kropstädt; Gesandter a. D., Heinr. von Leipzig, Weimar; Ing. Dr. phil. Emil Kreller, Berlin; Rittergutsbes. Major a. D. Curt von Trebra, Polenz; Geh. Reg.-Rat Alfred Blancke, B.-Dahlem; Bank. Eugen Schiff, Bank. Ernst Königs, Berlin; Hans Peltzer, Amsterdam. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden u. Berlin: Dresdner Bank u. deren Fil. 8e 0 *„ 0 0 0 N * Trübenbach & Reissig, Akt.-Ges., in Schellenberg i. Sa. Gegründet: 2./5. 1922; eingetr. 26./6. 1922. Gründer: Spinnereibes. Walter Trübenbach, Wilh. Trübenbach, Schellenberg; Spinnereidir. Hans Anhegger, Rechtsanw. u. Notar Justiz- rat Dr. jur. Rich Gaitzsch, Chemnitzer Aktienspinnerei, Chemnitz Zweck: Fortführ. der unter der Fa. Trübenbach & Reissig in Schellenberg betrieb. Unternehmen, insbes Baumwollspinn. in Schellenberg sowie Holzschleiferei u. Maschinen- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1923/1924. I. 152