Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 2505 Ketschendorfer Kunstlederfabrik Akt-Ges. in Berlin, Neue Jakobstr. 26. Gegründet: 31./12. 1921, 10./3. 1922; eingetr. 30./3. 1922. Gründer: Bürovorsteher Fritz Joerling, Prokuristin Fräul. flse Bähn, Berlin; Bürovorsteher Erich Holz, Karlshorst; Paul Ihlenfeld; Rechtsanw. Hans Stroinsky, Berlin. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Kunstleder u. ähnl. Stoffen in Ketschendorf bei Fürsten- walde sowie Beteilig. an ähnl. oder gleichen Unternehmungen. Kapital: M. 65 000 000 in 65 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000 in 3000 Inh.-Akt.; übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 12./7. 1922 erhöht um M. 22 000 000 in 22 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1922. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./1. 1923 um M. 25 000 000 in 25 000 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1923. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 25./2. 1923 um M. 10 000 000 in 10 000 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1923. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 19./5. 1923 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1923. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst. u. Geb. 8 978 535, Masch. u. Einricht. 9 876 670, Inventar 100 000, Patent-K. 1, Debit. 71 005 747, Kassa 503 595, Waren 26 732 409. — Passiva: A.-K. 25 000 000, Kredit. 91 454 673, Hyp. 123 000, Reingew. 619 283. Sa. M. 117196 957. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunk. 33 969 458, Abschr. 20 270 362, Reingew. 619 283. Sa. M. 54 859 105. – Kredit: Geschäftsgew. M. 54 859 105. Dividende 1922: ? %. Direktion: Dr. August Meier, Jul. Bee. Aufsichtsrat: Reichsminister a. D. Dr. Bernhard Dernburg, B.-Grunewald; Bankdir. Rechtsanw. Walter Bernhard, Charlottenburg; Bankier Albert Leopold Koppel, Berlin; Landrat a. D. Gerlach, Neudeck (Oberschl.); Dir. Dr. Otto Frentzel, Charlottenburg; Dir. Kurt Rosenthal, Zehlendorf. Koöln-Rottweil Akt.-Ges. in Berlin, NW. 40, Hindersinstr. 8. Gegründet: 7./6. 1890. Der Sitz der Ges. wurde lt. G.-V. v. 27./5. 1903 von Cöln nach Berlin verlegt. Die Ges. ist hervorgeg. aus einer Vereinigung der Vereinigten Rhein.-Westfäl. Pulver- fabriken in Cöln u. der Pulverfabrik Rottweil-Hamburg in Rottweil ab 1./1. 1890. Fa. bis 7./3.1919: Vereinigte Köln-Rottweiler Pulverfabriken in Berlin. Filialen in Düneberg, Rottweil a. N. Zweck: Fabrikation u. Handel mit Pulver, Munition, Sprengstoffen nebst Zündmitteln, Ausnutzung der vorhand. Fabrikanl. der Ges. durch Aufn. neuer geeign. Fabrikationszweige, Beteilig. bei anderen Unternehmungen. Die Ges. besitzt Fabriken in Düneberg bei Ham- burg, Rottweil a. Neckar, Premnitz a d. Havel, Bobingen u. Haan, die bisher ausschl. rauchloses Pulver u. dessen Vorprodukte sowie Jagdpatronen u. Kartuschbeutelstoff her- stellten. Nachdem durch die veränderten Verhältnisse die Herstellung dieser Produkte nur noch in beschränktem Umfange möglich ist, werden diese Anlagen zum grössten Teil zur Herstell. and. Artikel, insbes. von künstl. Textilfaser, Kunstseide, Belagstoffen, Vulkanfiber aus- genutzt werden. Die Fabrik in Düneberg stellt im Grossbetrieb Vulkanfiber u. einen neu- artigen Fussboden- u. Tischbelag (Triolin) her. Die Fabriken Rottweil u. Bobingen haben die Fabrikation von Kunstseide aufgenommen. Die Fabrik Premnitz erzeugt eine der Kunstseide verwandte künstliche Faser (Vistra). Dort wird auch in einer besonderen Anlage Schwefelkohlenstoff, ein für die Fabrikation von Kunstseide u. Vistra wichtiges Rohprodukt, hergestellt. Um den Bezug geeigneten Zellstoffes sicherzustellen, wurde im Jahre 1922 die Zellstoffabrik Gebr. Vogel in Zell i. Wiesenthal erworben. Ausserdem besitzt die Ges. Schwarzpulverfabriken in Hamm-Sieg, Benroth bei Waldbröl, Elisenthal bei Dattenfeld, Helenenthal mit Aue, Reinhardsau i. d. Eifel, Kunigunde bei Ostfresen a. Harz, Kempten-Memmingen, Gotteszell, Adolzfurt, Unterheimbach, Rönsahl auf denen Bergwerks- usw. Sprengstoffe, Sportpulver und sonstige Handelspulver hergestellt werden, wobei der Betrieb der an zweiter bis fünfter Stelle genannten kleinen Fabriken mit dem der Fabrik Hamm-Sieg zwecks besserer Rentabilität vereinigt ist. Das Areal der Fabriken umfasst rund 1350 ha, auf denen Kraftquellen von etwa 10 000 KW. zur Verfügung stehen. Beschäftigte Arb. u. Angestellte ca. 5160. Neben den alten Pulverpatenten besitzt die Ges. Patente auf bzw. zum Patent an- gemeldete Verfahren zur Herstellung von künstl. Textilfaser, Kunstseide, Vulkanfiber u. Triolin u. plastische Massen, die alle neueren Datums sind, mithin noch eine Laufzeit bis zu 15 Jahren haben. Der Betrieb der Anlage in Premnitz zur Herstell. von Schwefel- kohlenstoff wurde 1921 aufgenommen. Unter den Effekten u. Beteilig. befinden sich Aktien der Deutschen Celluloidfabrik Eilenburg, deren A.-K. sich fast ganz im Besitze der Köln-Rottweil Akt.-Ges. befindet, ferner M. 3 900 000 Aktien der Deutschen Waffen- u. Munitionsfabriken sowie Aktien der Rheinisch- Westfälischen Sprengstoff A.-G. u. Aktien kartellierter u. dem Generalkartell angeschlossener Unternehm. Die Beteiligungen verteilen sich auf 14 Unternehm. Zwischen der Ges. u. der Deutschen Wollwaren Manufaktur A.-G. in Grünberg besteht unter stattgefund. Aktien- austausch ein engeres Freundschaftsverhältnis. Die Ges. bildet zus. mit der Firma Wolff & Co. in Walsrode eine besondere Gruppe des Generalkartells, dem als andere Gruppe die Firmen: Dynamit-A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co., Hamburg; Rheinische Dynamitfabrik, Köln; Deutsche Sprengstoff A.-G., Hamburg,