Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 2519 Erholungsstätte unter der Firma Erholungsheim Riedelsruh G. m. b. H. in Freienwalde a. 0. errichtet. 1922 erfolgte die Angliederung des Tetralinwerks zu Rodleben (Anhalt), das über- 1 Mill. qm Gelände besitzt, davon sind 35 500 am überbaut. Die Heizfläche der Dampfkessel beträgt 3200 qm; die Kraftmasch. erzeugen 7600 PS., das Gelände liegt unmittelbar an der Elbe, hat einen Hafen u. Staatsbahnanschluss durch ein 7 km langes Industriegeleise. Im eignen Besitz sind 3 Lokomotiven u. 50 Eisenbahnwagen (Kesselwagen). Ferner fand die Übernahme der gesamten St.-Akt. u. des grössten Teils der Vorz.-Akt. der E. de Haén A.-G. in Seelze b. Hannover statt. Aus der Kap.-Erhöh. vom 4./1. 1923 wurde den Aktion. der Haén-Ges. ein Teil der Emiss. zum Bezuge angeboten. Kapital: M. 260 Mill. in 150 000 St.-Akt. zu M. 1000, 20 000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 10 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Urspr. A.-K. M. 4.3 Mill in 1600 Vorz.-Akt. u. 2700 St.-Akt. Die Vorz.-Akt. sind lt. G.-V. vom 26./6. 1918 bis auf M. 99 000 in St.-Akt. umgewandelt worden. Diese M. 99 000 Vorz.-Akt. wurden zur Rückzahl. zum 2./1. 1920 gekündigt. Durch mehr- fache Erhöh., zuletzt lt. G.-V. vom 24./6. 1920, erreichte das A.-K. die Höhe von M. 7 Mill. Lt. Beschluss der a. o. G.-V. v. 10./11. 1920 wurde das A-K. um M. 5 Mill. erhöht u. an die Deutsche Bank u. eine Gruppe befreundeter Firmen zu 300 % mit fünfjähriger Sperrpflicht. begeben. Die G.-V. v. 25./5. 1921 beschloss die weitere Erhöh. des A.-K. um M. 6 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1921 um M 30 Mill. in Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. (Deutsche Bank) M. 21 Mill. zu 185 % u. M. 9 Mill. wegen Angliederung des Tetralinwerks in Rodleben zu 400 % begeben. Von den M. 21 Mill. Aktien wurden M. 18 Mill. seitens des Konsort. den bisher. Aktionären u. den Übernehmern obiger M. 9 Mill. im Verh. von 3:2 zu 210 % vom Jan. bis 10./2. 1922 zu 210 % angeboten. Die restl. M. 3 Mill. wurden im Interesse der Ges. verwertet. Die G.-V. v. 15./6. 1922 hat eine weitere Erhöh. des A.-K. um M. 12 Mill. in Aktien zu M. 1000 mit voller Div.-Ber. für 1922 beschlossen. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 4./1. 1923 um M. 90 Mill. in 40 000 St.-Akt. zu M. 1000, 8000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 10 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab ./1 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. (Deutsche Bank, Berlin), davon M. 30 Mill. angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2: 1 vom Jan. bis 12./2. 1923 zu 500 % plus 960 % Pauschale für Abgelt. der Bezugsrechtsteuer zuzügl. Börsenumsatzsteuer. Die restl. M. 50 Mill. St.-Akt. wurden nach Weis. des Vorst. u. A.-R. verwandt u. diente ein Teil zur Übernahme des A.-K. der E. de Haén A.-G. in Seelze. Die a. o. G.-V. v. 2./10. 1923 erhöhte das A.-K. um M. 110 Mill. St.-Akt. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. Sfachem Stimmrecht ausgestattet u. zu 101 % begeben; im Falle der Liquid. der Ges. vorab rückzahlbar mit 120 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je M. 1000 St.-A.-K. 1 St., 1 Vorz.-Akt. 15 St. in besonderen Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwa besond. Abschreib. u. Rückl. vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom verbleibenden Überschuss 10 ― Tant. an A.-R. (ausser einer festen 9 ahresvergüt. von 10t mitteldeutscher Braunkohlenbriketts oder deren Gegenwert am 20./12. jeden Jahres je Mitgl., der Vors. 20 t bzw. deren Preis), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Gelände 2 800 000, Gebäude 1, Bahn- u. Hafenanlagen, Lokomotiven, Kessel- u. Güterwagen 1, Masch., Geräte, Gespanne u. Kraftwagen 1. Wertp. u. Beteil. 201 901, Kassa 20 604 126, Wechsel 39 338 565, Debit. 1 827 614 746, Waren 2 469 575 099, C. D. Riedel-Wohlf.-Stift. 275 509). – Passiva: A.-K. 60 000 000, R.-F. 126 600 000, Werk- erhalt.-K. 300 000 000, Wohnhausbauten-Rückl. 1 000 000, (J. D. Riedel-Wohlf.-Stift. 275 509), Paul u. Fritz Riedel-Stift. 931 880, Marc Fuchs-Stift. 1 131 136, Vortrag für Wohlfahrtszwecke 49 885, Hyp. 4 292 399, Kredit. einschl. Akzepte 3 570 366 858, unerhob. Div. 58 437, Rein- gewinn 295 703 845, Sa. M. 4 360 134 440. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Geschäftsunk. 474 534 993, Steuern u. Abgaben 132 446 765, Zs. 28 870 352, Abschr. 59 080 257, Reingew. 295 703 845 (davon: Div. 120 000 000, Wohnhausbauten 30 000 000, Marc Fuchs-Stift. 50 000 000, sonst. Wohlf.-Zwecke 20 000 000, Vortrag 75 703 845). – Kredit: Vortrag 429 511, Rohgewinn 990 206 701. Sa. M. 990 636 212. Kurs: Ende 1913–1918 Vorz.-Akt.: 96.50, 96*, –, 95, 92, 100* %. (Notiz am 1./3. 1919 eingestellt.) St.-Akt.: 287.90, 240*, –—, 270, 320, 200* %. Gleichberechtigte Aktien 1919 bis 1922: 300, 464.50, 1060, 9400 %. Notiert in Berlin. Dividenden: Vorz.-Akt.: 1913–1918: 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½ %; St.-Akt.: 1913 bis 1922: 13, 8, 10, 12 (ausserdem 6 %), 16, 16, 16 (ausserdem 10 %), 16 % (ausserdem 10 %), 16 (Bonus) 10, 200 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Gen.-Dir. Dr. h. c. M. Fuchs, K. Sell, E. Jüttner, R. Gerber, Dr. A. Eversmann, Dr. W. Schrauth, J. C. Pflüger, Stellv. Dr. Fr. Boedecker, Dr. Fritz Riedel. Aufsichtsrat (mind. 3): Vors. Komm.-Rat Paul Millington Herrmann, Berlin: 1. Stellv.: Wirkl. Geh. Rat Staatsminister z. D. Exz. Dr. Otto von Hentig, Potsdam; 2. Stellv.: Komm.-Rat Prof Dr. Herm. Thoms, Dr. Leopold Raehmel, Berlin; Generalleutnant a. D. Exz. Johannes Fellmer, Dresden; Bank-Dir. Dr. Ing. h. c. Emil Georg v. Stauss, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Adolf Spilker, Duisburg-Meiderich; Fabrikbes. Leopold Peill, Haus Hardt. Post Nörvenich (Kr. Düren): Generalkonsul C. H. Cremer, Bremen; Chemiker Dr. Hans v. Gwinner, New Vork. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank. Raehmel & Boellert.