2538 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Geschäftsjahr. 10 Gen.Ver S. Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht. M. 1000 Akt. 1 St Direktion. Ferdinand Becker, Herbert Hoff. Aufsichtsrat. Chemiker Dr. phil. Ferdinand von Morgenstern, Dir. Otto Drachau, Fabrikant Artur „ Bank. Paul Schlüter, eeReis; Bremen-Besigheimer Oelfabriken, Akt.-Ges. in Bremen. Gegründet: 19./7. 1889 unter der Firma Oelfabrik Besigheim vorm. Fr. Kollmar in Besig- heim; eingetr. 3./8. 1889. Firma u. Sitz der Ges. lt. G.-V. v. 16./3. 1895 geändert. Zweck: Betrieb der Ölbereitung u. der damit verbund. Geschäfte sowie der Handel in Rohstoffen, Halb- u. Ganzfabrikaten dieses Geschäftszweiges. Die Ges. ist berechtigt, sich an gleichen oder ähnlichen Geschäften zu beteil. u. Zweigniederl. zu errichten. Unter Zu- stimmung des Aufsichtsrats ist es der Ges. ferner gestattet, andere Gewerbe u. Handels- geschäfte zu betreiben. Die Fabrikanl. bef. sich in Bremen am Holz- u. Fabrikhafen. Der Grundbes. umfasst rd. 85 000 qm (davon rd. 5000 qm in Erbpacht vom Bremer Staat), wo- von rd. 20 000 am bebaut sind. Das Werk bes. an dem für Seeschiffe fahrbar. Holz- u. Fabrikhafen eine eigene Lösch- u. Ladebrücke, durch die die Entladung der direkt von überseeisch. Häfen ankomm. Dampfer sowie der Leichter- Fahrzeuge erfolgt. Die Überführ. der Saaten nach der Fabrik bezw. den Lagerspeichern erf. durch Elevatoren u. Transport- bänder. Ferner sind ausgedehnte Gleisanlagen vorhanden, die die Fabrik mit dem staatl. Rangierbahnhof bezw. Hafenanlagen verbinden. Die Fabrikgeb. sind mehrstöckig, massiv gebaut u. fassen insges. etwa 18 000 t Saat. Das Werk umfasst vier Pressenfabriken zur Verarbeitung der Olsaaten, eine Raffinationsanlage zur Veredlung der Speise- GÖle, eine Fett- härtungsanlage zur Überführung von flüssigen Ölen in feste Speisefette, eine Wasserstoff- erzeugungsanlage zur Herst. von tägl. 20 000 cbm Wasserstoff, der teils bei der Fetthärtung benötigt, teils in Flaschen, komprimiert an die metallverarbeitende Industrie verkauft wird. Die Bremen-Besigheimer Ölfabriken haben eine Verarbeitungskapazität von 180 000 t Saat pro Jahr. Die Ges. hat während der letzten 6 Jahre bis zu der im Jahre 1920 erfolgten Aufhebung der Ölzwangsbewirtschaftung nur im Lohn für das Reich gearbeitet. Die Dampfkraftanlange erzeugt insgesamt 5000 PS. Zurzeit werden rund 900 Angestellte u. Arb. beschäftigt. Die frühere Fabrikanlage in Besigheim wurde 1920 aufgelöst, die Masch. wurden in das Bremer Werk überführt, die Anlagen verkauft. Kapital: M. 32 Mill. in 32 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, wurde das Kapital lt. G.-V. v. 16./3. 1895 auf M. 300 000 herabgesetzt und gleichzeitig wieder auf M. 1.1 Mill. erhöht, weitere Erhöh. lt. G.-V. v. Mai 1897 um M. 400 000. Die G.-V. v. 11./1. 1902 beschloss Erhöh. um M. 500 000. Die a. o. G.-V. v. 4./9. 1908 beschloss weitere Erhöh. um M. 1 Mill. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./3. 1910 um M. 1 Mill. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 23./3. 1911 um M. 1 Mill. Sodann beschloss die G.-V. v. 2./4. 1912 Erhöh. um M. 1 Mill. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./3. 1914 um M. 1 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./12. 1918 um M. 3 Mill. Die G.-V. v. 20./10. 1920 beschloss zwecks Herbeiführ. engerer Interessengemeinschaft zwischen dem Verein Deutscher Oelfabriken, Mannheim u. der Gelfabrik Gross Gerau, Bremen das Kap. um M. 13 152 000 zu erhöhen. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./10. 1920 um M. 8 848 000 in 8848 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übernommen von einem Konsort (Bremer Bank Fil. d. Dresdner Bank, Bremen), davon M. 4 Mill. angeb. den bisher. Aktionären im Verhält. 5: 2 vom 2./2.–16./2. 1921 zu 100 %. Die restl. M. 4 848 000 übern. z. Sicherheit der Majorität der Jürgens-Konzern zu 200 %. Anleihen: I. M. 1 Mill. in 4 % Anteilscheinen von 1899, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7 Sicherheit: Erste Handfeste über M. 700 000 auf den Grundbesitz Fabrikanlagen in Bremen. Zahlst. wie bei Div. „ Rest zur Rückzahl. zum 1./8. 1923 gekündigt. II. M. 1 Mill. in 4½ % Anteilscheinen vom Sept. 1910, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Sicherheit: Sicherungs- Hypoth. im Betrage von M. 1 Mill. auf den in Bremen belegenen Grundbesitz der Ges. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Rest zur Rückzahl. zum 1./10. 1923 gekündigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Febr.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage „ Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (mind. eine feste Vergüt. von M. 10 000 für = Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundstück 3 888 032, Gebäude u. „ 5 948 120, Masch. u. Apparate 7 314 781, Neubau Hafenspeicher 17 115 420, Neu-Masch. do. 1 646 590, Waggon 1, Kassa 1 415 281, Effekten 20 204 530, Debit. 3 760 148 227, schwimmende Saaten 2 503 451 947, vorrätige Saaten 1 841 887 003, fertige Ea 714 802 243, Material., Chemi- kalien etc. 171 226 397, vorausbez. Prämien 6 124 469. – Passiva: 32 000 000, R.-F. I 9 411 601, do. II 1 700 000, 4 % Anl. 520 000, 4½ % do. 800 000, Kredit. 8 855 742 179, Talon- steuer 255 537, unerh. Div. 65 530, Unterst.-F. 196 581, Gew. 154 481 615. Sa. M. 9 055 173 044. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Anl.-Zs. 52 105, Abschr. 1 095 904, Gewinn 154 481 615 (davon: Div. 24 000 000, Unterstütz.-F. 9 803 419, R.-F. II 98 300 000, Vortrag 22 378 196). – Kredit: Vortrag 504 989, Gesamt- Erträgnis 115 124 635. Sa. M. 155 629 625.