2542 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Zweck. Herstellung u. Vertrieb von pharmazeutischen u. kosmetischen Präparaten aller Art. Kapital. M. 40 Mill. in 3700 St.-Akt. u. 300 Vorz.-Akt. zu M. 10 000. Urspr. M. 20 Mill. in 1700 St.-Akt, u. 300 Vorz.-Akt. zu M. 10 000, übern. von den Gründern zu 100 %. Die G.-V. v. 25./8. 1923 beschloss Erhöh. um M. 20 Mill. in 2000 St.-Akt. zu M. 10 000, aus- gegeben zu 100 %. Geschäftsjahr. 1./7.–30./6. Gen.-Vers. Im 1. Geschäftshalbj. Direktion. Rudolf Barfuss, Karl Buschmann, Bremen. Aufsichtsrat. Georg Faber, Franz Faber, Johann Reiners, Johann Cohrs, Bremen. Oelfabrik Grossgerau-Bremen in Bremen. Gegründet: 11./11. 1882 (eingetr. 4./4. 1886) in Grossgerau unter der Firma Oelfabrik Gross-Gerau vorm. Schoenenberger & Co. Zweigniederlassung in Gross-Gerau. Zweck: Herstellung und Verwertung von Ölen und mit der Ölfabrikation zusammen- Hhängenden Fabrikaten jeder Art. Die Hauptfabrikation in den Fabriken ist die Verarbeitung von Coprah u. Palmkernen, in den Bremer Fabriken ausserdem noch solche von Baumwoll- saat. Die Hauptversandartikel sind somit: Kokosöl, Palmkernöl, Baumwollsaatöl u. deren Rückstände: Kokoskuchen, Palmkuchen, Baumwollensaatmehl, die als Viehfutter Verwend. finden. Besitztum: In Bremen befindet sich die Hauptfabrik mit dem Zentralverwaltungs- gebäude am Holz- u. Fabrikhafen; Gelände ca. 17 800 qm, wovon ca. 9000 qm im Eigen- tum der Ges. stehen, der Rest ist vom Staate gepachtet mit Vorkaufsrecht u. der Pflicht der Ges., das Grundstück innerhalb 10 Jahren, ab 1./10. 1906 gerechnet, käuflich zu erwerben, u. zwar zum Preise von M. 24 pro qm. Die Zufuhr der Rohware erfolgt auf der Weser. Das Etablissement hat nach der Wasser- u. der Landseite Eisenbahnanschluss. In Gross-Gerau befindet sich die Fabrikanlage (Flächenraum 20 500 qm) an der Mühlenstr. u. hat einen eigenen Eisenbahnanschluss vom Bahnhof Gross-Gerau von ca. 600 m Länge. Auch hier erfolgt die Zufuhr der Rohware fast ausschliessl. auf dem Wasserwege von den See- häfen nach Mainz-Gustavsburg, wo die Ware umgeladen u. per Bahn nach Gross-Gerau weiter transportiert wird. Die zum Betrieb erforderliche Kraft wird von 2 Dampfmasch. von insges. 1550 PS. geliefert, ausserdem besitzt jede Fabrik eine Reservemasch. von 400 PS. Die Leistungsfähigkeit der ganzen Anlage beträgt ca. 360 t Rohware (Ölfrüchte) pro Tag (zu 24 Stdn. gerechnet). Die Kunerolwerke, welche seit Anfang 1909 eine besondere Abteilung der Fabriken bildeten u. Pflanzenbutter „Kunerol“ herstellen, wurden 1912 in eine besondere Ges. unter der Firma Kunerolwerke G. m. b. H. in Bremen umgewandelt, welche die Olfabr. Grossgerau-Bremen besitzt. Nach Beendigung des Krieges gingen die Kunerolwerke in andere Hände über; auch die Fabrik in Gross-Gerau wurde verkauft (nach vorhergegangener Demontierung). 1911/12 Erwerb bezw. Beteiligung an einem Fetthärtungsverfahren für tierische OÖle zu technischen u. zu Speise-Zwecken, haupt- sächlich Trane und Fischöle. Die Fettraffinerie-Akt.-Ges. hat das Verfahren für technische Zwecke erworben; die Ges. Grossgerau-Bremen ist an dieser Ges. beteiligt. Das Patent f. Speisezwecke hat Grossgerau-Bremen behalten, beabsichtigt aber vorläufig nicht es auszu- nutzen. Die G.-V. v. 30./9. 1919 genehmigte den Anschluss an eine Interessengemeinschaft mit andern Olfabriken. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 gleichw. Aktien à M. 1000, wovon 1779 abgest. Urspr. M. 850 000, von denen M. 150 000 St.-, M. 700 000 Prior.-Aktien waren. Die St.-Aktien wurden 1888 durch Amort. bis auf M. 100 000 getilgt. Über die verschiedenen Kapitalsbewegungen in den Jahren 1898–1909 s. Jahrg. 1921/22. Im Jahre 1909 betrug das A.-K. M. 3 500 000. Die G.-V. v. 6./6. 1910 beschloss Erhöh. um M. 1 500 000. Lt. G.-V. v. 29./6. 1912 nochmalige Erhöh. um M. 1 000 000, div.-ber. ab 1./4. 1912. Hiervon wurden 500 Aktien zu 105 % den Verkäufern des Fett- härtungsverfahrens, der Fettindustrie-Ges. m. b. H. in Bremen, überlassen u. 500 Stück von einem Konsort. zu 135 % übern. u. den alten Aktion. v. 1.–20./8. 1912 zu 140 % angeboten. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1901, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 u. 3000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 in spät. 40 Jahren durch jährl. Ausl. von M. 25 000 im März auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Die Anleihe ist hypoth, an 1. Stelle auf den Besitz der Ges. eingetragen. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlstellen: Bremen: Darmstädter u. Nationalbank, Bank- haus J. F. Schröder, K.-G. a. A. Kurs in Bremen Ende 1913–1922: 96.50, 97*, –, 93, –, 97*, 93, 98, 95, 90 %. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. v. 1910, rückzahlb. zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Nationalbank oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1916 durch jährl. Auslosung von 25 Anteil- scheinen spät. am 15./3. auf 1./7., ab 1916 verstärkte Tilg. oder Totalkündigung mit 3 monat. Frist zulässig. Sichergestellt durch erste Hypoth. auf die neuen Fabrikanlagen der Ges. am Holzhafen. Verj. d. Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Kurs Ende 1913–1922: 96.50, 97*, –, 93, –, 97*, 98, 98, 95, 90 %. In Umlauf von beiden Anleihen Ende Dez. 1922: M. 1 400 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 30./9. 1919 April/März). Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.