2564 Chemische Industrie, Linolcum, Gummi, Asbest etc. syndikat gegen eine Abfindungssumme von M. 860 250 ausser Betrieb gesetzt mit der Ver- pflichtung seitens der Ges. im Inlande westlich der Oder Kokereianlagen für eigne Rechnung weder zu errichten noch zu betreiben. Seitdem richtet sich die Tätigkeit der Ges. vor- wiegend auf den Bau u. die Finanzierung von Kokereianlagen im Ausland. Die Ges. errichtete unter anderen eine grössere Anlage mit Benzolgewinnung und Teerdestillation auf den Eisen- werken der Firma Bell Brothers Ltd. zu Port Clarence, Middlesbrough, dann solche Anlagen in Holbrook, Darlington, Priors Lee, Clay Cross (England), Gorlowka (Russland). Die Beteilig. an diesen auswärtigen Anlagen betrug Ende März 1914 M. 4 467 431. Mangels aller buch- mässigen Unterlagen über die Ergebnisse ihrer im feindlichen Auslande befindlichen Anlagen war die Ges. nicht in der Lage, Bilanzen per 31./3. 1915, 31./3. 1916 u. 31./3. 1917 aufzu- stellen, die dann erst Anfang 1919 veröffentlicht wurden. Mit Rücksicht auf die durch die Kriegsverhältnisse entstandene unklare Lage des Unternehmens beschloss die a. o. G.-V. v. 31./12. 1918 die Aufl. der Ges. In Russland sind bei der Abwicklung der Geschäfte Er- trägnisse eingegangen, die dem ungefähren Werte der Anlagen entsprechen, sie sind aber nicht alle in den Besitz der Ges. gelangt. Was England anlangt, so hat die engl. Regierung dem Reiche eine Gutschrift von $ 372 400 aus dem Ergebnis der zwangsmässig aufgelösten engl. Unternehm. angezeigt. Die Gutschr. des Restes steht noch aus. Das Reich hat bis- her einen weiteren Vorschuss von M. 14 Mill. gewährt. Hierdurch wurde die Tilgung der Bankschuld, des Restes der Obligat., sowie eine erste Auszahlung von M. 4500 pro Aktie möglich. Ein Inhaber von Genusscheinen hat Anspruch auf einen Teil der uns vom Reich zu zahlenden Entschädigung erhoben und Klage beim Landgericht Düsseldorf eingelegt. Mit Rücksicht auf diese Klage ist seither davon Abstand genommen worden, an die Reichs- regierung wegen einer vergleichsweisen Regelung der Liquidationsentschädigung für die im Ausland erlittenen Schäden heranzutreten. Kapital: M. 2 000 000 u. zwar in 1736 St.-Aktien (Nr. 1–1058, 1323–2000) u. 264 Vorz.-A. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien geniessen Vorbefriedig. im Falle der Liquid. Ab 20./3. 1923 Auszahl. der I. Liquidat.-Rate mit M. 4500. Anleihe: M. 1 Mill. in 4½ % Oblig. von 1898, Tilg. zu pari, zum 1./10. 1923 gekündigt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co.; Bielefeld: Dresdner Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Betriebsanl. u. Guth. in England 4 579 094, do. in Russland 950 400, Wertp. (Schatzanw.) 10 249 769, Büroeinricht. 4070, Buchforder. 109 035, Kassa 6381. – Passiva: Oblig. 209 000, do. Zs. 3960, ausgel. Oblig. 9000, Buchschulden 14 945 780, Kap. am 1./1. 1922 731009. Sa. M. 15 898 750. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Eingänge 9600, ÜUbertr. auf Kapitalk. 125 003. — Kredit: Oblig.-Zs. 10 710, Verwalt. 123 893. Sa. M. 134 603. Kurs Ende 1913–1922: 242.50, 230*, –, 110, –, 91*, 110.50, 312, 490, 7000 %. Die St.-Aktien kamen an der Berliner Börse zur Einführung; erster Kurs am 7./7. 1913: 190 %. Dividenden 1908/09–1913/14: (Vorz.-Aktien): 24, 24, 22, 24, 24, 22 %; St.-Aktien 1.: 19, 19, 17, 19, 19, 17 %% Coup.Verj 4 ) (K.) Liquidator: Dir. Franz Schmacks, Oberhausen (Rhld.), Hindenburgstr. I02. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Staatsminister Th. v. Möller, Exz., Stellv. Bergwerks- Dir. a. D. Dröge. Berlin; Kaufm. Gerh. von Möller, Brackwede; Geh. Komm.-Rat W. von Oswald, Koblenz; Bergassessor a. D. Carl Hupertz, Aachen; Bankier Dr. Gust. Ratjen, Bank- Dir. Gust. Pilster, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co., Commerz- u. Privat-Bank. Akt.-Ges. Hormona, Fabrik organo-therapeut. Präparate, Düsseldorf-Grafenberg. Gegründet: 28./10. 1920; eingetr. 10./11. 1920. Gründer: s. Jahrg. 1921/22. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von organo-therapeutischen Präparaten, Beteilig. an ähnlichen Unternehmungen. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, übern. von den Gründern zu 100 %. Das Kapital wurde am 28./1. 1921 um M. 600 000 auf M. 1 200 000 erhöht, begeben zu 100 % Die a. o. G.-V. v. 5./7. 1921 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 1 200 000 auf M. 2 400 000, die G.-V. v. 19./8. 1922 um M. 1 600 000 auf M. 4 000 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Mai. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst. 50 000, Geb. 200 000, Masch. 1, Inv. 1, Wortschutz, Warenzeichen u. Herstellungsverfahren 1, Warenvorräte 4 039 083, Kassa 17 450, Postscheckguth. 144 290, Bankguth. 1 465 788, Beteil. 100 000, Aussenstände 1 576 769. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Hyp. 150 000, Gläubiger 1 771 517, Rückst. (Steuern] 421 187, Gew. 1 250 680. Sa. M. 7 593 385. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 777 755, Geschäfts- u. Fabrikationsunk., Gehälter, Löhne 6 527 407, Gewinn 1 250 680 (dav.: R.-F. 62 534. Sonderrückl. 350 000, Div. 640 000, Tant. an A.-R. 71 000, Vortrag 127 146). – Kredit: Vortrag 20 937, Fabrikation 8 516 083, Miete 18 821. Sa. M. 8 555 843. Dividenden 1920–1922: 0, 0, 20 %.