Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 2611 Der weitaus grösste Teil der Aktien der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co., sowie der Rheinischen Dynamitfabrik u. sämtl. Aktien der Deutschen Sprengstoff-Act-Ges. in Hamburg u. der Dresdner Dynamitfabrik in Dresden befanden sich bis zum Ausbruch des Krieges 1914 in den Händen der N obel-Dynamite Trust Comp., Limited, London. Mit Genehmigung der deutschen u. der englischen Regierungen wurde indessen im J. 1915 unter Zustimmung der G.-V. zwischen den Verwalt. der vorstehenden deutschen Sprengstoff-Ges. einerseits u. dem Board der Nobel Dynamite Trust Comp., Limited, andererseits eine Ver- einbarung getroffen, welche die vollständige Trennung dieser deutschen Sprengstoff-Ges. von der Nobel Dynamite Trust Comp., Limited, mit Rückwirkung ab 1./1. 1914 u. einen Um- ftausch der in Deutschland sich befindenden St.-Aktien (ordinary shares) der Nobel Dyna- mite Trust Comp., Ltd., gegen Aktien der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg zum Gegenstand hatte. Zu diesem Zwecke schloss die Nordd. Bank in Hamburg einerseits mit der in Liquid. getretenen Nobel Dynamite Trust Comp., Ltd., London, einen Vertrag, nach dem sie gegen Rücklieferung von £ 1 800 000 St.-Aktien dieser Ges. die in ihrem Besitz befindl. Aktien der obigen deutschen Sprengstoff-Ges., sowie einen entsprechen- den Anteil an dem R.-F. der Nobel Dynamite Trust Comp., Ltd., erhielt, u. anderseits einen Vertrag mit der Dynamit-Act.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. in Hamburg, nach welchem sie von dieser nom. M. 24 000 000 neue Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1915 zum Kurse von 100 % übernahm u. diéese zus. mit den von der Londoner Ges. im Umtausch erhaltenen alten Aktien der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. den Besitzern der in Deutsch- land befindl. St.-Aktien (ordinary shares) der Nobel Dynamite Trust Comp., Ltd., zum Um- tausch von je £ 50 gegen eine Aktie von nom. M. 1000 der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg anbot. Die von der Londoner Ges. erhaltenen Aktien der übrigen vorgenannten deutschen Sprengstoff-Ges: überliess die Nordd. Bank in Hamburg vertrags- gemäss der Dynamit-Act.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. zu dem Preise, der sich aus dem Unterschied zwischen dem Gegenwert der übern. M. 24 000 000 neuen Aktien dieser Ges. u. dem Anteil an dem R.-F. der N obel Dynamite Trust Comp., Ltd., in Liquid. in London ergab. Die Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg besitzt auch sonst Aktien einer Reihe ihr nahestehender Unternehm. Sie ist eine grössere Anzahl von Interessen- gemeinschaften auf dem Gebiete der Sprengstoff-Industrie eingegangen, u. zwar teilweise mit einer von ihr bewilligten Div.-Garantie. Auch beteiligt an einem Syndikat, welches die Zerlegung von Kriegsmunition übernommen hat. Die Fabrik in Krümmel wurde zur Herstellung von Textilfäden umgebaut; der Betrieb wurde Mitte 1921 eröffnet. Die hier hergestellte Vistrawolle hat die Erwartungen bisher erfüllt. Kapital: M. 375 000 000 in 250 000 St.-Aktien à M. 1000 u. 125 000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./2. 1883 um M. 1 500 000, lt. G.-V. v. 26./10. 1889 um M. 1 000 000, fernere Erhöh. lt. G.-V. v. 23./5. 1898 um M. 3 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. YV. 25./5. 1908 um M. 3 000 000. Weitere Erhöh. It. G.-V. v. 25./9. 1915 um M. 24 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 1./12. 1919 um M. 36 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 21./12 1920 um M. 30 000.000 in 30 000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./5. 1921 um M. 28 000 000. Sodann erhöht lt. G.-V. vom 10./12. 1921 um M. 70 000 000 in 25 000 St.-Aktien u. 45 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, erstere über- nommen von einem Konsort. (Norddeutsche Bank Hamburg) zu 365 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 4:1 vom 16./12.–30./12. 1921 zu 400 %. Die Vorz.-Aktien haben 6% (Max.) Vorz.-Div. u. wurden von der Adastra-Verwalt. Ges. m. b. H., Hamburg zu pari übern.; ihr Div.-Recht ruht, solange sie im Besitz dieser Ges. sind. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 9./4. 1923 um M. 175 000 000 in 125 000 St.-Aktien u. 50 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die St.-Aktien wurden von einem Konsort. übern. (Norddeutsche Bank, Hamburg), hiervon werden M. 50 000 000 zur Verfüg. der Ges. gehalten, M. 25 000 000 übernahm die Adastra-Verwalt. G. m. b. H. Die restl. M. 50 000 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 5:2 von Ende April bis 14./5. 1923 zu 3000 % plus M. 6427 je Aktie ür Bezugsrechtsteuer. Die Vorz.-Aktien sind den früher begeb. gleichberechtigt. Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lIt. staatl. Genehm. v. 4./10. 1912, Stücke à M. 1000 auf den Inhaber. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu 103 % lt. Plan durch Auslos. von ca. 1.64 % des urspr. Anleihebetrages zuzügl. ersp. Zs. ab 1918–1947. Ab 1918 ver- stärkte Tilg. oder Totalkündig. zulässig. In Umlauf Ende 1922: M. 5 462 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K), der Stücke 10 J. (F). Zahlst.: Hamburg: Nordd. Bank; Berlin: Deutsche Bank, Disconto-Ges., Dresdner Bank; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein, A. Levy. Kurs Ende 1913–1922: 100.25, 100.35*, –, 98, –, 100*, 101, 100, 103, 100 %. Notiert in Hamburg. Rest der Anleihe zur Rückzahl. zum 1./10. 1923 gekündigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie „ Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F.; 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Aktien; 4 % Div. an St.- Aktien; vom Ubrigen 8 % Tant., Rest weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Gebäude, Fabriken, Lagerhäuser, Grundstücke usw. 7 988 215, Rohstoffe, Waren, Komm.-Läger 285 906 987, Kassa, Wechsel, Wertp. u. Beteilig. 73 476 589, Schatzwechsel 1 222 380, Avale 114 047 506, „Adastra',Verwalt.-Ges. m. b. H. Konto Vorz.-Akt. 75 000 000, verbündete Ges. 344 758 611, Bankguth. 704 262 680, Debit. 2 927 305 234. – Passiva: A.-K. 200 000 000, Schuldverschreib. 5 462 000, R.-F. 100 849 496, besond. Rückl. 9 949 530, Ern.-F. 1 000 000, unerhob. Div. 595 460, ausgeloste Schuldverschreib. 33 850, Ver- 164*