2646 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Dividenden: 1912/13–1921/22: 9, 8, 10, 15, 20, 30, 15, 25, 25 % £ (Bonus) M. 150, 50 – (Bonus) 35 %. 1922: 250 – (Bonus) 250 %. Direktion: Gen.-Dir. Aug. Schnorr. Direktoren: Rich. Blume, Dr. Kurt Sembritzki. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Dr.-Ing. h. c. C. H. Steinmüller, Gummersbach; Carl Lambrecht, Hildesheim; Dr. jur. Carlos Wetzell, Duisburg-Meiderich; Dr. Leo Sachs, Altena i. Westf.; Bankier Arthur Schröder, Berlin; Benno Schmelz, B.-Grunewald. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin u. Hildesheim: Disconto-Ges.; Cassel: L. Pfeiffer. Niedersächsische Gummiwarenfabriken Paul Reipert A.-G. in Hildesheim. Gegründet: 12./5. 1922; eingetr. 18./7. 1922. Sitz bis 26./6. 1923 in Hannover. Gründer: Fabrikbes. Paul Reipert, Prokurist Georg Armbrecht, Hildesheim; Rechtsanw. Dr. jur. Paul Langkopf, Max Wasserkampf, Rentier Moritz Rothschild, Bankier Karl Katz, Dir. Willy Brandt, Adolf Körner, Hannover; Dir. Rich. Hagemann, Braunschweig. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Gummiwaren jeder Art, Errichtung sowie der Betrieb von Nebengewerben, welche mit dem eigenen Betrieb der Akt.-Ges. oder mit der Verwertung der eigenen Erzeugnisse irgendwie im Zusammenhang stehen, Beteiligung an Betrieben ähnlicher Art. Kapital: M. 26 Mill. in 24 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 8 Mill. in 8000 Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 13./2. 1923 erhöht um M. 18 Mill. in 16 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000, ausgeg. Vorz.-Akt. zu 108 %, St.-Akt. zu 385 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende 1922: 75 %. Direktion: Fabrikbes. Paul Reipert, Georg Armbrecht, Hildesheim. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Dr. jur. Paul Langkopf, Max Wasserkampf, Rentier Moritz Rothschild, Prokurist Emil Tusche, Hannover; Dir. Rich. Hagemann, Dir. Ferd. Crasemann, Braunschweig: Fabrikant Franz Brückmann jr., Braunschweig. Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning in Höchst a. M. Gegründet: 28./12. 1879 durch Umwandl. der seit 1863 bestand. Firma Meister Lucius & Co. bezw. Meister Lucius & Brüning in eine A.-G. Zweigniederlass. in Gersthofen bei Augsburg. Zweck: Fabrikation u. Verkauf von chemischen Produkten sowie der Betrieb sonstiger industrieller Unternehmungen. Die Erzeugung der Ges. umfasst das gesamte Gebiet der künstlichen organischen Farbstoffe: Azo-, Triphenylmethan-, Schwefel- u. Alizarin-Farbstoffe, synthetischer Indigo und andere Küpenfarbstoffe einschl. aller Hilfs- und Zwischenprodukte sowie die Produkte der Säure- u. Chlor-Industrie, wie Schwefelsäure, Schwefelsäureanhydrid, Salzsäure, Salpeter, Salpetersäure, Essigsäure, Azeton, Aetznatron und flüssiges Chlor, ferner pharmazeut. Produkte, wie insbes. Antipyrin, Pyramidon, Novocain, Suprarenin, Sajodin, Salvarsan, Tuberkulin und alle Arten von Sera. Die Ges. hat eine Zweigniederl. in Gerst- hofen bei Augsburg u. stand ferner bis zum Ausbruch des Krieges in nahen Beziehungen zu der Akt.-Ges. der Moskauer Chemischen Fabrik Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Moskau, und der Comp. Parisienne de Couleurs d'Aniline, Paris, sowie zu der Meister Lucius & Brüning Ld., Manchester; über die Verhältniss dieser Firmen lässt sich zur Zeit nichts Näheres mitteilen. Gegen Verluste aus diesen Beziehungen ist durch ent- sprechende Rückstellungen Vorsorge getroffen. Die Fabrikanlagen der Ges. befinden sich in Höchst a. M., in Gersthofen b. Augsburg u. in Knapsack b. Köln. Der Ges.-Grundbes. der Ges. beträgt 4 059 478 qm. Hiervon sind 486 965 am bebaut. Zum Betriebe dienen Dampf- kessel einschl. Lokomotiven, ferner Dampfmotoren u. Elektromotoren, sowie eine grössere Anzahl aller Arten sonst. Maschinen. Der Eisenbahnpark der Ges. besteht aus etwa 265 Voll- bahngüterwagen, 8 Vollbahnlokomotiven, 41 Kleinbahnlokomotiven u. 1455 Kleinbahngüter- wagen. Das Bereich der Werkanlagen durchziehen fast 24 km Vollgleis u. 72 km festverl. Kleinbahnstrecken. Die Höchster Farbwerke beschäftigten zur Zeit rund 14 000 Angestellte u. Arb. Ferner sind eine grosse Zahl Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser vorhanden, von denen die Arb.-Wohnhäuser einer besonderen A.-G. (Ges. z. gemeinnütz. Beschaffung von Woh- nungen, Höchst) übertragen sind, deren Akt.-Kap. sich in Händen der Farbwerke befindet. Auf die gesamten Fabrikanlagen etc. im Kostenwerte von M. 714 750 759 wurden von 1886 bis 1922 M. 393 291 400 amortisiert, somit Buchwert Ende 1922 M. 318 437 000. – Die Höchster Farbwerke sind bei der China Export- Import- u. Bank-Comp. in Hamburg beteiligt, welche Firma die Interessen der Ges. in Ostasien vertritt. Infolge des Krieges ist ein Teil der Höchster Betriebe zum Stillstand gekommen; der Umsatz an Farbstoffen u. deren Zwischenprod. erlitt einen starken Rückgang, da der grösste Teil des Exports nach überseeischen Ländern in Weg- fall kam. Dagegen hatte die Ges. im vaterländ. Interesse die Fabrikation einer ganzen Reihe von Produkten übernommen, deren Beschaff. der Heeresverwaltung zur Sicherstellung des Munitions- u. Sprengstoff-Bedarfs erwünscht erschien. Die so aufgenommenen Fabrikat., welche erst 1915 in Betrieb kamen, bedingten sehr umfangreiche Neuanlagen, für die der Ges. teilweise Staatsmittel zur Verfüg. gestellt worden sind. Die Ges. beteiligte sich an der