2660 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Rheinische Dynamitfabrik in Köln. Gegründet: 5./3. 1873. Der Sitz der Ges. befand sich bis 11./11. 1901 in Opladen (Rhld.). Fabriken bei Opladen (Rheinl.) und bei Mansfeld (Harz). Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Spreng- u. Schiessmitteln aller Art, von anderen chemischen Erzeugnisse. Lt. G.-V. v. 14./6. 1919 ist der Gegenstand des Unternehmens dahin erweitert worden, dass der Ges. die Herstell. von Waren u. sonstigen Industrieerzeugnissen aller Art gestattet ist. Die Beteiligung der Ges. an anderen Ges. ist zulässig. Arbeiter- zahl ca. 300. Die Ges. gehört der Gruppe der Deutschen Sprengstoffabriken an. Kapital: M. 1 200 000 in 2000 Aktien à Tlr. 200 = M. 600. Die Aktien sind in wenigen festen Händen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht:; 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 10 % zum R.-F., bis 5 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Fabriken, Grundstücke, Magazine u. Inventar 266 093, Rohmaterial., Waren- u. Kommissionslager 71 424 516, Kassa u. Effekten 664 121, Debit. 487 078 256. – Passiva: A.-K. 1 200 000, div. Res. 501 179, Kredit. 555 070 475, Div. 2 400 000, Tant. an A.-R. 261 333. Sa. M. 559 432 988. Dividenden 1913–1922: 20, 24, 30, 30, 30, 15, 16, 16, 20, 100 %. C.-V.: 4 J. (K.) Vorstand: Gen.-Dir. Geh. Hofrat Dr. Aufschläger, Hamburg; Dir.: Jac. van Werden, W. Trautvetter. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Max von Schinckel, Bergassessor a. D. Dr. Klemme, Aachen; Bergrat a. D. Kost, Wiesbaden; Bergassessor a. D. Carl Hupertz, Dir. Herm. Schornstein, Aachen; Geh. Komm.-Rat Peter Klöckner, Haus Hartenfels, Duisburg. Sprengstofffabriken Hoppecke A.-G. in Koln. Gegründet: 8./6. 1905; eingetr. 3./7. 1905. Gründung s. Jahrg. 1906/07. Die a. o. G.-V. v. 23./11. 1908 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. von Hamburg nach Düsseldorf, die G.-V. v. 13./4. 1912 dann die Verlegung nach Cöln. Zweck: Fabrikation, Verkauf von Dynamit und sonstigen Sprengstoffen und chem. Produkten. Lt. G.-V. v. 8./11. 1918 ist der Gegenstand des Unternehmens auch die Her- stellung von Waren und sonstigen Industrieerzeugnissen aller Art sowie Handel mit solchen. Die Fabrikation in der neuerbauten Fabrik zu Hoppecke, Kreis Brilon, wurde 1908 aufgenommen. Späterhin erwarb die Ges. eine zweite Fabrik in Würgendorf, Kreis Siegen. Beide Werke sind modern ausgebaut und äusserst leistungsfähig. Ende 1917 Ab- schluss einer Interessengemeinschaft mit der Dynamit-A.-G. vorm. Nobel & Co. in Hamburg. Die neuaufgenommenen Herstellungszweige, Holzschraubenfabrik in Würgendorf und Ak- kumulatorenfabrik in Hoppecke, wurden Anfang 1921 in Betrieb genommen. Die Erzeugung entspricht den Erwartungen. Kapital: M. 3 000 000 in 2490 Vorz.- u. 510 St.-Aktien à M. 1000. Bis 1911: M. 3 000 000 in 1200 St.-Aktien, 600 Vorz.-Aktien à M. 1000 u. 1200 Aktien à M. 1000 von 1909. Urspr. M. 1 200 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V. v. 27./12. 1907 um M. 600 000 in 600 Vorz.-Aktien, begeben zu 100 %. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div., dann 4 % Div. an St.-Aktien, Rest an beide Aktienarten gleichmässig. Im Falle der Auflös. der Ges. geniessen die Vorz.-Aktien Vorbefriedigung. Die Ges. ist jederzeit berechtigt, die Vorz.-Aktien ganz oder teilweise mittels Auslos., Kündig. oder in ähnlicher Weise zu 110 % einzuziehen. Die Ges. ist auch berechtigt, die Vorz.-Aktien mittels Ankaufs einzuziehen. Das Geschäftsj. 1908 schloss mit einer Unterbilanz von M. 181 500 ab. Zu deren Tilgung leisteten die Aktionäre eine Einzahlung von M. 200 000 à fonds perdu, restliche M. 18 500 wurden zur Disposition gestellt. Die G.-V. v. 24./5. 1909 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 200 000 (auf M. 3 000 000) in 1200 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Das Jahr 1909 ergab einen Verlust von M. 36 882, der 1910 auf M. 102 236 stieg. Behufs Aufnahme der Produktion von Sicherheitssprengstoffen in grösserem Masse wurde beschlossen, eine Zuzahl. von M. 500 auf jede Aktie zu leisten, die dann in eine Vorz.-Aktie mit einer Vorz.-Div. von 8 % um- gewandelt wurde mit Nachzahl.-Anspruch. Aus der Zuzahl. wurde auch der Verlust- Vortrag getilgt. Bis Ende 1911 wurden M. 1 245 000 zugezahlt. Anleihe: M. 1 000 000 in Oblig. à M. 1000 u. 200; Tilg. zu 102 % durch Auslos. im Aug. auf 2./1. (zuerst 1916). Zahlst.: Ges.-Kasse; Rheine: Disconto-Ges. In Umlauf Ende 1922: M. 825 400. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Anlagen 6 656 413, Vorräte, Debit. 1 403 554 488. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Obligat. 825 400, R.-F. 184 766, Kredit. 1 400 240 815, Gew. 5 959 920. Sa. M. 1 410 210 902. Dividenden: St.-Aktien 1913–1916: 0 %; 1917: 5.38 %; 1918–1921: 6.11, 8, 6.96, 10.36, 163.36 %; Vorz.-Aktien 1913–1922: 8, 2, 8, 8, 19,38, 14.11, 6.96, 14.96, 18.36, 171.36 %. Auf die Div. der Vorz.- Aktien für 1912 wurde aus dem Gewinn für 1915 bezw. 1916 eine Nachzahl. von 6 % bezw. 2 % geleistet. Für 1913 wurde aus dem Gewinn 1916 eine Nachzahl. von 8 % u. 2 % für 1914 geleistet, für 1914 aus dem Gewinn 1917 eine solche von 6 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Fritz Berkenfeld, Dir. Ludwig Reiss, Dir. G. H. Stahmer.