.. %%%%..... ―――――――――――――――――――――――――――――― Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 2663 Kötitzer Leder- und Wachstuchwerke Akt.-Ges. in Kötitz b. Coswig i. Sachsen. Gegründet: 24./8. 1897 in Dresden; eingetr. 23./12. 1897. Firma lautete bis März 1910 „Deutsche Pluviusin-(Kunstleder) Akt.-Ges. Von da bis 19./6. 1923 Deutsche Kunstleder-A.-G. Gründung siehe dieses Handb. 1898/99. Zweck: a) Die Herstellung und der Vertrieb von Kunstleder, Ledertuchen und ähn- lichen Erzeugnissen; b) die Errichtung von Zweigniederlassungen sowie die Übernahme u. Erricht. von anderen Geschäften u. Unternehm. gleicher oder ähnlicher Art, sowie auch der Textilindustrie, endlich auch die Beteil. an solchen. Die Ges. besitzt insges. 190 556 qm grosse Grundst. in Kötitz. Davon sind 27 627 am bebaut u. zwar mit ein- u. mehrstöckigen Gebäuden, darunter 3 Wohnhäuser, ein Wirtschaftsgebäude, ein Verwaltungsgebäude; ferner besitzt die Ges. eine Villa in Radebeul, 4 Wohnhäuser in Coswig u. 1 Villa in Kötzschenbroda. Die Maschinenanlage umfasst 5 Dampfkessel mit zus. 840 qm Heizfläche, 2 Dampfmaschinen mit zus. 380 PS. u. nebst den zahlreichen Arbeitsmasch. noch die vollständige Einricht. für die Nebenbetriebe, wie eig. Bleicherei, Färberei u. Appretur-Anstalt, Firnissiederei, Buch- binderei, chem. Laboratorium, sowie Tischler- u. Schlosserwerkstätte. Die Firma besitzt ferner in Gummersbach (Rhld.) ein 15 000 am grosses Fabrikgrundstück, von dem 4000 qm — bebaut sind, u. a. mit einem Wohnhaus. Ausserdem besitzt sie eine Yilla in Gummers- bach. — 1911 Erwerb sämtl. M. 500 000 St.-Anteile (jetzt M. 1 000 000) der Kunstlederfabriken Carl Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach. 1917 Übernahme der bisher in engl. Händen befindl. Bleicherei, Färberei u. Appreturanstalt Bamberg A.-G., Bamberg; Fa. jetzt Bamberger Kalikofabrik Akt.-Ges. in Bamberg, A.-K. M. 13 Mill., davon befinden sich M. 6.6 Mill. St.-Akt. u. M. 1 Mill. Vorz.-Akt. in den Händen der Ges. – 1918 Erwerb der Rheinischen Kaliko- fabrik C. Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach. Die beiden G. m. b. H. sind 1921 in Liquid. getreten, die 1922 durchgeführt wurde u. wobei die Fabrikgrundstücke der Kunst- lederfabrik Carl Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach von der Kötitzer Leder- u. Wachs- tuchwerke A.-G. käuflich erworben wurden. Ferner wurde 1922 gemeinsam mit der Poppe & Wirth A.-G., Berlin, die Wachstuchdruckerei G. m. b. H. in Kötitz gegründet. Kapital: M. 110 000 000 in 107 000 St.-Akt., 2000 Vorz.-Akt. à M. 1000 u. 100 Vorz.-Akt. àa M. 10 000. Urspr. M. 1 500 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 21./4. 1900 auf M. 1 000 000. Lt. G.-V. v. 27./9. 1906 wurden behufs Tilg. des Patent-K. M. 330 000 auf jede Aktie 33 % = M. 330, also zus. M. 330 000 nachgezahlt; das A.-K. blieb hierdurch unverändert. Die G.-V. v. 12./3. 1907 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 100 000. 1908 Erhöhung des A.-K. um M. 300 000. Die a. o. G.-V. v. 7/6. 1911 beschloss Erhöh. um M. 1 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v 22./5. 1914 um M. 600 000. Die a. o. G.-V. v. 19./8. 1916 beschloss weitere Erhöh. um M. 750 000. Nochmal. Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 27./3. 1918 um M. 250 000. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 4./11. 1919 um M. 3 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 23./3. 1920 um M. 3 000 000 in 3000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920. Gleichzeitig wurde das A.-K. weiter um M. 2 000 000 in Vorz.-Akt. erhöht. Die Vorz.-Akt. geniessen eine Vorz.-Div. von 7 %. Weitere Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 13./10. 1920 um M. 6 000 000 in 6000 St.-Akt. Die a. o. G.-V. v. 16./12. 1921 emittierte M. 7 000 000 in 7000 St.-Akt. mit Div.- Ber. ab 1./1. 1921, übern. v. einem Konsort. (Gebr. Arnhold, Dresden) zu 190 %, davon ein Teilbetrag angeb. den St.-Aktionären v. 19./12. 1921–5./1. 1922 zu 190 %. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 27./5. 1922 um M. 12 500 000 in 11 500 St.-Akt. à M. 1000, 100 Vorz.-Akt. à M. 10 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, erstere übern. von einem Konsort. (Bankhaus Gebr. Arnhold Dresden), angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2:1 vom 6 6.–20./6. 1922 zu 225 %. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 19./2. 1923 um M. 72 500 000 in 72 500 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. (Gebr. Arnhold, Berlin-Dresden) u. zwar M. 35 200 000 zu pari, davon M. 11 500 000 angeb. den bisher. St.- Aktionären im Verh. 3: 1 vom 3.–24./3. 1923 als Gratis-Aktien unter Zahlung von M. 100 Kap.-Ertragssteuer zuzügl. Börsenumsatzsteuer u. eventl. Pauschale für Bezugsrechtsteuer; weitere M. 37 000 000, vom Konsort. zu 950 % übern., angeb. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktion im Verh. 1:1 vom 3.–24./3. 1923 zu 1000 % plus Pauschale für Bezugsrechtsteuer zuzügl. Börsenumsatzsteuer. Den Inhabern der Teilschuldverschreib. von 1920 wurde während der Zeit vom 3.–31./3. 1923 ein Umtausch von 6 Obl. £ Coupon 1./9. 1923 in 1 neuen Aktie £ẽ Div. 1923 angeboten. Die Börsenumsatzsteuer trägt der Einreicher. Die Vorz.-Akt. sind lt. G.-V. v. 19./3. 1923 mit 30fachem (bisher 9fach.) Stimmrecht ausgestattet. Die übrigen M. 23 000 000 St.-Akt. bleiben zur Verfüg. der Ges. Hypoth.-Anleihe: M. 6 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1920, Stücke à M. 2000, 1000 u. 500, lautend auf den Namen des Bankhauses Gebr. Arnhold, Dresden, oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./3. und 1./9. Tilg. ab 1./3. 1923 bis spät. 1948 durch jährl. Auslos. oder freihändigen Rückkauf im Sept. auf März; ab 1./3. 1923 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypothek zur I. Stelle auf Fabrikgrundbesitz. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlstellen: Berlin u. Dresden: Gebr. Arnhold; Berlin: Hardy & Go. G. m. b. H. Kurs Ende 1921–1922: 98, – %. Eingeführt in Dresden im März 1921. Über Umtausch der Obl. in St.-Akt. s. u. Kap. Die Anleihe ist gekündigt zum 1./3. 1924. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers:: Spät. im April. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie à M. 1000 = 30 St. 1 Vorz.-Aktie à M. 10 000 = 300 St. in besond. Fällen.