2680 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Im Jahre 1916 haben sich die Ges. u. die ihr durch Interessengemeinschaft verbündeten Firmen auf im wesentlichen gleicher Grundlage mit den Firmen: Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Höchst a. M., Leopold Cassella & Co. G. m. b. H., Frankfurt a. M., Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter Meer, Uerdingen, Kalle & Co. A.-G., Biebrich a. Rh., Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M., zu einer erweiterten Interessenge- meinschaft zusammengeschlossen, welche mit dem 1./1. 1916 bzw. im Verhältnis zur Che- mischen Fabrik Griesheim-Elektron mit dem 1./1. 1917 in Kraft getreten und deren Dauer auf 50 Jahre, gerechnet vom 1./1. 1916, bemessen ist. In der erweiterten Interess.-Gem. sind der Ludwigshafener Ges. zugunsten der alten Interess.-Gem. Ludwigshafen/Lever- kusen/Berlin die Erträgnisse des von ihr erschlossenen Stickstoffgebietes, einzelnen der übrigen Gés. andere Gebiete auf eine längere Übergangszeit als Sondergewinn vorbehalten. Im übrigen erfolgt die Gewinnabrechnung ebenso wie in der alten Interess.-Gem. in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen ermittelten Erträgnisse zusammengeworfen u. unter Berücksichtig. der durch verschiedenartige Bemessung der Abschreib., Reservestell. usw. bedingten Verschiedenheiten unter die beteiligten Ges. nach einem in ungefährer Übereinstimmung mit den Durchschnittsgewinnen einer zurückliegenden Anzahl von Jahren festgelegten Schlüssel verteilt werden. Der schlüsselmässige Anteil an dem Gemeinschafts- gewinn der erweiterten Interess.-Gem. beträgt für Ludwigshafen bis Ende 1925 24, 820 %, für die Restdauer 25,019 %. Da das Stickstoffgebiet Ludwighafens infolge des Krieges eine unerwartet grosse Ausdehnung angenommen hat u. die Mittel der Firmen der erweiterten I.-G. in weit höherem Masse als anfangs erwartet für den Ausbau dieses Gebietes in An- spruch genommen werden, wurde mit Wirkung vom 1./1. 1919 vereinbart, dass Ludwigs- hafen unter Vorbehalt einer Vorausleistung aus dem Erlös für die Auslandslizenzen auf sein Sondergebiet zugunsten der erweiterten I.-G. verzichtet. Ebenso haben andere I.-G.- Firmen, denen nach dem I.-G.-Vertrage Sondergebiete vorbehalten waren, auf diese Gebiete zugunsten der erweiterten I.-G. teilweise verzichtet. Um den Zusammenschluss noch enger zu gestalten ist der am 18./8. 1916 abgeschlossene I.-G.-Vertrag durch G.-V.-B. vom 27./11. 1920 bis 31./12. 1999 verlängert u. kann seine Auflösung nur durch G.-V.-B. u. zwar nur durch eine Mehrheit von des vertretenen Kap. erfolgen. Die Verlängerung geschieht zum Schutz gegen die Auslandskonkurrenz und soll durch engste Zusammenfassung der Organisationen in Einkauf, Verkauf u. Verwaltung, sowie auf dem Gebiete der Fabrikation eine Abwehr der Konkurrenz geschaffen werden. Die gleiche G.-V. beschloss die Aus- scheidung der Stickstoffunternehmungen (Oppau und Merseburg) und die Gründung der Ammoniakwerke Merseburg-Oppau G. m. b. H. mit einem St.-K. von M. 500 000 000 in Ge- meinschaft mit den I.-G.-Firmen. Die Ges. brachte ihre Stickstoff-Unternehm. zum Buch- wert vom 31./12. 1920 ein. Anteilig an der G. m. b. H. sind die I.-G.-Firmen im Verhält. ihrer I.. G.- Quoten und beträgt diese für die Gesellschaft M. 125 095 000. An der Kohlenzeche Auguste Victoria, welche im Jahre 1907 im Verein mit den beiden anderen Firmen der alten Interessengemeinschaft mit einem Kapitalaufwand von rund M. 18 000 000 erworben wurde. ist die Gesellschaft mit 47,5 % beteiligt Seit Erwerbung der Kuxe wurden weitere M 2 000 000 als Zubusse einbezahlt, woran die Ges. ebenfalls mit 47,5 % beteiligt ist. Zur Sicherstellung des Braunkohlenbedarfes ihrer Merseburger Ammonjfakfabrik hat die Ges. die sämtl. M. 5 000 000 Aktien der Wallendorfer Kohlenwerke Akt. Ges., Halle a. S., erworben; der Ausbau der Werke ist noch nicht in Angriff genommen. Ausserdem ist die Ges. an der Gew Elise II, der Dörstewitz-Ratt- mannsdorfer Braunkohlen-Ind.-Ges. u. der Zuckerfabrik Körbisdorf Akt.-Ges. beteiligt. Hiervon besitzt die Ges. M. 2 100 000 von M. 2 700 000 A.-K. Neuerdings sicherte sich die Ges. ein Gipsvorkommen am Südharz bei Niedersachswerfen. Die norwegischen Unternehmen der Interessengemeinschaft hat die Ges. 1911 abgestossen, auch die Fabrik in Kristiansand wurde 1916 verkauft. Die englische Niederlass. der Ges. wurde infolge des Krieges durch die engl. Regierung zwangsweise liquidiert. Auf Grund eines Abkommens z wischen den Anteilseignern der Fa. Cassella & Co. G. m. b. H., Frankf. a. M., mit den übrigen I.-G.-Firmen haben die letzteren den grössten Teil des St.- Kap. der Firma Cassella im Aus- tausch gegen eigene Aktien übernommen. Kapital: M. 940 000 000 in M. 880 000 000 St.-Aktien u. M. 60 000 000 Vorz.-Aktien. Urspr. Aktien-Kapital fl. 1 400 000, erhöht im Laufe der Jahre auf M. 16 500 000, fernere Erhöhung 1897 um M. 1 500 000, lt. G.-V. v. 6./5. 1899 um M. 1 800 000; 1899 um M. 1 200 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1907 um M. 15 000 000 in 12 500 Aktien à M. 1200. Die G.-V. v. 2./5. 1914 beschloss nochmalige Kap.-Erhöh. um M. 18 000 000 in 15 000 Aktien zu M. 1200. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1917 um M. 36 000 000 (auf M. 90 000 000) in 3000 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1917. Weiter erhöht lt. a. 0o. G.-V. v. 15./11. 1919 um M. 90 000 000 in 75 000 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übernommen von einem Konsort (Deutsche Bank etc.) zu 107 %, angeb. den bisher Aktionären 1:1 im Dez. 1919 ebenfalls zu 107 %. Die gleiche a.o. G.-V. beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 72 000 000 (auf M. 252 000 000) in 60 000 Vorz.-Aktien à M. 1200. Diese Vorz.-Aktien erhalten 3½ % Div. und sind div.-ber. ab 1./1. Sie lauten auf Namen u. sind nur mit Zu- stimm. der Ges. übertragbar u. von den übrigen Firmen der Interessengemeinschaft über- nommen. — Durch G.-V.-B. v. 14./5. 1921 sind von den M. 72 000 000 Vorz.-Aktien M. 42 000 000 in St.-Aktien umgewandelt worden u. erhöhte die gleiche G.-V. das Kap. um M. 178 000 000 (also auf M. 430 000 000) in 148 332 St.-Aktien à M. 1200 mit Div. Ber.