2690 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Verein deutscher Oelfabriken in Mannheim. Filialen in Mauer, Hamburg u. Spyck. Gegründet: 2./6. 1887; eingetr. 27. /6. 1887. Die Ges. ging hervor aus der Vereinigung der Akt.-Ges. Engelmühle, Hattersheim, der Ölfabrik des P. J. Landfried-Heidelberg in Mauer, der Ölfabrik P. Müller & Söhne, Mannheim, der Ölfabrik Ph. Lamparter Ess- lingen, der Duisburger Ölfabrik Schultz & Rasche, Duisburg mit der Mannheimer Öffabrik Akt.-Ges. u. zwar in der Weise, dass die G.-V. der Mannheimer Ölfabrik zum Zweck der Vereinigung die Erhöhung ihres A.-K. von M. 2 500 000 auf M. 9 000 000 u. die Um- wandlung der seitherigen Firma in ,Verein deutscher Oelfabriken beschloss. Von dem A.-K. haben lt. Vereinbarung die Aktionäre der Mannheimer Ölfabrik und die Vorbesitzer der in die Ges. aufgegangenen Fabriken M. 3 500 000 Aktien Lit. A u. M. 2 000 000 Aktien Lit. B übernommen. Betrieb für Rechnung des Vereins- ab 1./7. 1887. 1889 wurden Grundstücke nebst Gebäuden in Hamburg erworben und dort eine Zweigfabrik errichtet Der Grundbesitz der Ges. umfasst z. Z. folgendes Areal: a) in Hamburg: Liegen- schaften in Rotenburgsort (8159 qm) u. am Peute-Kanal (24 778 qm) mit Fabrik- u. Wohn- gebäuden nebst Lagerhäusern, b) in Mannheim-Industriehafen: Liegenschaft 71 280 qm) mit . Lagerhaus u. Verwalt.-Gebäuden, c) in Mauer bei Heidelberg: Liegenschaft (18 822 qm) mit Fabrik- u. Wohngebäuden u. Lagerhaus, d) in Spyck a. Niederrhein eine Liegenschaft (46 462 qm), mit Fabrik-, Werftanlagen u. Lagerhäusern u. Wohngebäuden. Die Fabrik in Hattersheim bei Frankf. a. M. wurde 1922 verkauft. Mit Rücksicht auf den Krieg wurden für 1913/14 nur 5 % Div. verteilt, jedoch zur späteren Verwendung durch den A.-R. M. 800 000 auf Spez.-Res.-K. zurückgestellt. Die Verhältnisse am Rohmaterialien- markt zwangen die Ges. Anschluss an ausländische Konzerne zu suchen u. das Angebot der Bremen-Besigheimer Oelfabriken A.-G. (bei der der Jurgens-Konzern ausschlaggebend beteiligt ist) zu einem gegenseitigen Aktienumtausch anzunehmen. Die Aktionäre der Ges. erhielten auf je 3 eigene Aktien 2 Bremen-Besigheimer-Aktien u. ausserdem auf jede um- getauschte Aktie M. 300 in bar. Zweck: Herstellung und Verkauf von Ölen und einschlägigen Artikeln. Spezialitäten: Speiscöle, technische Öle, Ölkuchen. Die a. o. G.-V. vom 24./4. 1919 den „ von Interessengemeinschaftsverträgen mit anderen OÖlfabriken. Kapital: M. 17 000 000 in 7000 Aktien Lit. A (Nr. 1–7000) und 2000 Aktien Lit. B (Nr. 7001–9000) à M. 1000, 1000 Aktien Lit. C (Nr. 9001–10 000) à M. 1000, 2000 Aktien Lit. D (Nr. 10001–12 000), 2000 Aktien Lit. E (Nr. 12 001–14 000) à M. 1000 u. 3000 Aktien (Li.t F) à M. 1000. Urspr. M. 9 000 000. Die G.-V. v. 26./7. 1906 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 in Aktien Lit. C. Die a. o. G.-V. v. 5./3 1910 beschloss nochmal. Erhöh. um M. 2 000 000 (also auf M. 12 000 000). Weiter erhöht lt. G.-V. v. 17./4. 1914 um M. 2 000 000 (also auf M. 14 000 000) in Aktien Lit. E. Die G.-V. v. 12./2. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 3 000 000 in 3000 Vorz.- Aktien auf Namen mit 25 % Einzahl., ausgestattet mit 5fach. Stimmr. u. 6 % Vorz.-Div. u. Nachbezugsrecht. Die G.-V. v. 20./10. 1920 beschloss Umwandlung der 3000 Vorz.-Aktien in Inhaber-St.-Aktien mit Wirkung ab 1./1. 1921. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1918 v. 1./7.–30./6.) Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüll, 5 % an ausserord. R.-F. bis 25 % des A.-K., 400 Div. an St.-A., vom verbleibenden Überschuss vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, 10 % Tant. an A. R. Rest zur Verf. der G.-V. Die G.-V. kann auch die Bildung weiterer Sonderrücklagen oder eine höhere Dotierung des gesetzl. R.-F. beschliessen; sie kann ferner, wenn letzterer erfüllt ist. beschliessen, dass der Mehrbetrag, soweit er nicht aus den in § 262 Ziffer 2 und 3 des Handelsgesetzbuches vom 10./5. 1897 bezeichneten Beträgen gebildet ist, zur Dotierung des ausserortl. R.-F. verwendet wird. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst. einschl. Wasserkräfte, samt Gleisanlagen, Masch. u. sonst. Betriebseinr. 19 646 031, Mobil. 554 589, Waren 3 189 516 003, Kassa 9 431 434, Wechsel 277 200, Eff. 5 098 252, Debit. 831 367 637. – Passiva: A.-K. 17 000 000, Kredit. 3 954 500 309, R. F. 2 118 449, a. o. R.-F. 2 370 813. Delkr. 1 000 000, Talonsteuer 160 000, Werk- erhalt. 5 000 000, unerhob. Div. 69 467, Unterstütz.-F. f. Beamte 240 508, do. f. Arb. 225 919, a. 0. Unterstütz. P. 500 000, Guth. der Arb. 17 240, Gewinn einschl. Gewinnvortrag 72 688 441. Sa. M. 4 055 891 146. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 1 000 000, Reingewinn 72 688 441 (davon: a. o. R.-F. 28 612 618, a. o. Unterstütz.-F. 3 000 000, Werkerhalt. 25 000 000, Div. 8 500 000, Vortrag 7 575 824). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1921 436 090, Betriebs- Überschuss abz. aller Unk. 73 252 351. Sa. M. 73 688 441. Kurs: Aktien: In Frankf. a. M. Ende 1913–1921: 166, 164.80*, –, 160, 177.25, 160*, 250, 320, 750 %. – In Maanheim Ende 1913–1922: 166, 168.50*, –, 160, –, 160*, 260, 311, 750, 8500 %. – Auch notiert in Stuttgart; Kurs daselbst Ende 19201932: 320, 720, 8500 % Dividenden: 1912/13–1917/18: 10, 5, 12, 12, 12, 12 %. 1918 (½ Jahr): 6 %; 1919–1922: 12) 16, 16, 0 % .―,,§so3. Direktion: Rich. Sachsse, Bremen; Carl Hafter, W. van de Loo, Mannheim. Aufsichtsrat: (5–12) Vors. Eduard Ladenburg, Mannheim; Stellv. Alex. Majer, Sigm. H. Wormser, Rud. Pachten, Frankf. 2. M.; Herm. Landfried, Heinr. Landfried, Heidelberg;