2728 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Deutsche Gelatine-Fabriken A.-G. in Schweinfurt. Gegründet: 10./5. 1889. Gründung s. Jahrg. 1901/02. Die Ges. übernahm die Firma Ch. W. Heinrichs, Höchst a. M., für M. 690 054 u die Firma F. Drescher & Co., Schweinfurt, für M. 285 417. 1911 Erwerb der Göppinger Gelatinefabrik Paul Koepff in Göppingen. Sitz der Ges. bis 1918 in Höchst a. M. Filiale in Göppingen. Zweck: Gelatinefabrikation, sowie Herstell. von Gelatineleim, Leim etc. Der Grund- besitz der Ges., welche in Schweinfurt und Göppingen Fabriken betreibt, umfasst zurzeit 82 455 qm, wovon ca. 23 200 qm bebaut sind bei einer Arbeitsfläche von insges. ca. 58 000 qm. Hiervon entfällt auf den Schweinfurter Besitz 49 730 qm mit ca. 12 400 qm Bebauung, auf das Göppinger Werk 28 064 qm mit ca. 9700 qm Bebauung u. auf das Höchster Anwesen 4921 qm mit ca. 1100 qm Bebauung. In Schweinfurt, Göppingen u. Höchst a. M. besitzt die Ges. 7 Arb.-Wohnhäuser mit 28 Wohnungen. Das Göppinger Werk wurde 1911/12 in allen Teilen wesentlich erweitert, in Schweinfurt wurde in 1912/13 eine neue grosse Fabrik errichtet. Der Fabrikation dienen 13 Dampfkessel u. 6 Dampfmasch. mit einer Leistung von 1950 PS. Die Kraftübertragung ist ausschl. elektr. u. geschieht durch 10 Dynamos u. 225 Elektromotoren. Ca. 1000 Arb. u. 46 kaufmänn. u. techn. Beamte. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1900 um M. 500 000, 1911 um M. 1 000 000. Weitere Erhöh. 1912 um M. 500 000. Nochmals erhöht It. G. V. v. 9./8. 1921 um M. 5 000 000, begeb. zu 100 % an die Aktionäre. Jeder Aktionär kann seine Aktien auf Namen eintragen u. wieder auf den Inhaber stellen lassen. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 1./20. 1914, rückzahlbar zu 100 %. Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Deutschen Bank Fil. Frankf. a. M. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. lt. Plan ab 1./3. 1920 bis spät. 1939 durch jährl. Auslos. von 3 % des urspr. Anleihe-Kap. = M. 60 000 nebst ersparten Zs., im Jan. auf 1/3.; ab 1920 verstäfkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf den Grundbesitz nebst Fabriken in Schweinfurt u. Göppingen. Der Erlös der Anleihe diente zur Verstärk. der Betriebsmittel sowie zur Bestreit. der Kosten zu Erweiter der Betriebsanlagen. In Umlauf Ende 1922: M. 1 771 500. Zahlst.: Schweinfurt: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.: Deutsche Bank Fil. Kurs Ende 1914–1922: 101.50*, –, 98, –, 100*, 102, 101, 110, 100 %. Eingeführt in Frankf. a. M. am 16./7. 1914 zu 101.25 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1920 1./4.–31./3.) Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige besondere Abschreib. u. Rücklagen, bis 4 % Vor-Div., vertr. Tant. an Vorst., dann 8 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Kassa 2 584 456, Effekten u. Wechsel-K. 41 965 381, Debit. 213 342 786, Waren-, Fabrikat.- u. Brennmaterial. 188 851 675, Grundst. 1, Gebäude 1, Masch. u. Gerätsch. 1, Aktienkapitaleinzahl. 450 000. – Passiva: A.-K. 12 600 000, Oblig.- Anleihe 1 771 500, do. Rückzahl-K. 10 000, R.-F. 2 520 000, Kredit. 133 020 522, Bankkonto- kredit. 273 246 092, Kaut. 4720, Unterstütz.-F. 8 000 000, Anleihe-Zs., Einlös.-K. 23 167, Gew. 15 998 300. Sa. M. 447 194 301. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 1 374 093, Steuern, Zs. u. Verl. 5 682 379, Unterstütz.-F. 2 870 000. R.-F. I 1 630 000, Gewinn 15 998 300. – Kredit: Vortrag 440 084. Fabrikations- u. Waren-K., Bruttogewinn 31 114 688. Sa. M. 31 554 772. Dividenden 1912/13–1919/20: 16, 14, 10, 16, 16, 16, 8, 10 %; 1920 (v. 1./3.–31./12): 10 %; 1921–1929: 10, %. Direktion: Dr. Carl Heinrichs, Schweinfurt; Paul Koepff, Dr. G. Daur, Göppingen. Aufsichtsrat: Vors. Wilh. Daur; Dr. E. Homberger, Frankf. a. M.: Rechtsanw. Dr. Daur, Rechtsanw. Otto Thalmessinger, Stuttgart; Lothar Heinzmann, Göppingen; Ad. Sexauer, Emmendingen. Zahlstellen: Schweinfurt: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.: Deutsche Bank. E. de Haén Akt.-Ges. in Seelze bei Hannover. Gegründet: 17./3. 1922: eingetr. 27./4. 1922. Gründer s. Jahrg. 1922 23. Die Firma E. de Haéen Chemische Fabrik „List“ G. m. b. H. brachte in die Ges. gemäss Bilanz vom 31./3. 1921 ausser Grundst.- u. Fabrikanlagenwerten alle Aktiven mit zus. M. 20 411 932 ein. Die Passiven wurden nur mit M. 11 348 202 übern. Für den Nettoeinbring.-Betrag von M. 9 063 729, wurden St.-Akt. zu pari von M. 6 250 000 gewährt. während die Akt.-Ges. Schuldnerin mit M. 2 813 729 gegenüber der genannten Ges. m. b. H. blieb. Im Geschäfts- jahr 1922/23 wurden die gesamten Fabrikanlagen der E. de Haéën G. m. b. H. käuflich erworben. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von chemischen Produkten aller Art. Die Ges. ist befugt, alle Geschäfte abzuschliessen u. Massnahmen zu treffen. die den Gegenstand des Unternehm. unmittelbar oder mittelbar zu fördern geeignet sind, zu diesem Zwecke auch Anlagen u. Geschifte jeder Art zu errichten, erwerben, betreiben, pachten, verpachten, ver- äussern, auch sich an anderen, gleiche oder ähnl. Zwecke verfolgenden Unternehm. in jeder zuläss. Form zu beteiligen. Zweigniederlass. im In- u. Ausland zu errichten. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 St.-Akt. à M. 1000. Die 7500 Vorz.-Akt. à M. 2000 wurden lt. G.-V. v. 1./9. 1923 zum 1./12. 1923 zu 115 % gekünd. u. aus dem Reingewinn zurückgezahlt.