Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 2747 Pressenräume durch Feuer zerstört. Der Betrieb wurde im Sept. 1909 wieder aufgenommen. Um die Erfüllung der Kontrakte zu ermöglichen, wurde in der Zwischenzeit die Fabrikation in Bremen ausgeübt. Die Bremer Fabrik, die im Vergleich zu Wilhelmsburg sowohl in Ausbeute als auch in Betriebskosten ungünstig arbeitete, brannte am 16./8. 1909 teilweise ab; sie wurde wieder betriebsfähig gemacht u. dann Ende 1910 zum Buchwert von M. 225 000 verkauft. Kapital: M. 1 400 000 in 800 Vorz.-Aktien u. 600 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000; über die früheren Wandlungen des A.-K. siehe dieses Handb. 1917/18. A.-K. danach 1909 u. 1910 M. 2 000 000 in 2000 gleichber. Akt. Sanierung 1910: Herabsetz. des A.-K. auf M. 400 000 durch Zus. legung der Akt im Verhältnis von 5: 1 unter deren Umwandl. in 6 % Vorz.-Akt. u. Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000, u. zwar um M. 600 000 St.-A. u. M. 400 000 Vorz.-A. Das Konsort., welches die neuen Mittel durch Übernahme der M. 1 000 000 neuen Akt. zuführte, bestand aus den beiden Konzernen van den Bergh u. Jurgens & Prinzen, welche aus der Wilhelmsburger Anlage eine neue Speiseölfabrik machten. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 16./11. 1906, rückzahlb. zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen des Bankhauses E. C. Wey- hausen in Bremen oder dessen Order. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1911 durch jährl. Auslos. von M. 25 000 auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. von M. 1 050 000 zur I. Stelle auf das Fabriketablissement in Wilhelmsburg nebst allem Zubehör. In Umlauf Ende 1922: M. 725 000. Verj. der Coup. 4 J. (K), der Stücke in 30 Jahren (F). Zahlst.: Bremen: Deutsche Bank. Fil. Bremen, Bankhaus J. F. Schröder, K.-G. a. A. Kurs in Bremen: Ende 1913–1922: 97, 98*, –, 93, –, 96*, 98.50, 98, 93, 80 %. Eingef. daselbst Anfang Aug. 1907. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, Tant. an A.-R. M. 10 000, Rest wird als Div. gleichmässig auf die St.-Aktien verteilt, soweit nicht die G.-V. eine anderweitige Verwendung, insbes. eine Verwendung zur Einziehung der Vorz.-Aktien oder die Einbehaltung eines Spez.-R.-F. bestimmt. Im Falle der Auflös. der Ges. erhalten die Inhaber der Vorz.-Akt. zunächst den Nenn- betrag ihrer Akt., sowie etwa rückständige Div. Alsdann erhalten die St.-Akt. den Nenn- betrag ihrer Akt. Ein etwa verbleibender Rest wird auf sämtl. Aktien verteilt. Der Ges. steht das Recht zu, die Vorz.-Akt. Nr. 1–800 jederzeit auf Beschluss der G.-V., soweit Gesetz u. Ges.-Vertrag dies zulassen, ganz oder teilweise mit einjähr. Kündig.-Frist einzuziehen gegen Zahl. des Nennwertes, etwa rückständ. Div., sowie eines Aufgeldes von 30 % des Nennwertes. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst. 372 004, Geb. 893 624, Masch. 2, Tankwagen u. Gleisanlage 1, elektr. Beleucht.-Anlage 1, Geräte 10 966, im Bau begriff. Neuanl. 27 342 137, Kassa 665 270, Schuldner 7 226 229, Material. 22 553 454, (Avale 380 000). – Passiva: A.-K. 1 400 000, Schuldverschr. 725 000, ges. Rückl. 72 000, Anl.-Tilg. 125 000, Gläubiger 53 071 094, verschied. Verpflicht. 3 444 517, unerhob. Div. 73 260, (Avale 380 000), Gewinn 152 819. Sa. M. 59 063 690. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Tant. an A.-R. 10 000, Aufgeld u. Kosten für ein- gelöste Schuldverschreib. 8170, Reingewinn 152 819 (davon Div. 132 000, R.-F. 9000, Vortrag 11 819). – Kredit: Vortrag aus 1921 10 613, verfall. Div.-Scheine 240, Betriebs-Uberschuss 160 136. Sa. M. 170 989. Dividenden: Vorz.-Akt. 1913–1922: Je 6 %. St.-Akt. 1913–1922: 13, 8, 0, 0, 0, 0, 6, 14, 12, 14 %. C.-V.: 4 J. (K). Direktion: Walter Fuchs. Aufsichtsrat: (3– 6) Vors. Bernh. C. Heye, Stellv. Dr. jur. F. A. Boner, Gen.-Dir. Leo van den Bergh, Cleve; Dir. Emil Jurgens, Altona-Bahrenfeld. Zahlstellen: Wilhelmsburg: Ges.-Kasse; Bremen: Disconto-Ges., J. F. Schröder, K.-G. a. A., Deutsche Bank. *Chemische Fabrik Alfred Kricke Akt.-Ges., Wolfenbüttel. Gegründet. 2.12. 1922; eingetr. 29./3. 1923. Gründer: Dr. phil. Arthur Kreuscher, Marbach; Theodor Kreuscher, Alfred Kricke, Gustav Kreuscher, Düsseldorf: Techniker Otto Gantenberg, Wolfenbüttel. Zweck. Betrieb einer chem. Fabrik sowie der Handel mit allen chem. Erzeugnissen. Kapital. M. 50 Mill. in Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 1 Mill. in 1000 Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht lt. G.-V. v 24/4 1923 um M. 14 Mill Weiter erhöht um M 35 Mill auf M 50 Mill. Die G- V vy 6./11. 1923 sollte gegenseitigen Aktien- Umtausch u Interessengemeinschaft mit der Haliflor A-&G Parfümerie-Fabrik in Wolfen- büttel beschliessen Geschäftsjahr. Kalenderj. Gen.-Vers. Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 Aktie 1 St. Direktion. Theodor Kreuscher. Aufsichtsrat. Dr. Kreuscher, Wolfenbüttel; Carl Uhde, Braunschweig; Carl Wegner, Hannover; Dr Glaser, Rostock; Bank-Dir. Arend, Düsseldorf.