Leder-Fabriken. Aachener Lederfabrik,, Akt.-Ges. in Aachen. Gegründet: 10./5. 1898; eingetr. 8./7. 1898. Übernahmepreis M. 1 123 000. Firma bis 6./12. 1904 „A.-G. für Lederfabrikation de Hesselle & Cie.“ Zweck: Fabrikation von Leder aller Art. Die Fabrikgrundstücke der Ges. liegen sämtl. in Aachen. Das Stammgrundstück der Ges. an der Jülicherstrasse ist 10 500 qm gross, wovon etwa 6000 dm bebaut sind (drei- und vierstöckige Fabrikgebäude, grösstenteils massiv in Eisenbeton, Maschinen- u. Kesselhaus, Bürogebäude usw.), ferner ein Grundst. an der Melatenerstrasse, 3000 qm gross, wovon 1800 am bebaut sind (Schedbau, Maschinen- haus u. Wohnhaus). Ausserdem hat die Ges. für neue Fabrikgebäude u. Arb.-Wohnhäuser Grundstücke von etwa 10 ha Grösse am Grünen Weg erworben. Von den darauf zu er- richtenden Gebäuden sind bereits ein Rindenschuppen, ein Mühlengebäude, Stallungen usw. fast fertiggestellt. Zur Maschinenanlage der Ges. gehören, abgesehen von dem Anschluss an das Städtische Elektrizitätswerk u. den erforderlichen Motoren für Einzel- u. Gruppen- antrieb der Arbeitsmaschinen von 2–30 PS. in der Gesamtleistung von 300 PS., zwei Dampf- kessel mit 366 aqm Heizfläche, eine Heissdampfmaschine mit 300 PS. u. eine Lokomobile mit 65 PS., z. Zt. etwa 250 Arb. Umsatz 1920–1922: M. 35 081 000, 39 085 000, 422 512 000. Kapital: M. 35 000 000 in 34 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 150 000, erhöht allmählich auf M. 2 000 000. Im Jahre 1904 wurde das A.-K. zur Tilgung eines Verlustes auf M. 1 200 000 herabgesetzt u. im Anschluss daran auf M. 1 375 000 erhöht. Die G.-V. v. 29./4. 1915 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 125 000 (also auf M. 1 500 000) mit Div.-Ber. ab 1./1. 1915, übern. von einer Gruppe zu 110 %, angeboten den alten Aktion. zu 115 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./9. 1916 um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1916, übernommen von den Banken der Ges. (Zahlst.) begeben zu 155 %, angeboten den alten Aktionären zu 160 %. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 25./11. 1919 um M. 2 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1919, angeboten M. 1 600 000 den alten Aktion. zu 100 %. Die a. o. G.-V. v. 12./1. 1921 beschless die Ausgabe von M. 1 000 000 in 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000, ausgestattet mit 7 % (Max.) Vorz.-Div. und 4 fachem Stimmrecht u. Vorbefried. im Falle der Liquid. mit 110 %; div.-ber. ab 1./1. 1921, begeben zu 105 % mit mind. 6 jähr. Sperre; ab 1927 können die Vorz.-Aktien mit 110 % eingezogen werden. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 7./5. 1921 um M. 4 000 000 (also auf 9 000 000) in 4000 St.- Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Konsort. zu 150 %, angeb. den bish. Aktionären ebenfalls zu 150 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 4./3. 1922 um M. 6000 000 in 6000 Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. (Hardy & Co.) zu 250 %, davon M. 4 000 000 angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 2: 1 vom 23./3.–15./4. 1922 zu 250 %; M. 2 000 000 zu 400 % wurden im Interesse der Ges. frei verwertet. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 28./11. 1922 um M. 20 000 000 in 20 050 St.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1923, davon übern. M. 15 000 000 von einem Konsort. (Hardy & Co., Berlin, u. Dresdner Bank, Aachen), angeb. den bisher. St.-Aktion. bis 22./12. 1922 zu 400 % (1: 1). Die weiteren M. 5 000 000 hat das Konsort. zu 100 % gezeichnet u. wird sie unter namhafter Gewinnbeteil. der Ges. veräussern. Dieselbe G.-V. beschloss Erhöh. des Stimmrechts der Vorz.-Aktien auf ein 15faches (für die bekannten 3 Fälle). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 15 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K. 7 % Div. (Max.) an Vorz.-Aktien, 5 % Div. an St.-Aktien, dann. 5 % dem R.-F. II (bis derselbe 20 % des A.-K. erreicht hat), dann vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Der Spez.-R.-F. dient zur Deckung aussergewöhnl. Verluste u. Ausgaben, auch können daraus Zuweis. zum R.-F. u. Ergänz. der Div. bis auf 5 % erfolgen. Jedes Mitgl. v. A.-R. erhält ausser obiger Tant. eine feste Vergüt. von M. 3000. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst. 600 000, Fabrik-Geb. 1 300 000, Masch. u. Werkz. 700 000, Brunnenanl. 1 300 000, Waren 142 994 959, Debit. 65 055 398, Kassa 600 525, Wertp. 108 140. – Passiva: A.-K. 35 000 000, R.-F. 60 000 000, a. o. R.-F. 700 000, Arb.-Wohlf. 500 000, Beamten-Wohlf. 200 000, Werkern.-F. 5 000 000, Steuern 15 000 000, Versich. 2 000 000, Kredit. 78 336 468, Reingewinn 15 922 556. Sa. M. 212 659 024. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 812 745, Werk-Ern. 1 500 000, Handl.-Unk. 9 739 871, für gemeinnützige Zwecke 1 050 731, Steuern 24 466 316, Versich. 5 156 357, Rein- gewinn 15 922 556 (davon: a. o. Rückl. 1 300 000, Arb.-Wohlf. 2 500 000, Beamten- do. 1 800 000, 173*