2846 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. strom-Motore bezw. Dynamos, 2 Dampfmasch. mit zus. 920 PS. als Reserve, 7 Papiermasch. u. 3 Cellulose-Entwässer.-Masch., welch letztere zur Herstellung von Cellulose dienen. Be- schäftigt z. Z. 30 Beamte, 605 Arb. u. Arbeiterinnen. Die Fabrik liegt am Main mit ca. 250 m Wasserfront u. ermöglicht den grossen Rheinkähnen unmittelbar an den Ausladestellen an- zulegen. Grundbesitz 97 876 qm. Zugänge 1913–1922: M. 361 496, 102 970, 79 973, 50 859, 55 632, 105 571, 226 030, 905 718, 818 408 ? 3 1910/13: grössere Erweiter.- u. Umbauten. Im Nov. 1921 wurde die Fabrik von einem grossen Brandschaden betroffen, durch den die Ges. zwar durch Versich. gedeckt war, der jedoch, zumal bei dem zeitweisen Absatzmangel der Fabrikate, das Geschäftserträgnis derart beeinträchtigte, dass die Ges. für 1921 dividendenlos war. Bis zum Mai 1922 musste die Erzeugung auf die Herstellung von Zellstoff beschränkt bleiben, von da ab konnte die Papierherstellung sukzessive wieder aufgenommen werden. Auch hatte die Ges. ganz bes. unter dem Drucke der Sanktionen namentlich der Brennstoffversorg. zu leiden. Um zu vermeiden, dass die Aktionäre eventl. Jahre hindurch dividendenlos blieben, forderte die im A.-R. der Dresdner Chromo- u. Kunstdruckpapierfabrik Krause & Baumann vertretene Exportfirma Wilhelm Hartmann G. m. b. H. in Berlin die Aktionäre der Kostheimer Ges. auf, ihre Aktien gegen solche der Dresdner Chromo-Ges. im Verh. von M. 5000 Kostheimer gegen M. 2000 vollbezahlte Dresdner Chromo-Aktien mit Div.-Scheine für 1921 u. ff. bis 6./6. 1922 umzutauschen. Auf den Nennwert der um- getauschten Kostheimer Aktien wurden 12 % bar gezahlt (entsprechend 6 % auf die lt. G.-V. v. 27./5. 1921 für 1921 mit ½ Div.-Ber. ausgegeb. 6000 Kosth.-Akt. Nr. 6001–12 000). Der Umtausch sollte für die Exportfirma nur verbindl. sein, falls bis 6./6. 1922 mindest. M. 3 500 000 Kostheimer Aktien umgetauscht werden. Kapital: M. 13 000 000 in 12 000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht 1899 um M. 200 000 zu 103 %, 1903 um M. 200 000 zu 105 %, 1905 um M. 250 000 zu 150 %, 1906 um M. 500 000. 1911 weitere Erhöhung um M. 1 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./11. 1917 um M. 1 250 000 (auf M. 4 000 000) in 1250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918, begeben an ein Konsort. zu 150 %, angeb. den alten Aktion. 5: 7 v. 7.–19./1. 1918 zu 165 %. Agio mit M. 670 000 z. R.-F. Lt. a. o. G.-V. v. 19./2. 1920 erhöht um M. 2 000 000 St.-Aktien u. M. 1 000 000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920. Erstere wurden an ein Konsort. zu 115 % begeben u. den Aktion. zu 120 % i. Verh. 2:1 angeboten, letztere erhalten 6 % Vorz.-Div. u. Anteil an der 8 % übersteigenden Div. der St.-A., sind mit 6 fachem Stimmrecht ausgestattet u. bleiben bis April 1925 für den Ver- kehr gesperrt. Weitere Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 27./5. 1921 um M. 6 000 000 in St.-Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1921, übern. von einem Konsort. zu 120 %, angeb. den alten Aktion. zu 125 %. Anleihe von 1910: M. 1 300 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Die Stücke lauten auf den Namen der Rhein. Creditbank u. sind durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. lIt. Plan ab 1./1. 1920 in längstens 30 Jahren durch Auslos. im Juli auf 1./1. Ab 1920 verstärkte Tilg. zulässig. Die Anleihe ist durch Hypoth. an I. Stelle auf die Liegenschaften u. Einrichtungen in Kostheim sichergestellt. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Den Besitzern der alten Anleihe wurde der Umtausch, in neue Schuldverschreib. gestattet. In Umlauf Ende 1922: M. 1 208 000. Dieser Rest ge- kündigt zur Rückzahlung zum 1./1. 1924. Kurs Ende 1913–1922: 98, 97.50*, –, 93, –, 98*, 99, 98, 94, 70 %. Diese Anleihe wurde im April 1910 an der Mannheimer Börse eingeführt. Anleihe von 1920: M. 4 000 000 in 5 % Oblig., rückzahlb. zu 101 % ab 1931 in 30 Jahren. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Mainz. Stimmrecht:1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 6 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K. (ist erfüllt) etwaige besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom ÜUbrigen 10 % Tant. an A.-R., ausserdem eine feste Vergüt. von M. 1200 für jedes Mitgl. u. M. 2400 für den Vors., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Der R.-F. kann, sofern er mehr als 10 % des A.-K. beträgt, auch zur Ergänzung der Div. auf 5 % verwandt werden. Wegen Div. der- Vorz.-Aktien siehe oben bei Kap. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundstücke 443 847, Gebäude 2 827 092, Masch. 4 599 392, Utensil., Werkzeug u. Geräte 519 305, russischer Waldbesitz 1, Anzahl. auf russ. Holzkäufe 1, Bestände 269 053 117, Debit. 501 085 614, Kasse 4 038 797, Effekten 530 444, Wechsel 13 193 979. – Passiva: A.-K. 13 000 000, R.-F. I 2 600 000, do. II 45 000, Obli- gationsanl. 5 208 000, Hypoth. 29 091, Werkwertverminderung. 250 000 000, alte Div. 3680, nicht eingelöste Obligationszinsscheine 99 897, Kredit. 492 256 086, Gewinn 33 049 836. Sa. M. 796 291 592. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 4 455 416, Handl.-Unk. 71 473 305, Zinsen 1 469 582, Abschreib. 470 357, Gewinn 33 049 836. Sa. M. 110 918 498. – Kredit: Fabrika- tionsüberschuss M. 110 918 498. Kurs Ende 1913–1922: In Mainz: –, –*, –, 155, –, 170*, –, –, –, – %. – In Mannheim: 124, 94*, –, 155, –, 170*, 225, 375, 545, 5100 %. Eingef. Okt. 1903 zu 116 %. In „ 124, 88*, –, 155, 280, 170*, 232, 380, 549, 5100 %. Einführ. daselbst 11./5. 1905 zu 206 %. Dividenden 1913–1922: 5, 0, 0, 12, 17, 17, 6, 12, 0, 200 %. Vorz.-Aktien 1920–1922: 10, 0, 198 % CÖG.-V.: 4 J. (K) Direktion: Barnickel, Mosse, Dipl.-Ing. Alb. Kittelberger.