2848 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. befassen. Sie kann sich bei industriellen Unternehmungen beteiligen und solche erwerben, auch wenn diese nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Hauptprodukten und sonstigen Erzeugnissen stehen. Die Ges. arbeitet nach dem Bisulfitverfahren. Der Grund- besitz der Mannheimer Niederlassung umfasst einen Flächenraum von 79 ha 36 a 8 qm. Das Fabrikgrundstück ist 498 789 qm gross, wovon ca. 196 407.44 qm bebaut sind. Die für den Betrieb nötige Kraft wird durch 48 Dampfmasch. u. 4 Gaskraftmasch. mit einer Gesamt- leistung von ca. 16 000 HP. geliefert. An Dampfkesseln sind 56 Stück mit 9625.6 qm Heizfläche vorhanden. Das für die Gasmasch. erforderl. Gas wird in eigener Generatoren- anlage erzeugt. Mit der erzeugten elektr. Energie werden ca. 250 Elektromotoren betrieben. Drei eigene Wasserwerke liefern aus weitverzweigtem Netz mit 73 Rohrbrunnen das erforderl. Wasser. Im Betriebe befinden sich 28 Kocher Die Fabrik besitzt eigene Metall- giessereien sowie eine grosse Reparaturwerkstätte. Das benötigte Chlor wird z. T. in eigener Anlage hergestellt. Der Güterverkehr innerhalb des Werkes wird mit 6 Lokomotiven u. ca. 300 Waggons auf einem 25 km langen Normalspur-Schienengleis bewältigt. Ausserdem dienen 4 km Schmalspurgleis dem Betriebe. 12 Dampfkranen u. 3 Verladebrücken von 120 bezw. 140 m Länge arbeiten am Quai u. auf den Lagerplätzen. Das Werk besitzt eine Anlage zur Gewinnung von Produkten aus der Ablauge, ferner eine Spiritusfabrik mit eigener Kessel- u. Kraftanlage sowie mit 4 Brennapparaten mit einer Produktionsfähigkeit von 4 Mill Liter Spiritus jährlich, welcher aus der Ablauge erzeugt wird. Die Gesamtzahl der Arbeiter u. Beamten beträgt ca. 2500. ÜUber 50 Beamten- u. Arbeiterhäuser stehen zur Verfügung. Die a. o. G.-V. v. 3./12. 1907 beschloss Übernahme der Zellstofffabrik Tilsit. (Näheres hierüber sowie über die Russische Zellstofffabrik Waldhof-Pernau (Livland) siehe J ahrgang 1921/22 dieses Handbuchs. Über Pernau siehe auch unten). – Die Ges. besitzt in Baden, Württemberg, Bayern, Deutsch-Osterreich u. der Tschecho-Slowakei 3453.75 ha Waldungen. Zweigniederlass. in München. Die Mannheimer Ges. ist bei der russischen Akt.-Ges. Zellstofffabrik Waldhof bei Pernau (siehe oben) beteiligt. (A.-K. Rbl. 12 000 000, beinahe vollständig im Besitz der Mannheimer Ges.). Waldbesitz der russ. Ges. 36 708 ha. Dieselbe emittierte 1903 M. 6 000 000 4½ % ab 1904 in 25 J. tilgbare Schuldverschreib., für welche die Mann- heimer Ges. die Garantie übernahm. Die noch in Umlauf befindlichen Stücke dieser Anleihe sind zum 1./4. 1923 gekündigt. Im Jahre 1913 hat die Mannheimer Ges. auch die Garantie für eine neue 5 % Anleihe von Pernau im Betrage von M. 10 000 000 übernommen. Auch diese Anleihe ist zum 1./8. 1923 seitens der Waldhof-Ges. gekündigt. Bereits im Aug. 1915 wurden die gesamten Anlagen der Russischen Zellstoffabrik Waldhof in Pernau von den Russen zerstört, wobei überdies 80 000 Klafter Holz vernichtet sind. Die Mann- heimer Ges., die bei dem russischen Unternehmen stark engagiert ist, hat den Schaden bei der Reichsregierung angemeldet. Bisher sind' für die zerstörten Werke der russischen Tochter- gesellschaft von der Reichsregierung M. 46 526 840 Entschädigung gezahlt, die einstweilen den Kriegsrückstellungen zugeführt wurden. Der Entschädigungs-Betrag soll in erster Linie als Gegenposten für die selbstschuldnerische Haftung der Ges. für die noch in Umlauf befindl. M. 11 517 000 Oblig. der russischen A.-G. gelten, und in zweiter Linie gegebenenfalls Ersatz schaffen für die verlorengegang. werbenden Anlagen. Die Ges. besitzt in Pernau wertvolle Terrains, auf denen noch einzelne Gebäude erhalten geblieben sind. Die Ges. besitzt die Mehrheit des M. 20 Mill. betragenden A.-K. der Coseler Collulose- u. Papierfabriken A.-G., Berlin. (Div.: 1920 10 %, 1921 10 % u. 1922 300 %) sowie die Mehrheit des M. 2 600 000 betrag. A.-K. der Papierfabrik Weissenstein A.-G. in Dillweissen- stein (Div.: 1919/20 10 %, 1920/21 25 % u. 1921/22 30 %). Die Ges. hat zur Vereinfachung der Geschäftsführung die Fabrikbetriebe der Papyrus A.-G. in Mannheim-Waldhof, von deren A.-K. sie die überwiegende Mehrheit besitzt, gegen Zahlung einer jährl. Pachtsumme von M. 133 350 gepachtet. Sie gewährleistet dagegen den Aktion. der Papyrus A.-G. die gleiche Div. die auf die eigenen Akt. verteilt wird. Kapital: M. 463 000 000 in 400 000 St.-Akt. à M. 1000, 8000 Nam.-Vorz-Akt. Lit. A u. 55 000 Vorz.-Akt. Lit. B. Die Vorz.-Akt. A haben 7 % kum. Div., die Lit. B 6 % kum. Vorz.- Div. u. sind beide zu 115 % rückzahlbar. Die Aktien können auf Namen gestellt u. ebenso wieder in Inh.-Aktien umgewandelt werden. Urspr. M. 750 000. (Über die Wandlungen des A.-K. bis 1912 siehe Jahrgang 1921/22 dieses Handbuchs). Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 20./3. 1912 um M. 7 000 000, angeboten M. 6 250 000 zu 200 %. Weiter erhöht lt. G.-V. vom 17./2. 1920 um M. 8 000 000 in Vorz.-Akt. Nochm. erhöht lt. G.-V. v. 10./2. 1921 um M 30 000 000 in 30 000 Vorz.-Aktien Lit. B, angeb. den St.-Aktionären auf 2 St.-Aktien 1 Vorz.-Aktie zu 105 %. Alsdann erhöht lt. G.-V. v. 20./6. 1921 um M. 28 000 000 in 28 000 St.-Aktien à M. 1000, angeb. 4: 1 zu 200 %. Die a. o. G.-V. v. 26./4. 1922 beschloss Umwandlung der- M. 8 000 000 Vorz.-Aktien Lit. A in St.-Akt. sowie Erhöh. des A.-K. um M. 40 000 000 durch Ausgabe von M. 8 000 000 neuen 7 % kum. Nam.-Vorz.-Akt. Lit. A, rückzahlbar zu 115 %, u. von M. 32 000 000 St.-Akt., beide à M. 1000. Von den St.-Akt. wurden M. 20 000 000 angeb. zu 200 % (3: 1). Erhöht lt. a. o. G.-V. v. 11./12. 1922 um M. 125 000 000 in 92 000 St.-Akt., 8000 Vorz.-Akt. Lit. A u. 25 000 Vorz.-Akt. B à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern., davon M. 50 000 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2: 1 vom 4.–19./6. 1923 zu 500 %. Restl. M. 50 000 000 bestmögl. verwertet. Lt. gleicher G.-V. wurden die bisher. Vorz.-Akt. Lit. A in St.-Akt. umgewandelt. Nochm. erhöht lt. G.-V. v. 30./4. 1923 um M. 200 000 000 in 200 000 St.-Akt. à M. 1000 mit