2860 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Zweck: Fabrikation von Papier, Papierstoff u. verwandten Stoffen, sowie der Betrieb aller damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte. Die Gesellschaft ist auch berechtigt, sich bei anderen Gesellschaften, welche ähnliche Zwecke verfolgen, zu beteiligen. Fabrik- anlagen der Ges. (Stand im Okt. 1923): Liebau i. Schles.: Die Ges. besitzt in Liebau eine Papierfabrik mit einer Masch., welche im wesentl. Pergamyn u. Pergament-Ersatz- papiere herstellt. Die Kraft hierzu wird durch eine Dampfmasch. von 300 eff. PS u. eine Wasserturbine von 45 eff. Ps erzeugt. Zu dem Werk gehört eine Wohnhauskolonie, bestehend aus sechs Häusern mit 22 Wohnungen. Odermünde: Das im Jahre 1912 in Betrieb genommene Werk besteht aus einer Druckpapierfabrik, einer Papierfabrik für maschinen- glatte u. einseitig glatte Zellstoffpapiere aller Art, einer Zellstoffabrik, einer Holzschleiferei u. einer Sulfitspiritusfabrik. Die Zellstoffpapiere werden auf fünf modernen Masch. herge- stellt, deren tägliche Gesamtproduktion über 40 000 kg beträgt. Von den drei grossen Druck- papiermasch., welche eine Tagesleist. von ca. 130 000 kg Papier erzielen, ist eine Masch. für die Erzeug. fettdichter Papiere umgebaut worden. Die Aufstellung einer weiteren Masch. mit einer Siebbreite von 6 m u. einer Tagesleist. von ca. 120 000 kg Papier ist in Angriff genommen. Der Druckpapierfabrik angegliedert ist die modern eingerichtete Dampfholz- schleiferei mit zehn Magazin-Grosskraftschleifern u. einer täglichen Erzeug. von rund 100 000 kg Holzschliff. Zwei weitere Grosskraftschleifer mit einer Erzeug. von 24 000 kg Holzschliff sind bestellt. Die Zellstoffabrik arbeitet für den Bedarf der beiden Papierfabriken sowie für den Verkauf von Halbstoff. Die drei grossen Zellstoffkocher ergeben eine tägliche Ausbeute von rd. 65 000 kg. Zwei grössere Zellstoffkocher, welche eine weitere Ausbeute von täglich rd. 50 000 kg ergeben werden, befinden sich im Bau. Die Sulfitspiritusfabrik verarbeitet die Ablaugen der Zellstoffabrik auf Alkohol. Die jährl. Erzeug. beträgt rd. 1 100 000 Liter reiner Alkohol. Das gesamte Werk besitzt eine einbeitlich durchgeführte Kraftanlage, bestehend aus zwei Kesselhäusern mit 15 grossen Dampfkesseln von je 450 qm Heizfläche sowie einer elektr. Zentrale, in der sechs Turbogeneratoren von insges. ca. 20 000 KW aufgestellt sind. Von hier aus erfolgt die Verteilung an die einzelnen Verbrauchsstellen (ca. 400 Motore). Eine Erweiter. der Kraftanlage, sowohl der Kesselhäuser, als auch der elektr. Zentrale, ist geplant. Eine eigene Hafen- u. Kaianlage gestattet Seeschiffen, direkt an der Fabrik anzulegen, u. drei grosse Kräne vermitteln die Umlad. von Gütern auf ein über das gesamte Fabrikgelände ausgebautes Anschlussgleisnetz. Zu dem Werk gehört eine Wohnhauskolonie, bestehend aus 26 Häusern mit 86 Wohnungen: drei weitere Häuser mit 17 Wohnungen sind im Bau. In nächster Nähe des Werkes liegt die im J. 1918 gekaufte Dampfziegelei Stolzenhagen, die in erster Linie dazu bestimmt ist, den eigenen Ziegelbedarf zu decken. Die Ziegelei besitzt ein reichhaltiges Tonlager von guter Beschaffenheit u. ist auf eine Jahreserzeug. von ca. 3½ Mill. Mauersteinen eingerichtet. Die Feldmühle hat im Herbst 1921 die Iudustriehausges. m. b. H. in Stettin zwecks Kauf u. Verwalt. der Grundst. Am Königstor 11 u. 12 zus. mit einem anderen industriellen Unternehmen gegründet, deren Kap. M. 20 000 beträgt. In den genannten Häusern hat die Hauptverwalt. ihren Sitz. Ca. 278 Beamte u. 2039 Arb. Der Absatz der Ges. in Papier- fabrikaten betrug 1920–1922: 2338.8. 3839.8, 4584.3 Wg. Die Grundst. der Ges. umfassen eine Gesamtfläche von 91 ha 79 a 34 qm, von denen 6 ha 46 a 31 qm bebaut sind. Kapital: M. 240 000 000 in 240 St.-Akt. à M. 2000, 89 520 Aktien à M. 1000, 14 000 zu M. 5000 u. 2000 Vorz.-Akt. A zu M. 1000 sowie 48 000 Vorz.-Akt. B zu M. 1000 u. 6000 desgl. zu M. 5000. Urspr. M. 360 000 in 180 Nam.-Akt. à M. 2000. (Über die Wandl. des A.-K. bis 1912 s. Jahrg. 1920/21 ds. Handb.). Die G.-V v. 26./3. 1912 beschloss Erhöh. um M. 2 000 000, div.-ber. für 1912 zu einem Viertel, übern. von einem Konsort. zu 138 %, angeb. den alten Aktion. im Juni 1912 zu 143 %. Lt. G.-V. v. 28./3. 1914 weit. Erh. um M. 2 000 000, doch hob die a. o. G.-V. v. 14./12. 1916 diesen Beschluss wieder auf u. genehmigte Erhöh. um höchst. M. 2 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1917, davon den Aktion. im Jan. 1917 M. 2 000 000 zu 115 % angeb. Lt. G.-V. v. 25./11. 1919 weitere Erhöh. um M. 5 000 000 auf M. 15 000 000 den Aktion. zu 115 % i. Verh. 2: 1 angeboten. Lt. a. o. G.-V. v. 19./5. 1920 Ausgabe von M. 2 000 000 ab 1./1. 1920 div.-ber. 6 % Vorz.-Aktien mit Nachzahlungspflicht u. 5fachem Stimmrecht. Ab 1./1. 1926 können die Vorz.-Akt. zu 115 % eingezogen werden. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 9./10. 1920 um M. 10 000 000 (beschlossen waren M. 15 000 000) in 10 000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übern. von einem Konsort. Nochmals erh. lIt. G.-V. v. 15./4. 1921 um M. 10 000 000 in 10 000 Vorz.-Aktien à M. 1000, ausgestattet mit 6 % (Max.) u. Nachzahl.-Anspruch sowie bevorzugte Einlös. mit 112 %. 1921 25 % eingezahlt. Die gleiche G.-V. bestätigte den G.-V.-B. v. 9./10. 1920 auf Erhöh. um M. 5 000 000 weitere St.-Akt. (mithin insges. M. 42 000 000). Die G.-V. v. 26./5. 1922 beschloss u. a. die Umwandl. der bisher. M. 10 000 000 Vorz.-Akt. B in St.-Akt., div.-ber. ab 1./1. 1922, ebenso die Begebung der durch G.-V.-B. v. 15./4. 1921 geschaffenen M. 5 000 000 St.-Akt., div.-ber. ab 1./2. 1922. Von diesen zus. M. 15 000 000 neuen St.-Akt. wurden M. 12 500 000 den bisher. Aktionären bis 4./7. 1922 (2: 1) zu 250 % angeboten: ferner Erhöhung des A.-K. um M. 18 000 000 (auf M. 60 000 000) in 18 000 neuen Inh.-Vorz.-Akt. à M. 1000, welche dieselben Rechte haben wie sie bisher den umgewandelten Vorz.-Akt. B zustanden (siehe oben). Nochm. erhöht lt. G.-V. v. 28./11. 1922 um M. 60 000 000 in 22 000 St.-Akt. u. 38 000 Vorz.-Akt. B à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Die St.-Akt. wurden zu 220 %, die Vorz-Akt. zu 100 % begeb. Ferner Umwandl. der M. 18 000 000 alten Vorz.-Akt. in St.-Akt. m. Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Den bish. Aktion. wurden M. 40 000 000 St.-Akt. im Verh. 1:1 zu 250 % bis 29./12. 1922 angeb. Weiter erhöht H. G.-V. v. 24./5.