3158 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. Geschäftsjahr. Gen.-Vers. Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 St.-Akt. 1 St., 1 Vorz.-Akt. 10 St. Direktion. Rudolf Linkmeyer, Bad Salzuflen; Karl Dresing, Löhne. Aufsichtsrat. Fabrikant Peter Viering, Löhne: Karl Lomb, Gohfeld; Prokurist Ernst Kühne, Bielefeld. Hoffmann's Stärkefabriken A.-G. 3 Bad Salzuflen. Gegründet: 13./5. 1887 als A.-G. Zweck: Reisstärkefabrikation u. Betrieb aller damit verbund. Geschäftszweige. Der Grund- besitz der Ges. ist 309 090 qm gross. Von ihm sind verwendet 133 274 qm, von denen etwa 40 000 qm bebaut sind zu Fabrikanlagen 23 063 qm zu dem Arbeiterkrankenhause (Hoffmann- Stift) mit Park u. 57 286 qm zu Klär- u. Flössanlagen für Fabrikationsabwässer. Die restl. 95 467 qm sind für die Bebauung mit Arbeiterhäusern bestimmt. Die Fabrikgebäude bestehen aus den zur Stärkefabrikation dienend. Hauptgebäuden, einer Kartonnagenfabrik, Pappenfabr., Buch- u. Steindruckerei, Kistenfabrik u. Holzschneiderei, Gasanstalt, Direktion-, Beamten- u. Arbeiterwohnhäusern, Konsumanstalt nebst Bäckerei etc. 1901 wurde eine Reisschälmühle erbaut, um gegebenenfalls ausser Bruch- auch Rohreis verarbeiten zu können. Zum Betriebe gehören an Masch.: 15 Dampfkessel mit ca. 2600 qm Heizfläche, 26 Dampfmasch. u. Pumpen von ca. 5000 PS. Für die Lieferung von Licht u. Kraft an die einzelnen Betriebe treten hierzu noch eine Anzahl Dynamo-Masch. u. Elektromotoren. Das Etablissement wird durch elektr. Licht u. Gas – aus eigener Anstalt – beleuchtet. Ausserdem wird die gesamte Gas- beleuchtung für die Stadt Salzuflen u. den Ort Schötmar geliefert. 1903–1904 umfangreiche Neubauten (neue Trockenanlage, Holz-Emballagen-Fabrik etc.) u. Ankauf von 83 000 qm Areal zum Bau von Arb.-Wohn. Zugänge auf Anlagekonten 1912–1921: M. 118 185, 136 933, 86 688, 29 100, 13 075, 82 609, 298 065, 389 019, 2 665 677, 596 968. Beamte ca. 80, Arb. ca. 750. Trotz der Beschlagnahme sämtlicher Reisvorräte konnte 1915 der Hauptbetrieb in beschränktem Umfange fortgesetzt werden. Auch 1916 u. 1917 infolge Mangel an Material beschränkte Produktion. Die Beteilig. erfuhren 1917 u. 1918 eine wesentliche Herabsetzung teils durch Abschreib., teils durch Abstossung. Die Ges. hatte während des Krieges einige Nebenbetriebe aufgen. 1920 unregelmäss. Betrieb der sogar für kurze Zeit die Stilleg. des Hauptbetriebes erforderte. Die Ges. ist Mitgl. der Deutschen Reisstärke-Verkaufs-Ges. in Bad Salzuflen. Kapital: M. 75 000 000 in 71 000 St.-Aktien u. 4000 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, Reduktion um M. 700 000 im Jahre 1892 durch Verkauf der Mündener Fabrik. 1911 Erhöh. um M. 500 000, begeben zu 170 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 25./3. 1920 um M. 3 200 000 angeb. 3: 2 zu 115 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 9./3. 1921 um M. 200 000 in 200 Vorz.- Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 8./5. 1922 beschloss, die lt. G.-V. v. 9./3. 1921 ausgegeb. M. 200 000 Vorz.-Akt. in St.-Akt. umzuwandeln. Gleichzeitig wurde lt. G.-V. v. 8./5. 1922 das A.-K. um M. 7 800 000 weiter erhöht in 6800 neuen St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1922. Sowohl die neuen M. 6 800 000 St.-Akt. als auch die M. 200 000 in St.-Akt. umgewandelten Vorz.-Akt. wurden übern. von einem Konsort. zu 265 % u. davon den bisher. Aktionären M. 6 000 000 im Verh. 4: 3 bis 10./6. 1922 zu 300 % £ Stempel u. Un- kosten angeboten. Die Vorz.-Akt. sind ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-An- spruch u. 6 fach. Stimmr., u. sind zu pari ausgegeben. Erhöht lt. a. o. G.-V. v. 7./12. 1922 um M. 29 000 000 in 25 000 St.-Akt. u. 4000 Vorz.-Akt., div.-ber. für 1922. Von den neuen St.- Aktien wurden M. 22 Mill. den alten Aktionären 2:3 zu 250 % angeb. u. der Rest im In- teresse der Ges. verwertet. Lt. gleicher G.-V. sind die bestehenden alten M. 1 000 000 Vorz.- Aktien in St.-Aktien umgewandelt. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 16./6. 1923 um M. 30 000 000. Diese Erhöh. zunächst bis M. 20 000 000 durchgeführt. Von den ab 1./1. 1923 div.-ber. 20 000 jungen Aktien sind M. 10 250 000 4: 1 zu 3500 % – Steuer etc. den Aktionären angeb., restl. M. 9 750 000 im Interesse der Ges. zu verwerten. Lt. handelsgerichtl. Eintragung ist die Erhöhung auch bezügl. der restl. 10 Mill. durchgeführt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 12 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), dann 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, Rest zur Verf. der G.-V. Wird der R.-F. für Verluste in Anspruch gen., fällt jede Div. über 5 % fort, bis der R.-F. wieder ergänzt ist. Der A.-R. erhält eine feste Jahres- vergütung von zus. M. 500 000, welche Summe sich bei über 4 % Div. für jedes weitere ½ % um weiter M. 35 380 erhöht. Bei Erhöhung des A.-K. erhöht sich die letztere Ziffer (M. 8700) um ebensoviel Prozent, wie das A.-K. erhöht wird. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Noch nicht eingez. 75 % von nom. M. 4 000 000 Vorz.- Aktien 3 000 000, Grundst. 551 770, Geb. 7 692 066, Masch., Rohrleit. 4 007 319, Utensil. u. Fuhr- park 4, Hoffmann-Stift 217 156, Betriebsbestände 518 351 034, Kassa u. Postscheck 4 702 307, Zs. 2689, Eff. 500 291, Beteilig. 245 306, versch. Schuldner einschl. Bankguth. 466 110 896. – Passiva: A.-K.: Vorz.-Akt. 4 000 000, St.-Akt. 41 000 000, gesetzl. Rückl. 112 766 255, Sonder- rückl. (einschl. Rückl. f. Übergangswirtsch.) 500 000, Ern.-F. 250 000, Delkr. 500 000, Wohlfahrt 500 000, Jubiläumsstift. 32 530, Rückl. zur Belohn. langj. Arb. 110 513, Hoffmanns Pens.- u. Unterst.-Kasse 6 163 231, Gläubiger 738 952 080, Vortrag für Beitrag Berufsgenossenschaft 2 000 000, unerhob. Div. 42 747, Talonsteuer 36 000, Werkerhalt. 42 000 000, Gewinn 56 527 482. Sa. M. 1 005 380 840.