3208 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. Geschäftsjahr. 1./8.–31./7. Gen.-Vers. Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 Aktie 1 St. Direktion. Adolf Schirdewan, Georg Schirdewan, Carl Julius Schirdewan, Breslau. Aufsichtsrat. Stadtältester Louis Dame, Wohlau; Dr. Gerhard Sporleder, Breslau; Forstmeister Carl Schirdewand, Schöneiche b. Wohlau; Dr. jur. Eduard von Eichborn, Breslau. Schlesische Mühlenwerke Akt.-Ges. in Breslau, Moritzstrasse 1. Gegründet: 26./5. 1907 mit Wirkung ab 1. 1. 1907; eingetr. 27./7. 1907. Gründung siéhe dieses Handbuch 1913/14. Zweck: Erwerb der der offenen E . Schottwitzer Kunstmühle Stern & Rosenthal zu Breslau gehörigen Dampfmühlen zu Schottwitz u. Hartlieb, Fortführung der von ihr betriebenen Dampfmüllerei u. ihres Getreide- u. Mehlgeschäfts. Das Mühlen- grundstück in Schottwitz hat eine Grösse von ca. 33 100 qm, von welchen ca. 4800 qam bebaut sind. Die Mühle ist für Weizen- u. Roggenmüllerei eingerichtet. Der Kraftbetrieb geschieht zurzeit durch 21 Elektromotore von zus. 1000 PS. Die frühere Dampfanlage wird für die Getreide-Trotknungsanlage und die Feuerlösch-Einrichtung – System Sprinkler –— sowie als Reserveanlage benutzt. Die maschinelle Einrichtung besteht aus 40 Vierwalzen- stühlen nebst den erforderl. Hilfsmasch. 1916/17 errichtete die Ges. einen siebenstöckigen Mehlspeicher von 600 qm Grundfläche, welcher auch als Getreide-Rieselspeicher zu ver- wenden u. für Lagerung von ca. 50 000 Zentn. Mehl oder ca. 3000 t Getreide sowie ca. 10 000 Zentn. Kleie eingerichtet ist; ferner an diesen anschl. ein sechsstöckiges Mühlen- gebäude von ca. 700 qm Grundfläche. In letzterem soll Hafer-, Gerste-, Mais- u. Kartoffel- flocken-Müllerei betrieben werden. Ausserdem wurde unter teilweiser Benutzung eines erworbenen Nachbargrundstückes ein Getreidespeicher von ca. 700 qm Grunadfläche mit Trocknungsanlage errichtet, welcher ca. 7500 t Getreide fasst. Die Mühle in Schottwitz ist für eine tägl. Produktion von 100 t Weizen u. 150 t Roggen eingerichtet, ausserdem werden in der neuen Mühle ca. 200 t Hafer, Gerste, Mais u. Kartoffelflocken täglich vermahlen. Das Mühlengrundstück in Hartlieb hat eine Grösse von 9960 qm, von welchen ca. 1130 qm bebaut sind. Der Antrieb des Werkes erfolgt durch 2 Elektromotore von zus. 90 PS.; die maschinelle Einricht. besteht aus 2 franz. Mahlgängen, 2 Vierwalzen- u. 3 einfachen Walzen-Stühlen sowie den nötigen Hilfsmasch. Die Mühle kann 20 t Weizen pro Tag verarbeiten. Im J. 1922 Lohnmüllerei für die Reichsgetreidestelle, Kommunal- verbände u. auch für eigene Rechnung. Seit 1920 auch Handel in landw. Erzeugnissen u. Bedarfsartikeln. Die Ges. hat seit 1922 die Aktien der Landeshuter Mühlenwerke A-G. in Landeshut i. Schles. sämtlich im Besitz; ferner hat sie die Odermühle Dschenfzig & Co. in Beuthen, Bez. Liegnitz, erworben. Die Ges. ist seit 1922 ferner bei der Bischofmühle G. m. b. H. in Ottmachan O.-S. u. der Marienmühle G. m. b. H. in Breslau beteiligt u. hat mit der Rosenthaler Mühlenwerke G. m. b. H., Rosenthal b. Breslau einen Interessen- gemeinschaftsvertrag abgeschlossen. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 17./4. 1917 um M. 600 000. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 30./12. 1920 um M. 1 800 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 8./4. 1921 um M. 3 600 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921. Von diesen neuen Aktien übernahm die Breslauer Spritfabrik M. 1 800 000 zu 225 % mit zweijähriger Sperrpflicht Der Rest wurde den alten Aktionären im Verhältnis von 2: 1 vom 27./5.–20./6. 1921 zu 115 % angeboten Weiter erhöht lt. G.-V. v. 9./11. 1921 um M. 7 800 000 in 7800 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, davon übern. von einem Konsort. (Darmstädter Bank Fil. Breslau) M. 3 600 000 zu 120 %, angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 2: 1 v. 21./11.–13./12. 1921 zu 120 %. Die übrigen M. 4 200 000 Aktien sind zu 300 % von der Ostwerke A.-G. übernommen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dieselbe erfolgt nach gesetzl. Bestimmungen; der A.-R. erhält insgesamt eine Tant. von 10 % u. eine feste jährl. Vergüt. von je M. 1000. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst. Schottwitz, Hartlieb, Beuthen je 1, Geb. Schottwitz, Hartlieb, Beuthen je 1, Masch. Schottwitz, Hartlieb, Beuthen je 1, Mobil. u. Utensil. 1, Anschlussgleis 1, elektr. Beleucht.-Anlage 1, Fuhrwerk 1, Kassa 4 207 963, Lager- bestände 772 157 690, vorausbez. Prämie 300 000, Debit. 438 961 150, Eff. 110 912, Beteil. 760 000, Wechsel 16 235 000, (Bürgsch. u. Kaut. 19 905 000). – Passiva: A.-K. 15 000 000, R.-F. 12 436 600, Hyp. 900 000, Beamfen- u. Arb. -F. 40 000, Kredit. 1 189 163 388, alte Div. 13 815, Bürgsch. u. Kaut. 19 905 000), Reingewinn 15 178 925. Sa. M. 1 232 732 728. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 2 099 993, Fabrik- u. Handl.-Unk. 155 159 497, Reingewinn 15 178 925 (davon an Beamten- u. Arb.-F. 960 000, Div. 11 250 000, Vortrag 2 968 925). – Kredit: Vortrag 38 355, Betriebsüberschuss 172 400 061. Sa. M. 172 438 416. Kurs 1914–1923: 1100, 0 190, 169, 136*, 172, 370, 755, 8500 %. Not. an der Berliner Börse. Dividenden 1913–1922: 9, 12, 20, 18, 12, 12 15, 15 19 75 %. Direktion: Paul Stern, Stellv. Alfred Juliusberg, Alfred Pietsch, Ludwig Reich, Breslau. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Georg Friedländer, Berlin; Stellv. Justizrat Dr. Max Rosenthal, Dr. Phil. Heymann, Bank-Dir. Jean Bucher, Breslau; Dr. Rich. Lachmann, Adolf Bernstein,