Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3787 tand. Die Tarife während des Krieges u. dann bis 1921 hinein bedeutend erhöht. Über die ungünstigen Geschäftsjahre 1907–1909 siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches. Der 1907 abgebrannte Viktoriaspeicher wurde 1910/11 als moderner Speicher mit Silos usw. wieder aufgebaut, wozu M. 591 640 aus der Berliner Feuersocietät verfügbar waren; dieses Grundstück umfasst 17622 qm u. steht mit etwa M. 3 000 000 zu Buch. Ausser der Benützung für eigene Zwecke als Futterböden wird der Victoriaspeicher auch anderweitig ausgenutzt; der Lade- u. Speicherbetrieb für fremde Rechnung wurde 1911 aufgenommen. Seit 1917 auch An- u. Abfuhr von Gütern. Neuerdings wurden Nacht-Pferdeomnibusverbindungen ein- gerichtet, dagegen Tages-Pferdeomnibuslinien eingestellt. Die Ges. beteiligte sich an der Gründung der „Wagenbauwerke“ G. m. b. H., Berlin, die am 1./5. 1920 ins Leben trat, und schloss die Ges. zu gleichem Zeitpunkt ihre eigene Karosseriewerkstatt. Ausserdem richtete sie im Sept. 1920 auf einem ihrer früheren Kraft- wagenhöfe eine Ladestelle für fremde Elektrofahrzeuge ein. Die Entwicklung beider Unter- nehmungen entspricht den Erwartungen. Kapital: M. 100 000 000 in Aktien zu Tlr. 100 = M. 300, zu M. 1000, zu M. 1200 u. zu M. 5000. Urspr. M. 3 000 000, von denen lt. G.-V. v. 13./3. 1877–81 im ganzen M. 300 000 zurückgekauft wurden. Die G.-V. v. 23./2. 1900 beschloss Erhöh. um M. 600 000 in 500 Aktien à M. 1200, angeb. den Aktion. zu 155 %. Zwecks Verschmelzung mit der Neuen Berliner Omnibus-Ges. beschloss die G.-V. v. 11./11. 1903 Erhöh. des A.-K. um M. 900 000 in 750 Aktien à M. 1200. Hiervon dienten 701 Aktien (M. 841 200) zur Durchführ. der Vereinig., restl. 49 Aktien (M. 58 800) wurden zu 250 % ausgegeben. Zwecks Vereinig. mit der Victoria-Speicher-A.-G. in Berlin, Vornahme von Betriebserweiter. u. Neubauten erhöhte die G.-V. v. 14./3. 1905 das A.-K. um M. 2 100 000 (auf M. 6 300 000) in 1750 Aktien à M. 1200. Hiervon erhielten die Aktionäre der Victoria-Speicher-A.-G. 666 Stück = M. 799 200, dergestalt, dass gegen je M. 3000 Aktien der Victoria-Speicher-A.-G. eine neue Aktie der Omnibus-Ges. zu M. 1200 bezogen werden konnte. Die restl. M. 1 300 800 neuen Aktien der Omnibus-Ges. wurden unter Ausschluss des direkten Bezugsrechtes der Aktionäre an das Bankhaus Carl Neuburger in Berlin begeben, u. zwar M. 1 249 200 zu 200 % u. M. 51 600 zu 250 % mit der Verpflicht., den Omnibus- Aktionären davon M. 1 050 000 zu 210 % u. den Victoria-Speicher-Aktionären M. 199 200 zu dem gleichen Preise anzubieten. Aufgeld mit M. 1 277 609 in den R.-F. Die G.-V. v. 23./11. 1905 beschloss weitere Erhöh. des- A.-K. um M. 6 300 000 (auf M. 12 600 000) in 5250 Aktien à M. 1200. Dieselben wurden von dem Bankhause S. Bleichröder in Berlin zu 150 % über- nommen u. den Aktion. zu 160 % angeboten. Zur Erweiterung des Kraftomnibus-Verkehrs erhöhte die G.-V. v. 19./12. 1921 das A.-K. um M. 11 400 000 auf M. 24 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Die neuen Aktien werden von einem Konsort. (Deutsche Bank u. S. Bleich- röder) übern., das sie bis 18./2. 1922 den Aktion. zu 130 % – Schlussscheinstempel so ange- boten hat, dass auf nom. M. 4800 alte Aktien drei junge über je M. 1200 bezogen werden konnten. Die Grosse Berliner Strassenbahn sowie die Elektrische Hoch- u. Untergrundbahn- Ges. besitzen einen grossen Teil der Aktien. Lt. G.-V. v. 20./4. 1923 erhöht um M. 76 000 000 (auf M. 100 000 000) in 13 200 Akt. zu M. 5000 u. 10 000 zu M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1923. M. 24 000 000 neue Akt. übern. von einem Konsort. (Deutsche Bank, S. Bleichröder) u. den Aktion. i. V. 1:1.zu 1200 % – Steuern angeboten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: Je M. 300 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bezw., falls erfüllt (was der Fall), 2 % z. Disp.-F., dann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % (ausser zus. M.-60 000 fester Jahresvergüt. zu Lasten des Unk.-Ktos) an A.-R., Rest Super-Div. bezw. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Grundst. 6 790 000, Hyp.-Forder. 3 690 000, Kraftwagen 15 500 000, Wagen 1, Pferde 1, Masch. 1, Inv. 1, Betriebsbestände 171 337 002, Bargeld 1 393 794, Wertp. u. Beteil. 2 307 142, Bankguth. 5 912 768, verschied. Debit. 5 295 316. – Passiva: Grundkap. 24 000 000, Hyp.-Schulden 890 000, gesetzl. R.-F. 5 034 752, Haftpflicht-Rückl. 6 000 000, Rückl. für Masch.-Ern. 4 999 709, do. für Grundst.-Erh. 6 889 404, Entwert.-Rückl. 16 500 000, noch nicht erhob. Div. 15 596, Barsicherheiten 53 413, Akzepte 25 344 539, Bank- schulden 16 500 000, verschied. Kredit. 100 490 295, Gewinn einschl. Vortrag aus 1921: 5508 317 (davon A.-R 384 000, Div. 4 800 000, Vortrag auf 1923 324 317). Sa. M. 212 226 026. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskost. 365 476 200, Zs. 1 413 899, Ruhegehalts- Kasse 4 000 000, Haftpflicht-Rückl. 6 000 000, Entwert.-Rückl. 16 500 000, Abschr. 3 062 262, Gewinn 1922: 5 508 317. – Kredit: Vortrag aus 1921 13 872, Betriebseinnahmen 401 946 806. Sa. M. 401 960 678. Kurs Ende 1913–1922: 188, 158.25*, –, 111, 122, 118.50, 112, 199, 725, 2950 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1913–1922: 9, 7½, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 10, 20 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Vorstand: Rob. Kaufmann, Paul Krüger, Dipl.-Ing. Gotthard Quarg. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Geh. Komm.-Rat Max Steinthal; Bankier Bernh. Sachs, Gen.-Dir. Dr. Fr. Wussow, Geh. Baurat Wittig, Baurat Emil Pavel, Geh. Reg.-Rat Dr.-Ing. Kemmann, Bank-Dir. Oscar Wassermann; Stadtbaurat Dr. Ing. Leonh. Adler, Stadtverord. Arth. Dahlke, Magistratsbaurat Otto Nitzsche, Bürgermeister Ad. Ritter, Stadtverord.-Vorst. Paul Schwarz, Gen.-Inspektor Krause. Zahlstellen: Berlin: S. Bleichröder, Deutsche Bank, Ges.-Kasse.