Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3811 Nordische Transport-Compagnie Akt.-Ges. in Berlin, An der Spandauer Brücke 3. Gegründet: 14./4. 1921; eingetr. 11./7. 1921. Gründer: Firma Beneckendorff & Co. in Berlin, K.-G.; Herbert von Beneckendorff, Kaufm. Bernh. Rabinowitz, Bankier Heinrich Gottler, Berlin; Kaufm. Leo Lederhändler, B.-Scheneberg; Bankier Max Thieme, Charlottenburg. Zweck: Betrieb von Speditionsgeschäften, Übernahme von Transporten zu Wasser und zu Lande, Übernahme von Transportversicherung, Vermittlung von einschlägigen Ge- schäften, der kommissionsweise Handel und Lombardierung von Waren aller Art. Kapital: M. 3 000 000 in 500 Aktien à M. 1000 mit 3fachem Stimmrecht u. 2500 Aktien à M. 1000 mit 1 fachem Stimmrecht. Urspr. M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht um M. 2 500 000. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Kassa 444 499, Transit-Sped. 2 039 807, Kontokorrent: Spediteur u. Banken 41 884 719, Debit. a–2. 6 469 615, Inv. 1 046 985, Bau-K. 1 163 285, Kapital- verlust 4 022 646. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 431 621, Inkasso 26 585 822, Kontokorrent: Spediteur u. Banken 19 292 795, Kredit. a–. 7 761 318. Sa. M. 57 071 557. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustabschr. vom Mai 1922 4130, aus Unk. 10 099 993, aus Eil. Passau 139 079, Abschr.: 5 % a. Debit. 340 506, 20 % a. Bau 290 821, 20 % a. Inv. 261 746. – Kredit: Gewinn a. allg. Verkehr 6 995 483, Kursdifferenz 75 555, Übertrag aus Verlust-Res. 42 592, Verlustsaldo, übertragen aus Kapitalverlust 4 022 646. Sa. M. 11 136 276. Dividende 1921–1922: 0, 0 %. Direktion: Erich Müller, Alfred Neumann. Aufsichtsrat: Vors. Dr. H. Abrahamson, Berlin; Stellv. Dir. H. Abramsky, Reval; Dr. Nicolaus Hefter, B.-Wilmersdorf; Dir. Sussmann Tabakow, Charlottenburg. OÖstafrikanische Eisenbahngesellschaft in Liquid., Berlin, W. 8, Jägerstrasse 1. Gegründet: 29./6. 1904 als Kolonialgesellschaft; am 30./6. 1904 sind der Ges. auf Grund der vom Reichskanzler genehmigten Satzungen durch Beschluss des Bundesrates die Korporationsrechte verliehen worden. Die Ges. ist lt. G.-V. v. 29./5. 1923 aufgelöst und befindet sich in Liquid. Zweck: In Deutsch-Ostafrika Eisenbahnen und etwa dazu dienliche Hafenanlagen zu bauen, auszurüsten, zu erwerben und zu betreiben oder betreiben zu lassen, bei anderen Eisenba hnunternehmungen sich zu beteiligen, Lagerhäuser zu errichten und über die in Verwahrung genommenen Güter Lagerscheine auszustellen, sowie Ländereien u. Bergwerks- rechte zu erwerben u. zu verwerten. Bahngebiet: Daressalam–Morogoro 208, 711 km; am 16./12. 1907 eröffnet, dann Morogoro- Kilossa (81 km) am 1./1., die Strecke Kilossa-Dodoma (173 km) am 1./11. 1910, Dodoma-Manyoni (130 km) am 9./8. 1911, Monyoni-Malongwe (145 km) am 1./3. 1912, die Reststrecke Malongwe- LTabora (110 km) wurde Anfang Juli 1912 abgenommen. Gesamtlänge der Bahn Daressalam- Tabora 848 km. Die Hauptstrecke bis zum Tanganjikasee wurde 1./7. 1914 dem Betrieb übergeben. Am 1./4. 1913 übernahm die Ges. vom Deutsch-Ostafrikanischen Landesfiskus den Betrieb der unter dem Namen „Kaiserl. Flottille“ bestehenden Anlagen. Hierzu ge- hören das Dock in Daressalam nebst Werkstätten, die Wasserversorg. der den Hafen von Daressalam anlaufenden Schiffe, der Betrieb verschiedener Dampfer an der Küste Deutsch- Ostafrikas, auf dem Tanganjika- u. Nyassa-See u. dem Rufldfiflusse. Im Laufe des Geschäftsjahres 1920 hat sich die Verwaltung mit der Vorbereitung der Liquidation beschäftigen müssen. Das Reichswirtschaftsministerium für Wiederaufbau hat aus Anlass des Friedensvertrages die Eisenbahn- u. Betriebskonzession u. das Recht zum Betrieb der dem Fiskus gehörigen Flottille beschlagnahmt. Die Konzession der Ostafrikanischen Landgesellschaft ist ebenfalls beschlagnahmt worden. Grundkapital: M. 21 000 000 in 210 000 Anteilen à M. 100; hiervon sind 70 000 Stücke über je 1 (Lit. A Nr. 1–70 000) u. 14 000 Stücke über je 10 Anteile (Lit. B Nr. 70 001 –84 000) ausgestellt. Das Deutsche Reich hat durch Gesetz v. 31./7. 1904 übernommen, den Anteils- eignern am 1./7. eines jeden Jahres für das vorhergehende Kalenderjahr 3 % Zs. auf das eingezahlte Kapital zu zahlen u. das Kapital der Anteile in jährl. Raten am 1./7. jeden Jahres, zuerst 1./7. 1905, in 87 Jahren nach einem Tilg.-Plane mit einem Zuschlage von 20 %, also mit M. 120 für den Anteil zurückzuzahlen; die Auslos. erfolgen im März. Die Anteile wurden seitens des Reiches angekauft u. zwar entweder gegen Barzahl. von M. 105 für je M. 100 Anteile, nämlich 103.50 % u. 1.50 % Zs. für die Zeit vom 1./1.–30./6. 1908 oder gegen Lieferung von 4 % Deutsche Schutzgebietsanleihe zum Preise von 99 % in Höhe des Nominalwertes der eingereichten Eisenbahn-Anteilscheine und Barvergüt. v. M. 6 an den Einreicher für je M. 100 Anteile, d. i M. 4.50 Kapitaldifferenz u. M. 1.50 f. Zs. Die Besitzer von Anteilscheinen, welche das Kaufgebot des Deutschen Reiches annahmen, hatten ihre An- teilscheine in der Zeit vom 20./6.–2./7. 1908 einzureichen Etwa 90 % der Anteile gingen so in den Besitz des Reiches über. Schutzgebiets-Darlehen: M. 110 004 125 bis Ende 1921 (siehe auch Bilanz). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Vor Ablauf des Monats Juni. Stimmrecht: Je 10 Anteile = 1 St.; das Stimmrecht der ausgel. Anteile steht dm Reiche zu. 239*