Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3815 Die Strecke Tsingtau-Kiautschou (74 km) wurde am 8./4. 1901 eröffnet; darauf am 8./9. 1901 die Fortsetzung nach Kaumi (26 km); am 1./12. 1901 die Strecke Kaumi-Tschangling (28 km); am 26./12. 1901 Tschangling-Tsoschan (13 km); am 20./3. 1902 Tsoschan-Nanliu (9 km) u. a. 1./6. 1902 Nanliu-Weihsien (34 km). Am 12./4. 1903 wurde die Bahn bis Tsingt- schoufu (241 km), am 1./6. 1903 bis Tsehotien (256 km), am 22./9. 1903 bis Tschoutsun (302 km), am 1./3. 1904 bis Lungschan (360 km) und am 15./3. 1904 bis Tsinanfu-Ost (388 km) eröffnet. Die Reststrecke bis Tsinanfu (395 km) wurde 1./6. 1904 dem Betriebe übergeben. Am 5./4. 1904 wurde der erste Teil der 39,2 km langen Zweiglinie nach Poschan von Tschangtien bis Tsetschuan (18 km) eröffnet u. am 1./6. 1904 die ganze Zweiglinie. Gesamtbetriebslänge 434.44 km. Die im J. 1913 erworbene Schantung-Bergbau-Ges. besass die Kohlenfelder Weihsien- feld mit dem Fangtse- Annie- u. Minna-Schächten, sowie das Poschanfeld (Hungschanbergwerk) mit den Tsetschuan-, Hoeter- u. Martha-Schächten. Kapital: M. 100 000 000 in 100 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 54 000 000, seit 2./1. 1904 voll eingezahlt. Die a. o. G.-V. v. 12./2. 1913 beschloss Erhöh des A.-K. um M. 6 000 000 in 6000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, hiervon dienten M. 5 400 000 zurÜbernahme derSchantung-Bergbau-Ges. Die G.-V. v. 5./6. 1914 beschloss zwecks Erricht. eines Eisenhüttenwerks im deutschen Kiautschou- Gebiet nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 10 Mill. (also auf M. 70 Mill.), die bis zum Anfang des vollen Betriebes des Eisenwerks, längstens jedoch bis 31./12. 1916 5 % Bau-Zs. erhalten. Die Aktien wurden zu 105 % begeben u. sollten den alten Aktion. zu 110 % angeb. werden. Die Ausführ. des Beschlusses der G.-V. v. 5./6. 1914 wurde nunmehr in der G.-V. v 5./12. 1922 genehmigt, gleichfalls aber in der G.-V. v. 24./3. 1923 beschlossen, dass die Bezugsrecht- steuer von den beziehenden Aktion zu tragen ist. Die Bankengemeinschaft unter Führ. der Dir. der Disconto-Ges, Berlin, bot die M. 10 Mill. Aktien à M. 1000 vom April bis 8./5 1923 den Aktion. der Aktien Nr. 1–60 000 (also nicht den Inhabern der gegen Um- tausch von Genussscheinen erworb. Aktien) im Verh. 6: 1 zu 110 % plus 136 % Bezugs- rechtsteuer an Sodann erhöht lt. G.-V. v. 5./12. 1922 bzw. 6./1. 1923 um M 30 Mill. in 30 000 Aktien à M. 1000 mit Div. ab 1./1. 1923, übern. von einem Bankenkonsort. (Führung: Dir. der Disc.-Ges., Berlin) ein Teilbetrag von M. 27 Mill., der zum Eintausch der Genuss- scheine verwandt wurde. (s. u. Genussscheine). Das gesetzl. Bezugsrecht der Aktion. blieb ausgeschlossen. Genussscheine: Die ersten Zeichner des A.-K., welche das Eisenbahnunternehmen vor- bereitet haben, haben auf jede Aktie einen Genussschein, im ganzen 54 000 Genussscheine, erhalten; diese nehmen mit einem Drittel an dem über 5 % Div. hinaus zur Verteilung kommenden Gewinn, sowie bei der Liquidation an demjenigen Überschuss teil, welcher sich nach Tilg. sämtl. Passiva, einschl. des Grundkapitals ergeben sollte. Sofern die G.-V. die Einlösung der Genussscheine beschliesst, wodurch eine Abänderung des Statuts bedingt wird, ist ein diesbezügl. Übereinkommen für alle Inhaber von Genussscheinen bindend, wenn dasselbe in einer zu diesem Zwecke zu berufenden Vers. der Inhaber mit wenigstens zwei Drittel der bei der Abstimmung vertretenen Stimmen genehmigt wird. Die Genuss- schein-Inh. beschlossen in ihrer Versamml. vom 5./12. 1922, das Angebot der Banken- gemeinschaft zum Umtausch der Genussscheine in Aktien oder einer Barabfindung anzu- nehmen. Demgemäss wurde vom 2/3–3./4. 1923 angeb.: Gegen je 2 Genussscheine 1 neue Aktie à M. 1000 oder Barabfind. je Genussschein mit M. 500. Die Div.-Ber. bis einschl. 1922 verblieb den Genussschein-Inh. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr in Berlin. 1 Aktie = I St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern-F., 5 % zum gesetzl. R.-F., bis zu 5 % einem Spez.- R.-F., alsdann 5 % Div. an das eingezahlte A.-K. Der Rest ist mit 33¼ % auf die Ge- nussscheine und 66 % auf das eingezahlte A.-K. als Super-Div. zu verteilen, nachdem 5 % für den A.-R. und die in § 11 der Konz.-Urkunde v. 1./6. 1899 vorgesehene Beitragszahl. an das Reich vorweg genommen sind. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Bahnanlage 59 999 052, Aufforstung 114107, Bergwerks- berechtsame 1 350 000, Förderanlage Weihsienfeld (Fangtse-, Annie- u. Minnaschacht) 850 000, do. Poschanfeld (Tsetschuan-, Hoeter- u. Marthaschacht) 3 550 000, Grundeigentum Bergbau 240 000, Gebäude do. 350 000, Magazin- u. Inventarbestände Eisenbahn 1 101 399, Inventar- bestände Bergbau 200 000, Magazinbestände do. 1 195 032, Kohlenbestände do. 229 232, schwimmende Güter 176 890, Kassa 213 225, Bankguth. 3 250 044, Aussengstände 1 428 622, Vorarbeiten Eisenhütte 17 644. – Passiva: A.-K. 60 000 000, unerhob. Div. 26 870, Kredit. 349 885, Ern.-F. 3 917 837, R.-F. 1 753 659 (Rückl. 307 808), Spez.-R.-F. 1 753 659 (Rückl. 307 808), Dispos. u. Valutaausgleichs-F. 800 000, Div. an Aktien 4 500 000, do. an Genussscheine 750 000, Tant. an A.-R. 127 027, Abgabe an Gouvernement 154 054, Vortrag 132 257. Sa. M. 74 265 251. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskosten Direktion Berlin 197 354, Betriebs- ausgaben Eisenbahn 2 285 190, Zuschuss z. Ern.-F. einschl. Zs. 555 891, Kursverlust auf Effekten 12 818, Abschreib. 427 668, Reingewinn 6 278 955. – Kredit: Vortrag 122 792, Betriebseinnahmen Eisenbahn 8 362 288, Zs. 125 432, Reinertrag Bergbau 1 147 366. Sa. M. 9 757 879. Kurs der Aktien Ende 1913–1922: In Berlin: 128, 109*, –, 83, 114.50, 90.75, 625, 580, 455, 2425 %. In Frankf. a. M.: 128.10, 110.40*, –, 113.75, 83, 91*, 620, 581, 499, 2545 %. Auch not.