3832 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaffen. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Geh. Justizrat Semler, Braunschweig; Stellv. Komm.-Rat Max Gutkind, Kammerpräs. a. D. Zimmermann, Braunschweig; Bankier Siegfried Baer, Berlin; Ober- u. Geh. Baurat a. D. Bindemann, Hannover; Rechtsanw. Kirchholtes, Frankf. a. M.; Bankier Solmitz, Hamburg. Zahlstellen: Für Div.: Braunschweig: Eigene Hauptkasse, Braunschw. Bank u. Kredit- Anstalt; Max Gutkind & Co.; Berlin: Berliner Handels-Ges., C. Schlesinger-Trier & Co., Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Dresdner Bank, Gebr. Sulzbach; Hamburg: Solmitz & Co. Elektrizitätswerk und Strassenbahn Braunschweig A.-G. Gegründet: 7./9. 1881; eingetr. 15./9. 1881. Fa. lautete bis 1922: Strassen-Eisenbahn- Gesellschaft in Braunschweig. Gründungsgeschichte etc. s. Jahrg. 1902/1903. Urspr. Pferde- bahnbetrieb. 1896 wurde mit dem Stadtmagistrat ein Abkommen getroffen, wonach der Ges. die Genehmigung zur Einführung des elektr. Betriebes mit oberird. Stromzuführung erteilt u. dieselbe gleichzeitig gegen jede Konkurrenz sichergestellt wurde. Die Verhandl. mit der Stadt wegen ihrer Beteil. haben Anfang 1920 zum Abschluss geführt. Die Stadt hat über 50 % des A.-K. erworben u. gegen das Zugeständnis angemessener Abgaben vom Brutto- überschuss auch der Strassenbahn sowie von dem Reingewinn über 6 % Div., für die Folge Tariffreiheit sowie eine verlängerte Dauer der Konz.-Verträge, sowohl für das Elektr.- Werk wie die Strassenbahn, bis zum 31./3. 1960 bewilligt. Die abgeänderten Konz.-Verträge wurden von der a. o. G.-V. am 25./3. 1920 genehmigt, die zugleich die Zuwahl einer Anzahl städtischer Vertreter zum A.-R. vornahm. Zweck: Bau, Erwerb u. Betrieb von elektr. betriebenen Strasseneisenbahnen in u. bei Braunschweig, sowie Abschluss darauf bezügl. Geschäfte. Erricht. u. Betrieb von elektr. Stromlieferungsanlagen. Zurzeit sind in Betrieb in Braunschweig Stadt u. Umgebung die Linien: Richmond-Schützenhaus, Hauptbahnhof-Nordbahnhof, Westbahnhof- -Gliesmarode, Madamenweg-Friedhof, Augustthor-Oelper, Hauptbahnhof- Stadtpark, Friedrich Wilhelm- Platz-Kastanienallee, ferner die Verbindungsbahn Braunschweig-Wolfenbüttel, sowie Linien in Wolfenbüttel selbst; Streckenlänge aller Linien 34,84 km, Gleislänge 53,39 km, Betriebslänge 38,04 km. Spurweite 1,1 m. Gberirdische Stromzuführung: Konzessionen: 1) Strassen-Eisenbahn in Braunschweig bis 31./3. 1960. 2) Elektrische Eisenbahn (Verbindungsbahn) zwischen Braunschweig u. Wolfenbüttel, sowie in Wolfen- büttel, konzessioniert auf, die Dauer von 50 Jahren vom Tage der Betriebseröffnung an, d. i. bis 27./10. 1947. Die Gesamtgeleislänge beträgt 14,819 km. 3) Der Ges. ist unter den gleichen Bedingungen, wie für die Verbindungsbahn Braunschweig- -Wolfenbüttel, eine elektr. Strassenbahn nach dem Dorfe Oelper konz. auf 50 Jahre, vom Tage der Betriebseröffnung, d. i. 8./4. 1899, Geleisanlage: 0, 637 km. Statistik: 1915 1916 1917 1918 1919 1920 1921 Bahnlänge . . m 53 389 53 389 53 389 53 389 53 389 53 389 53 389 Betriebseinnahm. M. 1 229 070 1489881 1923214 2 516 101 3 768 568 6 466 512 9419 285 Wagenpark Ende 1920: 87 Motorwagen, 61 Anhängewagen, 4 Güter-, u. Arbeits- wagen, zus. 154 Wagen. Die Konzession einer elektrischen Zentrale zur Licht- und E für das Gebiet der Stadt Braunschweig wurde der Ges. lt. Vertrag mit dem Stadtmagistrat vom 16. Juni 1898 auf die Dauer von 35 Jahren, vom Tage des Betriebsbeginnes an gerechnet, erteilt, die Stadt ist jedoch berechtigt, die gesamte Anlage des Elektrizitätswerkes einschliesslich des Grundstückes nach dem Schlusse des achten Rechnungsjahres nach vorher erfolgter drei- jähriger Anzeige zu übernehmen. Im Mai 1913 erfolgte die Verlängerung der Konzession bis mind. 1930 anlässlich der Anlage eines neuen grossen Drehstromwerkes, mit dessen Bau Ende 1913 begonnen wurde; Kosten einschl. des zugehörigen Kabelnetzes ca. M. 2 500 000. Die Abgabe an die Stadt, welche bisher aus der Bruttoeinnahme und dem Reingewinn ge- trennt geleistet werden musste, ist in eine reine Abgabe aus der Bruttoeinnahme umge- wandelt worden. Dabei hat die Ges. die Garantie für eine vertraglich festgesetzte, mit den Jahren steigende Mindesthöhe dieser Abgabe übernehmen und in erhöhte Abschreibungs- sätze für die Elektrizitätsw erksanlagen willigen müssen. Demgegenüber ist der Ges. Tariffreiheit bewilligt worden. Wegen des alten Vertrages siehe dieses Handb. 1913/14. Gesamtanschlusswert Ende 1921– 1922: 23 580 071, ? K.-W. Sternhaus: An der Bahnlinie Braunschweig-Wolfenbüttel, im Lechlumer Holz, errichtete die Ges. das Wirtschaftsunternehmen Sternhaus, Anlagekosten ca. M. 300 000 welches von der Ges. bis Ende 1900 in eigener Regie betrieben wurde; ab 1./1. 1901 verpachtet. Kapital: M. 6 000 000 in 1200 Aktien (Nr. 1–1200) à M. 500 und 5400 Aktien (Nr. 1201 bis 6600) à M. 1000. Urspr. M. 600 000 in 1200 Aktien à M. 500, erhöht 1896 um M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000; ferner erhöht 1898 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Weitere Erhöhung 1904 um M. 1 500 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 4./6. 1909 um M. 1 500 000, übern. von der Allg. Lokal- u. Strassenbahn-Ges. zu 103 %, angeb. den alten Aktionären zu 105 %. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1897, Stücke à M. 500, Zs. 2./1. u. 1/7. Tilg. zu 105 % durch jährl. Ausl. ab 2./1. 1900 bis 1929. Verstärkte Tilg. ab 7. Juli vorbehalten. Begeben zu 98 %. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende 1921: