Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3845 Roland-Linie Akt.-Ges., Bremen. Langenstrasse 104/106. Gegründet: 25./11. 1905; eingetr. 20./12. 1905. Gründer siehe Jahrg. 1908/1909. Zweck: Betrieb der Schiffahrt und aller nach dem Ermessen des A.-R. damit in Ver- bindung stehender Geschäfte, Erwerb von Anlagen und Grundstücken zu solchen Zwecken, sowie die Beteil. an gleichartigen und ähnlichen Unternehmen. Die Ges. wurde durch den Versailler Friedensvertrag fast um ihren gesamten Schiffsbesitz gebracht. Durch Aus- tausch zweier im Bau betindlicher grosser Schiffe gegen eine Anzahl kleinerer, gelang es ihr, ihren Betrieb in bescheidenen Umfange wieder aufzunehmen und dadurch die Mittel für den Wieder aufbau der Flotte bereitzustellen. Nachdem einige grössere Schiffe wieder zur Verfügung standen, wurde (nach Abschluss eines 15jährigen Vertrages mit der Deut- schen Dampfschifffahrts-Gesellschaft in Hamburg) der Verkehr nach der Westküste Süd- Amerikas wieder aufgenommen. Später trat die Hamburg-Amerika Linie dem Vertrage bei. Der Verkehr erstreckt sich jetzt auf die Westküste von Süd-, Zentral- u. Nord-Amerika, ausserdem auf die Ostküste von Columbia u. Venezuela. Die Roland-Linie hat ihre kleineren Dampfer in die Moxon Continental Line für den Verkehr Hamburg–London eingestellt, ausserdem in ihren eigenen Bremen –Finnland-Dienst. Ende 1922 fand im Wege der Fusion die Anglieder. der Dampfschifffahrtsgesellschaft Argo, Bremen, statt, wobei gegen 3 Argo- Aktien 5 Roland-Aktien gegeben wurden. Der Betrieb der genanuten Gesellschaft wird unter der Firma Dampfschifffahrtsgesellschaft Argo m. b. H. weitergeführt und zwar auf den Linien von Bremen nach London, nach Hull, nach Goole, nach Reval u. nach St. Petersburg. Ferner wurde in Gemeinschaft mit der Deutschen Levante-Linie u. der Bremer Atlas Linie der Verkehr nach dem Mittelländischen u. dem Schwarzen Meer wieder auf- genommen. Die Gesellschaft erwarb ferner das Aktien-Kapital der „Seefahrt“ Dampfschiffs- Reederei Aktiengesellschaft in Bremen. Die „Globus-' Reederei-Aktiengesellschaft, an der die Gesellschaft in geringem Umfange beteiligt ist, wird von ihr geleitet und verwaltet. Kapital: M. 150 000 000 in 120 000 St.-Aktien u. 30 000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 7 000 000. Die G.-V. v. 8./3. 1911 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 2 000 000. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 30./5. 1916 um M. 3 000 000. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 23./3. 1920 um M. 12 000 000. Dann erhöht lt. G.-V. v. 19./12. 1921 um M. 56 000 000 St.-Aktien u. M. 20 000 000 Vorz.-Aktien à M. 1000, davon M. 2 100 000 St.-Aktien zu 100 % u. M. 53 900 000 St.-Aktien zu 155 % übern. von einem Konsort. (Nationalbank f. Dtschl. u. J. F. Schröder Bank K.-G. a. A. in Bremen). Die M. 2 100 000 St.-Aktien dienten zum Eintausch der Aktien der „Seefahrt“ Dampfschiffs-Reederei A.-G., während von den M. 53 900 000 St. Akt. mit Div.- Ber. ab 1./1. 1922 M. 24 000 000 den bisher. Aktionären im Verh. 1: 1 v. 30./12. 1921–18./1.1922 zu 175 % angeb. wurden u. die restl. M. 29 900 000 St.-Aktien seitens des Konsort. für Rech.- nung der Ges. Verwertung fanden. Die Vorz.-Aktien sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nach- zahl.-Anspruch u. dreifach. Stimmrecht ausgestattet. Die Übernahme dieser Aktien erfolgte durch die Bremer Reederei-Vereinig. A.-G. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 31./10. 1922 um M. 50 000 000 in 40 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. à M. 1000, erstere mit Div.-Ber. ab 11. 1922, letztere erst nach Vollzahl. div.-ber. Die St.-Akt. sind zu 200 % u. die Vorz.--Aktien zu 100 % begeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 3 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.), 6 % Div. an Vorz.-Aktien Sobald deren Vollzahl. erfolgt ist, bis 4 % Div. an St.-Aktien, 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. an St.-Aktien bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: nicht eingez. 75 % auf M. 10 000 000 Vorz.-Akt. 7 500 000, Seedampfer 39 912 000, Dampfer-Ersatzbauten 443 000 000, Kleinfahrzeuge u. masch. Einricht. 648 001, Grund u. Gebäude 2 050 000, Beteilig. 2 087 577, Wertp. 39 365 363, Kassa 4 915 107, schweb. Havariefälle 82 622 967, unerled. Damferreisenl 328 905 223, vorausbezahlte Versich. 31002 462, Debit. u. Vorträge einschl. Bankguth. 4 809 191 466. – Passiva: St.-A.-K. 120 000 000, Vorz.-A.-K. 30 000 000, R.-F. 67 802 000, do. II 2 850 000, Unterstütz.-F. 75 000, unerled. Dampfer- reisen 1 466 577 023, Kredit. u. Vorträge 3 937 040 313, Flotte-Wiederaufbau-K. 1 086 958 unerhob. Div. 74 121, Reingewinn 79 822 738. Sa. M. 6 791 200 166. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 76 221 814, Reichs- u. Privatpersonen- versich. 21 443 023, Abschr. 11 742 767, Reingew. 79 822 738 (davon: Div 19 200 000, Bonus 60 000 000, Vortrag 622 738). – Kredit: Vortrag 216 027, Gesamterträgnis 189 014 315. Sa. M. 189 230 342. Dividenden 1913–1922: 8, 4, 0, 4, 4, 4, 8, 8, 15, 15 — 50 % Bonus. Vorz.-Akt. 1922: 6. Direktion: G. E. Glässel, F. H. Hehmsoth. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Generalkonsul Dr. Aug. Strube, stellv. Präs. Dr. H. c. Ph. Heineken; Mitgl.: Dir. C. Stapelfeldt, Gen.-Konsul Georg W. Wätjen, Siegm. Gildemeister, J. F. Schröder; Bremen; Komm.-Rat Gust. Hardt, Berlin; Edm. Wilh. Luttropp, J. Henry Weber, Hamburg; Werner Carp, Reg.-Rat Dr. Walther Fahrenhorst, Düsseldorf. Zahlstellen: J. F. Schröder, Bank K. a. A., Darmstädter u. Nationalbank, K.-G. a. A.