Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3891 Aufsichtsrat: (5–12) Vors. Dir Herm. Malz, Stellv. Bankier Ernst Wertheimber, Frankf. a. M.; Dir. Otto Heinsheimer, Wien; Mitglieder: Bank-Dir. Carl Eckhard, Bank-Dir. Heinr. Siebrecht, Bank-Dir. Heinr. Brunner, Frankfurt a. M.; Bankier Oskar Simon, Bonn; Bank-Dir. Dr. K. Kimmich, Cöln; Leo Priester, Wien; Baurat Rud. Menckhoff, Komm.-Rat Ludw. Born, Berlin; Bankier Hans Weinschenk. Zahlstellen: Frankf. a. M.: Bass & Herz, L. & E. Wertheimber, Ernst Wertheimber & Co.; Nürnberg: Anton Kohn; Bonn: A. Schaaffh. Bankver., sowie dessen sonst. Niederlass.; Berlin, Dresden, Frankf. a. M. u. Stuttgart: Dresdner Bank u. deren sonst. Niederlass.; Wien: Österr. Eisenbahn-Verkehrs-Anstalt, K. K. priv. Bank- u. Wechselstuben-Akt.-Ges. Mercur. Deutsche Luftschiffahrts-Akt.-Ges. in Frankfurt a. M. Gegründet: 16./11. 1909; eingetr. 2./3. 1910. Gründer: 260 Personen, Firmen bezw. Banken. Zweigniederlassung u. Büro in Friedrichshafen. 7 Zweck: Verkehr mit Luftfahrzeugen nebst allen damit zusammenhängenden Geschäften. Im J. 1912 wurden Fahrten mit den Luftschiffen „Schwaben“. „Hansaé u. „Viktoria Louise“? unternommen. Das Luftschiff „Schwaben“ ist aber am 28./6. 1912 bei Düsseldorf voll- ständig zerstört worden. Der Verlust von M. 656 185, mit dem die Ges. in das dritte Geschäftsjahr eingetreten war, hat 1912 eine weitere Zunahme erfahren. In erster Linie führte dazu die Vernichtung der „Schwaben'' Ende Juni 1912, die ausser dem direkten, beträchtlichen Verlust die Unterbrechung des Fahrtenbetriebes gerade in den besten Monaten des hinsichtlich des Wetters sonst wenig günstigen Jahres brachte. Auf Grund eines Vergleiches mit den englischen Ges., bei denen das Luftschiff zu % des Wertes versichert war, wurde der Delag zwar der grössere Teil des Verlustes zurückvergütet, immerhin blieb ein solcher in Höhe von annähernd M. 260 000. Zu diesem Verlust kamen ca. M. 326 500 für ordentl. Abschreib. Zuzüglich des Verlustvortrages aus 1911 ergab sich somit ein Verlust von rund M. 1 242 000, dem ein Betriebsgewinn von ca. M. 90 000 gegen- übersteht, so dass die Unterbilanz etwa M. 1 152 000 betrug. Mit Rücksicht auf die rasche Entwicklung des Luftschiffbaues u. die starke Inanspruchnahme der Schiffe im ständigen Fahrtenbetriebe, erschien aber eine stärkere Abschreib. als bisher erforderlich. Ausser den normalen Abschreib. fanden deshalb Rückstell. u. Abschreib. in Höhe von rund M. 348 000 statt, wodurch der Verlust auf M. 1 500 000, das heisst auf die Hälfte des Kapitals anwuchs; wegen Sanierung des Unternehmens siehe bei Kap. Im J. 1913 wurden Fahrten mit den drei Luftschiffen Victoria Luise, Hansa u. Sachsen ausgeführt u. hierfür rund M. 540 000 eingenommen. Abschreib. erforderten M. 510 627. Nach Berücksichtig. der Betriebs- u. Handl.-Unk. resultierte für 1913 ein neuer Bilanzverlust von M. 244 620, der 1914 auf M. 266 566 stieg, aber 1915 auf M. 219 182 u. 1916 auf M. 57 572 zurückging u. 1917 getilgt werden konnte, und zwar durch einen Fabrikationsbetrieb, den die Gesellschaft in den Jahren 1915–1918 in ihrer Halle in Oos unterhielt. Bei Kriegsbeginn gingen die Luftschiffe vertraglich in das Eigentum des Reiches über. Im Laufe des Jahres 1919 wurde die Auf- lösung der Luftschiffhallen-Anlage in Baden-Oos durchgeführt, deren Erlös in den Einnahmen enthalten ist. Ende August bis Anfang Dez. 1919 wurde gemeinsam mit dem Luftschiffbau Zeppelin zunächst mit einem Luftschiff versuchsweise u. zu Propagandazwecken ein regel- mässiger Luftverkehr vom Bodensee nach Berlin aufgenommen. Es wurden 103 Luftreisen ausgeführt und 2380 Personen befördert. Nach M. 432 540 Abschreib. hauptsächlich auf Effekten, ergab sich für 1919 ein Verlust von M. 155 688, der sich um den Gewinnvortrag auf M. 149 892 ermässigt. 1920 ging der Verlust auf M. 124 774 zurück. Infolge der Be- stimmungen des Friedensvertrages muss der Betrieb vorerst gänzlich ruhen. Die Aufstellung des weiteren Arbeitsplanes ist von den endgültigen Entscheidungen der Entente abhängig. Kapital: M. 3 000 000 in 2500 Stamm-Aktien und 500 Vorzugs-Aktien à M. 1000. Ursprüngl. M. 3 000 0000 in 3000 Stamm-Aktien à M. 1000, begeben zu pari, sämtlich von den Gründern übernommen. Zur Beseitig. der Unterbilanz (Ende 1912 M. 1 500 000) bezw. zur Sanier. des Unternehmens beschloss die ord. G.-V. v. 1913, die Zuzahl. von M. 3000 auf jede Aktie (ohne Erhöh. des A.-K.). Diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wurde, wurden in Vorz.-Aktien mit 6 % Vorz.-Div. u. Nachbezugsrecht umgewandelt, welche bei Auflös. der Ges. M. 2000 Vorbefriedigung erhalten. Frist zur Zuzahl. 10./9. 1913. Auf 500 St.-Aktien erfolgte die Zuzahl., die infolgedessen durch Aufdruck als Vorz.-Aktien ab- gestempelt wurden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. „ Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.- Anspruch, dann bis 4 % Div. an St.-Aktien, vom etwaigen Überschuss 7 % Tant. an A.-R. (nach Zahl. von 4 % Gesamt-Div.), Rest weitere Div. an alle Aktien. – Die Vorz.-Div. sind stets auf den Div.-Schein desjenigen Jahres zur Auszahl. zu bringen, aus dessen, nach der Bilanz sich ergebenden Reingewinne die Zahl. durch die G.-V. beschlossen wird. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Einricht. 2, Effekten 9 446 496, Bankguth. 1 087 821, Kontokorrentguth. 142 243, Kassa 42 251, Postscheckguth. 888. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Erneuerungs-F. 7 500 000, Kontokorrentschulden 60 442, Gewinn aus 1922 abz. Verlust aus 1921 159 258. Sa. M. 10 719 700. 244*