Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3945 Die besitzt folgende zus. 154.14 km.: a. Nebenbahn Bruchsal-Odenheim-Menzingen: N ormalspuri ig, E. 30,2 kKm, Kon- „ 90 Jahre ab 5. OÖkt. 1894. Staatsbeitrag à fonds perdu M. 16 000 pro km = M. 1 146 842 inkl. Bahnb., seitens der Genleinden kostenlose Hergabe von Grund u. Boden u. M. 65 000 Zuschuss. Nach 25jähr. Betriebsdauer kann der Staat die Bahn ankaufen für den 25fachen Betrag der durchschnittl. Reineinnahmen der letzten 5 Jahre, falls dieser Betrag kleiner ist als das Anlagekapital, für dieses selbst. Nach Ablauf der Konzessions- dauer unentgeltl. Übergang an den Staat. Betriebseröffnung 5./3. 1896. b. Nebenbahn Odenheim-Hilsbach: Normalspurig, 11 km lang, Fortsetzung der Bahn Bruchsal-Odenheim, Konz. ab 13./1. 1898, Bedingungen wie bei Bruchsal-Odenh.- -Menzingen. Staatsbeitrag M. 18 500 pro km, Gemeindezuschuss M. 75 000. Betriebseröffn. 3./9. 1900. 2) Nebenbahn Bühl- Oberthal: Normalspurig, Länge 5,97 km, Konzession ab 5. April 1895 unter gleichen Bedingungen wie bei der vorgenannten Bahn. Einmaliger Staatszuschuss M. 160 000, Beitrag der Interessenten und Gemeinden M. 70 000, der Kon- zessionäre für Grunderwerb M. 90 000. Betriebseröffnung im Dez. 1896 bezw. Jan. 1897. 3) Nebenbahn Karlsruhe-Ettlingen-Herrenalb u. Ettlingen-Brötzingen (Albtalbahn): Meterspurig, Länge 57.39 Em, Konzession für die badische Strecke ab 17. Nov. 1896, für die württemb. ab 14. Juli 1897. Bedingungen wie oben mit folgenden Abweichungen: An der 6 % des Anlagekapitals übersteigenden Reineinnahme nehmen die Regierungen nach Ver- hältnis der geleisteten Staatsbeiträge teil (Baden M. 18 000 pro km, Württemberg den gleichen Betrag, aber nur für die auf württemb. Gebiet liegende Linie nach Herrenalb), zus. M. 1 489 536. Betriebseröffnung ab 1./12. 1897–1900 sukzessive. Der Betrieb wurde 1911 elektriseh eingerichtet, zu welchem Zwecke sich Kapitalsbeschaffung nötig erwies (s. Kap.). Strecke Brötzingen-Pforzheim (2.42 km) 1911 an Stadt Pforzheim verkauft. 4) Nebenbahn Wiesloch-Meckesheim und Wiesloch- -Waldangelloch: Normalspurig, Länge 19,8 und 13 km, Konzession ab 17. Febr. 1899. Konzessionsbedingungen wie bei Karlsruhe-Herrenalb-Pforzheim mit folgenden Abweichungen: Staatszuschuss M. 19 000 pro km = zus. M. 807 668; die Abtretung der Linie Wiesloch-Meckesheim an den Staat kann jederzeit gefordert werden. Bei Ankauf vor Ablauf der 10 ersten Betriebsjahre treten zu dem Mindestpreis diejenigen Beträge hinzu, welche zu einer 4 % Verzinsung des Anlage- kapitals gefehlt haben. Zuschuss der Gemeinden für Geländeerwerb M. 229 000, davon für den Ankauf der Pferdebahn Wiesloch-Stadt-Staatsbahnhof ca. M. 46 000 ver wandt. Die Linie Wiesloch-Meckesheim wurde 14./5. 1901, Wiesloch-Waldangelloch 16./10. 190eröffnet. 5½ Nebenbahn Neckarbischofsheim- Hüffenhardt: Normalspurig, 17 km, Staats- zuschuss M. 20 000 pro km = M. 566 412, Eröffnung 16./10. 1902. Der Übernahmepreis der Linien 1a, 2 u. 3 war auf M. 4110 000 festgesetzt u. am 31. Dez. 1898 bar zu zahlen. Ausserdem waren für Ausbau der Linien, Betriebsmittel weitere M. 2 600 000 zu zahlen. Der Betrieb ging ab 1. Jan. 1899 für Rechnung der Ges. Bei der Erricht. der Ges. hat die Westd. Eisenbahn-Ges: für jede einzelne der übernommenen Bahnen eine Reineinnahme von 4 % auf 5 Jahre nach der Betriebseröffnung garantiert. (Näheres hierüber s. Jahrg. 1906/07 dieses Handbuches.) Um bei der ungünstigen wirtschaftlichen Lage den Weiterbetrieb der Bahnen möglichst zu sichern u. die Wiedergesundung des Unternehmens durch Verbesserung von Betriebs- einrichtungen unter Aufwendung neuer Mittel in die Wege leiten zu können, übernahm der Kreis Karlsruhe zu Anfang 1921 sämtliche ihm angebotenen Aktien der Ges. zum Kurse von 10 %. Von dem M. 9 000 000 betragenden A.-K. gingen durch Kauf rd. M. 8 500 000 in den Besitz des Kreises über. Das Land Baden unterstützte das Vorhaben des Kreises durch Gewährung eines verlorenen Zuschusses von M. 5 000 000. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000, die G.-V. v. 20./11. 1899 beschloss Erhöhung um M. 2 000 000 in 2000 Aktien; nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./5. 1909 um M. 1 000 000. Anleihen: Von den beiden 4½ % Anleihen von 1900 u. 1901 waren ult. 1922 noch im Umlauf M. 7 092 000. Dieser Rest wurde zur Rückzahl. per 1./7. 1924 gekündigt. Kurs der Anleihen ult. 1922 in Berlin: – %; in Frankf. a. M.: – %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann bis zu 4 % Div., nach sämtlichen Ab- schreib u. Rücklagen vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergütung von M. 10 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. zu Spezialreserven etc. Bilanz am 31. Dez. 1922: Aktiva: Barbestand 28 084, Wertp. 149 903, Bahnanlagen 32 472 513, Vorräte der Bahnen 64 978 645, verschied. Ausstände 117 712 463, Geschäfts- einricht. 1, Verlust 3 897 821. – Passiva: A.-K. 9 000 000, Anleihe 7 092 000, rückst. ausgel. Schuldverschreib. 29 000, Anleihe-Zs. 206 984, do. Tilg. 395 000, Verfügungsbestand aus Zu- schüssen von Staat u. Gemeinden 1 768 973, R. F. 900 000, Ern. F. 30 302 751, konzessionsmäss. R.-F. 20 815, verschied. Verbindlichk. 14 387 148, Verkehrsschulden 155 136758. Sa. M. 219 239 431. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 3 897 821, Geschäftsunk. 463 375, Anleihe-Zs. 320 917, Anleihetilg. 76 000, Zs.-K. 11 950. – Kredit: Betriebsüberschuss 872 243, Verlust 3 897 831. Sa. M. 4 770 064.