Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 4027 der elektrischen Zentrale ist durch Erstellung von zwei Wolf-Lokomobilen à 420 Ps durch- geführt; die Erweiterung der Aufbereitungsanlage, deren Aufstellung aus den oben ange- führten Gründen sich verzögert hat, wird in den nächsten Monaten in Betrieb kommen. In Verbindung mit dem neuen Schacht ist eine neue Fördermaschine in Auftrag gegeben, die bei einer Schachttiefe von 250 m eine Jahresleistung von 200 000 t Erz ermöglicht. Die Gewinnungsarbeiten der kupfer- und bleihaltigen Vanadinerze lieferten befriedigende Resultate. Neuerdings sind ausser in Tsumeb-West auch noch an einigen anderen Fund- punkten in der Nähe von Tsumeb Vanadinerze aufgeschlossen worden; die Vorkommen ermutigen zu weiteren Arbeiten. Von unseren Gruben im Otavital waren im abgelaufenen Jahre Asis und Guchab, wenn auch in geringem Umfange, in Betrieb. Es wurden dort noch, wie in früheren Jahren, gute Versanderze und hochhaltige Konzentrate gewonnen. Die Hütte war während des ganzen Jahres in Betrieb, längere Zeit hindurch mit beiden Ofen. Um einen dauernden Zwei-Ofen-Betrieb zu gewährleisten, ist ein dritter Hüttenofen im Bau begriffen. Die Hüttenproduktion betrug 4244 t Kupferstein mit durchschnittlich 48.8 % Cu, 19,5 % Pb und 850 g Ag p. t sowie 659 t Werkblei mit durchschnittlich 98 % Pb und 1776 g Ag p. t. Eisenbahn. Die mit der Spurweite von 0,6 m von Arthur Koppel A.-G. in Berlin aus- geführte Bahn Swakopmund-Tsumeb hat die Stationen Swakopmund, Usakos, Onguati, Omaruru, Kalkfeld, Otjiwarongo, Okaputa, Otavi, Khorab und Tsumeb und ausserdem 18 Halte- und Uberholungsstellen. Länge der Bahn 566 km, ausserdem die Zweiglinie Onguati-Karibib (14 km). Die Bahn ist durchgängig eingleisig ausgeführt und mit einem starken, ganz eisernen Oberbau versehen. Im Sept. 1903 wurde mit dem Bau von Swakopmund aus begonnen; die Eröffnung erfolgte am 12./11. 1906 u. wurde der Betrieb am 16./12. 1906 durch die Otavi-Ges. von der Generalunternehmung übernommen. Näheres über die Eisenbahn siehe dieses Handb. 1921/22 I u. früher, sowie oben. Seit 9./7. 1915 ist der Betrieb der Otavibahn der Ges. entzogen. Im Okt. 1909 kamen Verhandlungen zum Abschluss, wonach das Reich die Eisenbahn zum 1./4. 1910 gegen Zahlung eines Kaufpreises von M. 22 000 000 übernahm u. der Ges. den Betrieb der Bahn von diesem Zeitpunkt an auf vorläufig 10 Jahre verpachtete. Näh. darüber s. Hdbeh. 1922/23. „ Grundkapital: £ 800 000, in folg. Stückelung: 40000 Abschnitte über 1 Anteil à 1 £, 40 000 über 5 Anteile, 48 000 über 10 Anteile, 1600 über 50 Anteile zu je 1 £. Die Anteile lauten auf Namen, können aber auch auf den Inhaber umgeschrieben werden. Bis 1910: M. 20 000 000 in 200 000 Anteilen a. Inhaber (Nr. 1–200 000) à M. 100 = frs. 125 = £ 5. Hier- von sind aus dem Erlös der Otavibahn 1910 zurückgezahlt worden M. 16 000 000. Das ein- gezahlte Grundkapital betrug deshalb ab 1910 nur noch M. 4 000 000 in 200 000 abgestemp. Stücken à M. 20. Urspr. Kap. M. 1 000 000, erhöht 1903 um M. 19 000 000. 1921 dann in £K ap. umgewandelt u. erhöht lt. G.-V. v. 12./9. 1921 um £ 600 000 in auf den Inh. lautend. An- teilen mit Div.-Ber. für 1921/22, übern. von einem Konsort. £ 400 000 mit der Verpflichtung, diese den Anteil- u. Genussschein-Inh. zum Bezuge vom 24./9.–18./10. 1921 derart anzubieten, dass auf je nom. M. 20 Anteil bzw. je einen Genussschein ein neuer Anteil im Nennwert von $£ 1 engl. Währung zu 125 % in engl. Währung entfiel. In der gleichen G.-V. wurde beschlossen: Von den neuen Anteilen dienen £ 200 000 zur Einlösung der 200 000 Genuss- scheine der Ges. im Wege des Umtausches, so dass auf je einen Genussschein ein Anteil von nom. £ 1 entfällt. Ferner werden die alten auf Mark lautenden Anteile gegen auf Pfund u. auf den Inhaber lautende Anteile im Verh. von nom. M. 20 zu nom. £ 1 ausge- tauscht unter gleichzeitiger Auszahl. eines Barbetrages von M. 20, auf je M. 20 Nennwert alter Anteile. Bei Vermeidung der Kraftloserklärung galt letzteres Angebot bis 31./1. 1922. Genussscheine: Über die bestand. Genussscheine siehe d. Handb. 1921/22 I. Lt. G.-V. v. 12./9. 1921 sind die Genussscheine in Anteile à £ 1 umgetauscht worden (näheres siehe unter Kap.). Die Ges. ist befugt, auf Beschluss des Verwaltungsrats Schuldverschreibungen auf den Inhaber bis zum Betrage der Hälfte des eingezahlten Grundkapitals auszugeben. Eine Erhöhung des Grundkapitals kann nur von der ordentl. G.-V. beschlossen werden. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers: Spät. im Dez. (1914 am 23. Juli). Stimmrecht: 1 Anteil = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der Reingewinn versteht sich nach den von dem Verwalt.-R. fest- zusetzenden Abschreib., von dem sich dann ergebenden Reingew. mindestens 5 u. höchstens 15 % 2.R.-F. bis derselbe 50 % des eingez. Grundkapitals erreicht hat, 5 % Div. an die Anteile, Rest als Super.-Div. an die Anteile, nachdem 10 % Tant. den an Verwalt.-Rat vorweggenommen sind. Der R.-F. dient zur Deckung von a. o. Ausgaben oder Verlusten. Bilanz am 31. März 1923 (in Klammern £): Aktiva: Kassa 24 973 (1 224. 3. 9.), Effekten 65 230 (3 197.11. 2), Debit. 5 455 936 (267 447.17.10), Konsortial-K. 139 230 (6 825.–.–), Land- u. Minenrechte 1 044 085 (51 180.13.–), Gebäude u. Anlagen 5 397 437 (264 580. 5. 4), Materialien u. Inv. 2 465 652 (120 865. 6. 3.), Erze u. Erzbestände 4 794 000 (235 000.–.–), Konto- neue Rechnung 1 007 557 (49 390. 1. 4.). – Passiva: A.-K. 16 320 000 (800 000.–.–), R.-F. 1 494 013 (73 235.19. 2), Kredit. 1 109 404 (54 382 11. 7), Einlös.-Kto der Div.-Scheine 1I 109 246 (5 355. 4.–), Markausschüttungs-Kto. 433 (21. 4. 9), Gewinn 1 361 005 (66 715.19. 2). Sa. M. 20 394 103 (999 710.18. 8).