Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 267 Aufsichtsrat: Vors. Bankier Phil. Schlesinger, Dir. Roman Deetz, Wilh. Ramm, Berlin; Conrad Cohn, Ing. Albert Flögel, Charlottenburg; Bank-Dir. Dr. Paul Berthold, Berlin; Bank-Dir. Karl Kriesch, Rathenow. Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse, Abraham Schlesinger. Terrain-Akt.-Ges. Müllerstrasse in Berlin, W. 56, Französische Str. 29 II. Gegründet: 28./11. 1905; eingetr. 9./1. 1906. Gründer siehe dieses Handb. 1914/15. Zweck: Erwerb, Verwaltung u. Verwertung von Grundstücken, insbes. in der Müller- strasse zu Berlin. Die Ges. hat bei ihrer Gründung die zu Berlin in der Müllerstr. 92–98 belegenen Grundstücke erworben, die der offenen Handels-Ges. Mosler & Wersche zur einen ungeteilten Hälfte u. Herm. Bolder in Berlin u. Herm. Schweriner zu Schöneberg je zu einem ungeteilten Viertel gehörten. Der Komplex dieser Grundstücke liegt im Norden Berlins inner- halb der Weichbildgrenze an der Müllerstrasse, und zwar in der Nähe des Schillerparkes; sie erstrecken sich an dieser Strasse über eine Frontlänge von 251.91 m, von denen bis jetzt solche in einer Frontlänge 81 m verkauft sind. In ihrem nördlichsten Teile werden dieselben begrenzt durch die von der Müllerstrasse abzweigende Swakopmunder Strasse. Ausserdem werden die Grundstücke durchkreuzt von der Afrikanischen Strasse, welche den Haupt- verkehr von dem Stadtteile Alt-Moabit nach Reinickendorf-Tegel vermitteln wird, sowie der Togo-, Lüderitz- u. Windhuker Strasse, welche ihrerseits in die Seestr. münden. Endlich greift ein Teil d. Nachtigal-Platzes in die Grundstücke hinein. Grösse d. Grundst. 11 ha 25 a 56 qm = 7935.20 qR; Erwerbspreis M. 512 für die qR. Der Kaufpreis betrug M. 4 062 822. In Anrechnung auf denselben wurden M. 2 450 000 Hypoth. übernommen; der Rest von M. 1 612 822 bar gezahlt. Zu obigem Kaufpreis von M. 4 062 822 kamen die Kosten der Eigentumsübertragung mit M. 125 829 dazu, so dass sich ein Gesamterwerbspreis von M. 4 188 651 ergab. Uber Terrain- verkäufe 1905/06–1912/13 siehe dieses Handb. 1914/15. Das Gelände unterliegt der für die Stadt Berlin giltigen Polizeiverordn. v. 15./8. 1897 u. kann daher mit Erdgeschoss u. 4 Stockwerke (nebst Keller u. Boden) hohen Gebäuden bebaut werden. Die Verhandl. der Ges. mit den städtischen Behörden über die Erschliess. des Geländes sind im Berichtsjahr 1920/21 zu einem gewissen Abschluss gelangt; die Ges. hat sich dem Berliner Magistrat gegenüber durch Urkundsverhandl. vom 27./8. 1920 mit der von der Staatsregierung geplanten Anderung des Baurechts einverstanden erklärt. Eine endgültige Entscheidung über die Erschliess. des Stadtviertels ist aber immer noch nicht getroffen, weil bisher weder der neue Bebauungsplan förmlich festgesetzt, noch von der Polizeibehörde eine Verordnung über die in Aussicht genommene Umgestalt. des Baurechts erlassen worden ist. Für das Gelände zwischen der Togo-, Swakopmunder, Windhuker Strasse u. der Strasse 91 ist durch Verfüg. des Oberpräsidenten von Berlin zwecks Erricht. eines Barackenlagers 1919/20 mit dem Wohn.-Verband Gross-Berlin ein Zwangspachtvertrag bis 31./12. 1934 abgeschlossen worden. Der Bilanzverlust stieg 1912/13 um M. 549 470, also von M. 315 465 auf M. 864 935; hierauf wurden die der Ges. durch die Aktien-Zuzahl. zugeflossenen Beträge (M. 802 707) verrechnet, so dass ein Bilanzverlust von M. 62 228 verblieb, der sich bis 1921 auf M. 1 818 122 erhöhte. Da der Ges. flüssige Mittel nicht zur Verfügung standen, hat sie seit 1./7. 1918 die Hypoth.-Zs. nicht bezahlen können. In der G.-V. v. 28./10. 1920 teilte der Vorst. gemäss § 240 HGB. den Verlust von mehr als der Hälfte des A.-K. mit. Kapital: M. 2 025 000. Urspr. M. 2700 000 in St.-Akt. Infolge des Zus. bruches der Bankfirma Samuel Zielenziger in Berlin geriet die Ges. in finanz. Schwierigkeiten, doch konnte eine Einig. mit den Gläubigern stattfinden. Die nötigen Mittel, um eine diesbezügl. Verständig. in die Wege zu leiten, wurden von einer Bankengruppe mit M. 600 000 zur Verf. gestellt. Zur Sanier. der Ges. bzw. zur Ablös. der Bankschuld u. zur Zuführ. neuer Mittel beschloss die a. o. G.-V. v. 1./9. 1913 eine Zuzahl. von 33 % = M. 333.35 auf jede Aktie einzufordern. Die Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wurde, haben Vorzugsrechte erhalten. Die Zuzahl. erfolgte bei 2408 Akt., so dass das A.-K. aus 2408 Vorz.-Akt. u. 292 St.-Akt. bestand. Zur Tilgung einer Unter- bilanz beschl. G.-V. v. 13./4. 1923 Herabsetz. des A.-K. um M. 675 000 durch Zus. legung der St.-Akt. u. der Vorz.-Akt. im Verh. 4: 3. Bis zum 17./11. (statt urspr. 1./9.) 1923 nicht einger. Akt. (124 Vorz.-Akt., 144 St.-Akt.) wurden für kraftlos erklärt, gemäss ob. Verh. 4: 3 durch neue ersetzt, diese verk. u. Betrag den Bes. zur Verfüg. gestellt. Die a. o. G.-V. v. 11./7. 1923 sollte Erhöhung beschl. bis zu M. 6 Mill. Die Vorz.-Aktien geniessen ab 1./7. 1913 eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahl.-Anspruch. Im Falle der Auflös. der Ges. erhalten sie zu- nächst aus dem Erlöse 6 % Zs. auf den Nennbetrag, insoweit dieser nicht durch Rückzahl. sich ermässigt, beginnend mit dem Tage, an welchem die Div.-Ber. aufhört, dann die aus früheren Jahren etwa rückständ. Div.-Beträge, weiterhin die zugezahlten M. 333.35 u. schliessl. den Nennbetrag ihrer Aktien. Alsdann erhalten die St.-Aktien den Nennbetrag ausgezahlt, während der Rest unter die Vorz.- u. St.-Aktionäre nach Verhältnis ihres Aktienbesitzes verteilt wird. 1923 wurde das Kapital auf M. 2 025 000 herabgesetzt. Hypotheken: M. 2 012 593, davon Beträge mit 3½ u. 4½ % verzinslich; auch sind die Kredit. zum grössten Teil durch Sicher. gedeckt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im II. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vom Reste gelangt nur diejenige Summe zur Ver- teilung, welche der Ges. bar zur Verfüg. steht u. nach dem Ermessen des A.-R. zum weiteren