Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 367 Bergwerks-Akt.-Ges. Vereinigtes Glückauf in Baak bei Linden, Ruhr. Gegründet: 17./6. 1922, mit Wirk. ab 1./10. 1922; eingetr. 8./7. 1922. Gründer: In- dustrielle Bankges. m. b. H., Kommanditges. Hellinghausen & Co., Düsseldorf; Kommandit- Ges. Handelsges. für chemisch-technische Erzeugnisse Schmitten & Co., Gladbeck; Eschweiler- Ratinger Metallwerke Akt.-Ges. Ratingen; Justitiar Dr. Rob. Hermann, Meererbusch, Gemeinde Büderich. Sitz der Ges. bis 11./1 1. 1922 in Düsseldorf. Zweck: Erwerb, Errichtung u. Betrieb von bergbaulichen und anderen damit in Ver- bindung stehenden Unternehm., Beteilig. an ähnl. Unternehm., Betreibung von Handels- geschäften aller Art, insbes. mit bergbaul. u. ähnl. Erzeugnissen im rohen u. verarbeiteten Zustande. Die Ges. übernahm durch Kaufvertrag v. 24./11. 1922 den Grund- u. Bergwerks- besitz der Bergbauges. ver. Glückauf m. b. H., Bochum, mit Wirkung v. 1./10. 1922 ab. Durch den am 11./1. 1923 erfolgten Einmarsch der Franzosen wurde der Betrieb der Zeche zunächst behindert, später ganz unterbunden. Die Förderung betrug v. 1./10. 1922 bis zum Tage der Besetzung der Eisenbahnstrecke Dahlhausen-Hattingen 27 352 t. Vom 20./1. 1923 an wurden die Kohlen auf Halde gestürzt. Gegen Ende des Geschäftsjahres 1922/23 war die Förderung ganz eingestellt. Es wurde nur Aus- u. Vorrichtung betrieben. Die hierbei gewonnenen geringen Kohlenmengen wurden in der Grube gestapelt. Wegen der Schwierig- keit, Briketts u. gewaschene Kohlen zu stapeln, wurden schon Mitte Januar 1923 Wäsche u. Brikettfabrik ausser Betrieb gesetzt. Es wurden durchschnittlich 677 Mann beschäftigt. Die Aus- u. Vorrichtung wurde in grossem Umfange betrieben. Es wurden aufgefahren: Gesteinstrecken 183.5 m, Haupt- u. Abteilungsquerschläge 189.5 m, Orts- u. Hilfsquerschläge 801 m, Aufbrüche u. Gesenke 120.5 in, Sohlenörter 777 m. Kapital: M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1923: Aktiva: Gruben u. Gerechtsame 200 000, Schacht- u. Gruben- baue 7 280 000, Masch. 4 640 000, Betriebs-Geb. 6 660 000, Beamten- u. Arbeiter-Wohnungen 1 380 000, Grundeigentum 104 491, Gleisanlage 900 000, Mobil. 2 600 000, Betriebsgeräte 360 000, Wasserleit. 6700, elektr. Anl. 80 000, Kassa 47 704 271, Magazin 253 906 365, Naturalbestände 540 749 196, Eff. 161 907, Beteil. beim Feuerschadenverband u. Gewerkschaft ,Die 7 Söhne“ 1500, Brikettanl. 20 000 000, Schuldner 961 183 674, (Avale 1 350 000), Verlust 4 044 227. – Passiva: A.-K. 20 000 000, Hyp. 12 500 000, Gläubiger 1.8 Md., (Avale 1 350 000). Sa. M. 1.8 Md. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kohlenförd. 68 007 248, Abschr. 6 855 510. – Kredit: Brikettfabrikation 70 327 031, Bergschäden-K. 491 500, Verlust 4 044 227. Sa. M. 74 862 758. Dividende 1922/23: 0 %. Direktion: Dir. Dr.-Ing. Alb. Weustenfeld, Hattingen. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Konsul Martin Sternberg, Stellv. Komm.-Rat Berthold Manasse, Berlin; Bankier Hugo Kaufmann, Amsterdam; Bankdir. Th. Commandeur, Essen; Rechtsanw. Dr. Henneberg, Eugen Baruch, Bankier Dr. Fritz Meyer, Berlin; Geh. Bergrat Haas, Siegen. Stahlwerke Rich. Lindenberg Akt.-Ges. in Baden-Baden. Gegründet: 17./12. 1906 mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. 29./1. 1907. Gründer siehe Jahrg. 1907/08. Sitz bis 29./12. 1919 in Remscheid-Hasten. Zweck: Betrieb metallurgischer Unternehmungen jeder Art, insbesondere der Betrieb von Stahl-, Walz- u. Hammerwerken. Das Fabrikat.-Geschäft wurde von der Ges. abgetrennt u. mit Wirkung ab 1./7. 1919 in eine eigene Akt.-Ges. die Glockenstahlwerke A.-G. in Remscheid mit M. 4 000 000 A.-K. eingebracht, auch von der Neu-Em. der Glockenstahlwerke von 1920 übernahmen die Stahlwerke Lindenberg M. 2 000 000 neuer Aktien zu 200 %. Die Stahlwerke Rich. Lindenberg A.-G. übernahmen auf 15 J. eine Div.-Garantie in Höhe von 6 % u. zwar auch für die Neu-Em. von 1920. Die Garantie kommt in Fortfall, sobald das neue Unternehmen 3 Jahre hintereinander mind. 6 % Div. aus eigner Kraft zur Verteilung gebracht hat. Die Aktien wurden den Aktion. der Stahlwerke Rich. Lindenberg A.-G. restlos im Verhältnis von 1: 1 zum Kurse von 115 % zum Bezuge angeb. Die Stahlwerke Rich. Lindenberg stellten dem neuen Unternehmen das Betriebskapital zur Verfüg., das sie benötigt. Ferner befasst sich die Ges., sowie ihre Tochtergesellschaft, die Elektrostahl G. m. b. H., deren sämtliche Stammanteile die Ges. besitzt, mit der Ausarbeitung und Verwertung metallurgischer Verfahren aller Art, insbesondere auf dem Gebiete der Eisen- und Stahl- erzeugung, sowie mit der Lieferung von Elektrostahlanlagen, System Heéroult-Lindenberg. Die Elektrostahl G. m. b. H. besitzt mehrere auf die Erzeugung von Elektrostahl bezug- habende Patente, von denen die wichtigsten bis 1925 laufen. Sie vergibt Lizenzen für die Benutzung dieser Patente und befasst sich mit der Lieferung betriebsfertiger Elektrostahl- öfen. In den letzten drei Jahren sind 24 Elektrostahlöfen für 180 Tonnen Schmelzgut- Einsatz abgeliefert bezw. noch im Bau begriffen. Von den vereinnahmten Lizenzen erhält die Stahlwerke Rich. Lindenberg A.-G. einen bestimmten Prozentsatz im voraus. Die in den letzten Jahren erzielten Gewinne hat die Elektrostahl G. m. b. H. vorgetragen. Kapital: M. 4 Mill. in 4000 Aktien à M. 1000; urspr. M. 2 250 000, begeben zu 110 %. 1909 Erhöhung um M. 750 000, begeben zu pari, zwecks Erwerb. sämtl. M. 1 Mill. St.-An- teile der Elektrostahlges. m. b. H., in Remscheid. Nochmals erhöht 1917 um M. 1 Mill.