Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. 427 Mannesmannröhren-Werke in Düsseldorf. Gegründet: 16./7. 1890; eingetr. 14./11. 1890. Sitz der Ges. bis 31./10. 1907 in Berlin; von diesem Tage ab in Düsseldorf. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Röhren u. Röhrenerzeugnissen aller Art, insbes. von Röhren nach Mannesmann'schem Walzverfahren (nahtlos), Herstell. u. Vertrieb von Blechen u. Blecherzeugnissen, Stahlwerksbetrieb, Kohlenförderung u. Erzbergbau. Die Mannesmannröhren-Werke betreiben Rohrwalzwerke in Remscheid, Düsseldorf-Rath u. Witten (vorm. Wittener Stahlröhrenwerke), ein Schweisswerk in Düsseldorf-Rath, ferner ie ein Blechwalzwerk mit Stahlwerk in Gelsenkirchen-Schalke (vorm. Gew. Grillo Funke) u. Huckingen a. Rh. (vorm. Blechwalzwerk Schulz Knaudt A.-G.), ein Elektrostahlwerk in Grevenbrück i. W. (vorm. Gräflich von Landsbergsche Elektrostahl- u. Metallwerke G. m. b. H.) sowie die Steinkohlenbergwerke „Königin Elisabeth“ in Essen, „Unser Fritz' bei Wanne u. Consolidation in Gelsenkirchen-Schalke (vorm. Bergwerks-Akt.- Ges. Consolidation). Ausserdem besitzt die Ges. zahlreiche Erzgruben im Siegerland, Lahn- u. Dillkreis, die der Abt. Bergverwaltung in Betzdorf-Sieg (davon eine Nebenstelle in Giessen) unterstellt sind. Die nachstehenden Grubengewerkschaften befinden sich in dem Besitz der Ges. bzw. sie ist daran mit der Mehrheit beteiligt: Gew. Constanze, Langenaubach-Haiger, Gew. Alter Flussberg, Eiserfeld, Gew. Freundschaft, Kirchen-Sieg, Gew. Gilberg, Eiserfeld, Gew. Caroline bei Vieth, Gew. Lenzgrube bei Eisenroth, Gew. Abendstern u. Gew. Königsberger Ge- markung bei Bieber, Gew. Wilhelmine bei Wehbach-Sieg, Gew. Gute Aussicht, Wilhelmine u. Minus bei Isert u. Eichelhardt, Gew. Leocardia bei Windesheim, Gew. Reutersbruch bei Wallmenroth, Gew. Anton bei Donsbach, Gew. Klappertshoffnung u. Hohe Grete bei Siegen, Gew. Frischer Muth bei Bonbaden, Gew. Den Tex am Nistertal, Gew. Sonnenberg bei Isert, Gew. Morgenbach bei Weiler, Gew. Bismarck u. Bleibtreu bei Neunheim, Gew. Boden- hardt bei Butzbach, Eisenerz G. m. b. H., Hungen, Gew. Braunsteinbergwerke Dr. Geier, Waldalgesheim bei Bingerbrück Dazu kommt eine ganze Reihe von Grubenfeldern u. Grubenfeldergruppen. Die beiden Werke in Saarbrücken u. Buss wurden 1920 von der Ges. losgelöst u. gingen in den Besitz der Société des Aciéries et Usines à Tubes de la Sarre mit dem Sitz in Paris über. Von dem A.-K. dieser Ges. übernahm die französ. Gruppe 60 % u. Mannesmann 40 %. Die beim Besitzübergang der beiden Werke vorhandenen Vor- räte wurden besonders bewertet u, bezahlt. Die Rohrwalzwerke in Remscheid, Rath u. Witten stellen in der Hauptsache nahtlos gewalzte oder gezogene Rohre aller Art her; das Schweisswerk in Rath geschweisste Rohre grösseren Durchmessers, eiserne Fässer u. Behälter. Die Werke in Huckingen, Gelsen- kirchen u. Grevenbrück erzeugen Siemens-Martin-Flusseisen bzw. Elektrostahl, die beiden Blechwalzwerke (Huckingen u. Gelsenkirchen) ausserdem Grob- u. Feinbleche, Kesselteile, Wellröhren, Böden u. andere Teile dieser Art. Die Zechen liefern Kohle, Koks, Benzol, Ammoniak u. Teer. In den Erzgruben werden Eisen- u. Manganerze gefördert. –— Der gesamte Grundbesitz der Ges. an Werksanlagen umfasst etwa 6 000 000 qm, worin die Erzgruben mit ihren Betriebsstätten nicht einbegriffen sind. Ausserdem besitzt die Ges. zahlreiche Grundstücke für Wohnungsbau- u. Siedlungszwecke, wovon ein beträchtlicher Teil mit Beamten- u. Arbeiterwohnhäusern bebaut ist. Die Ges. ist folgenden Vereinigungen bezw. Verbänden angeschlossen: Röhrenverband, Verband für nathloses Präzisionsrohr, Düsseldorf; Deutscher Stahlbund u. Eisenwirtschafts- bund, Schiffbaustahl-Kontor G. m. b. H., Wellrohrverband G. m. b. H., Verband Deutscher Stahlflaschen-Fabrikanten, Vereinig. für die Verteilung u. den Verkauf von Ruhrkohle A.-G., Essen, Deutsche Ammoniak-Verkaufs-Vereinig., Benzol-Verband u. Cumaronharz-Verband, Bochum. Die Beteilig.-Ziffer bei der Vereinig. für die Verteilung u. den Verkauf von Ruhrkohle beträgt einschliessl. Consolidation rund 4 834 700 Tonnen. Ausserdem ist die Firma Mitglied der namhaften wirtschaftl. Interessenvereinigungen wie Reichsver- band der Deutschen Industrie, Verein deutscher Eisen- u. Stahlindustrieller (Nordwestliche Gruppe), Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland u. Westfalen, Arbeitgeberverband für den Bezirk der nordwestl. Gruppe u. andere. – Die Mannesmannröhrenwerke sind beteiligt an der ehemals österreichischen, jetzt tschecho- slowakischen Tochterges. in Komotau, den Mannesmannröhrenwerken A.-G. in Komotau, ferner an den Mannesmannröhrenlägern G. m. b. H. in Berlin, Hannover, Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg u. Frankfurt a. M., an der Richard & Schreyer G. m. b. H., Köln, an den Kohlenhandelsges. Hansen Neuerburg & Co., Frankfurt a. M. u. Wulff & Co., Düsseldorf. Sie besitzt die Aktienmehrheit der Steinkohlenbergbauges. Humboldt zu Düsseldorf u. von der Braunkohlenindustrie A.-G. „Zukunft“ in Weisweiler eine grössere Aktienbeteiligung. Mit der Wassergas-Schweisswerk A.-G. Worms besteht eine enge Interessengemeinschaft. Die Tochtergesellsch. in Komotau, vorm. G. m. b. H. mit einem volleingezahlten Kapital von Kö6 20 000 000, ist in eine A.-G. mit Ké& 30 000 000 A.-K. umgewandelt worden. Dazu besitzt sie die Aktienmehrheit der Freistädter Stahl- u. Eisenwerke A.-G., Freistadt. Die G.-V. vom 30./12. 1922 genehmigte einen Verschmelzungsvertrag mit Consolidation, demzufolge deren ganzes Gesellschaftsvermögen auf die Mannesmannröhren-Werke unter Ausschluss der Liquidation überging. Die Consolidations-Aktionäre erhielten für je M. 2000 Cons.-Aktien nom. M. 3000 Mannesmann-Aktien. Ein Konsort. hat sich fernerhin verpflichtet, den Cons.-