458 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Zechen befinden sich 1890 Kokereien mit Anlagen bezw. Fabriken zur Gewinnung von Neben- Produkten, wie Ammoniak, Teer, Rohbenzol etc. Auf Zechen Ver. Hamburg u. Franziska, Bonifacius, sowie-auf Westhausen befinden sich auch Brikettfabriken. Auf verschied. Zechen sind auch Ziegeleien vorhanden. Die Gelsenkirchener Gesellschaft besitzt 35 Förderschächte. Gesamtgrundbes. der Ges. Ende Sept. 1922: 4632 ha 29.03 a. Gesamtzahl der Arb. auf allen Werken im Monatsdurchschnitt für 1921/22: 57 000 Mann. Die Ges. ist u. a. beteiligt bei: der Gew. Prinz Schönaich, der Gew. Aachen 1–7, der Rheinisch-Westfäl. Bergwerks-Ges. m. b. H., Mülheim a. d. R., der Ges. für Teerverwertung m. b. H., Duisburg, der Raab, Karcher & Co. G. m. b. H., Strassburg mit M. 30 000 000, dem Rheinisch-Westfäl. Elektricitätswerk, Essen u. im Besitz der Kuxe der Gewerkschaft Prinz Schönaich. Die Prinz Schönaich-Felder haben eine Grösse von 46 118 638 am oder rd. 21 Maximalfelder. Die Bohrlöcher haben in 500–658 m Teufe das Steinkohlengebirge erreicht u. bei 532–661 m Kohle erbohrt. Beteiligungsziffer im Kohlen-Syndikat: 9 060 525 t Kohlen, 1 826 808 t Koks u. 216 400 t Briketts; Verbrauchsbeteiligung 3 020 175 t. Ferner gehört die Gesellschaft an, dem Roheisenverband G. m. b. H. in Essen, dem Deutschen Aussrohrverband G. m. b. H., der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung, der Deutschen Teerprodukten-Vereinigung, der Deutschen Benzol-Vereinigung G. m. b. H. in Bochum, dem Stabeisenverband in Düssel- dorf, der Grobblech-Inlands-Vereinigung in Essen, der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Ver- einigung, Bochum, der Verkaufs-Vereinigung für Teererzeugnisse m. b. H., der Verkaufs- Vereinigung Rhein. Hochofen-Zement-Werke in Düsseldorf. 1907 erfolgte die Verschmelzung des Schalker Gruben- u. Hütten-Vereins in Gelsen- kirchen u. des Aachener Hütten-Aktienvereins zu Rothe Erde bei Aachen mit der Gelsenk.- Ges. Näheres siehe Jahrg. 1911/12 dieses Handbuches. Anlässl. der Übernahme des Schalker Gruben- u. Hüttenvereins (s. unten) ging auch das Pluto-Bergwerk an die Ges. über, bestehend in 7 Steinkohlenfeldern bei Wanne; Ausbeutung mittels 4 Schächten, Schachtanlage (I u. IV) Thies, Schachtanl. Wilhelm (II u. III), Wetter- schacht V; Schacht VII wurde 1917 vollendet. Die 1907 übernommene Abteil. Schalker-Gruben- u. Hütten-Verein zu Gelsenkirchen u. Duisburg betreibt 6 Hochöfen zur Produktion von Roheisen und dessen teilweise Weiterverarbeitung. Die Ges. besitzt ferner Koksöfen, Röhren- u. Facongiessereien mit Kupol- öfen u. eine Schlackensteinfabrik in Gelsenkirchen, Eisensteingrubenfelder in Nassau, Hessen, Bayern u. Preussen. Die Abt. Vulkan in Duisburg, welches Werk hauptsächl. Roheisen broduziert, besitzt eine am Duisburger Hafen gelegene Hochofenanlage in Duisburg-Hochfeld mit drei Hochöfen, in denen Roheisen u. Ferrosilicium hergestellt werden; auch befindet sich daselbst eine Kokerei; ferner verschied. Eisensteingruben im Siegenschen bei Neuwied, bei Olsberg in Westf., in Nassau u. im Odenwalde. In 1912 erfolgte die Übernahme der Firma J. P. Piedboeuf & Cie. Röhrenwerk A.-G. in Eller-Düsseldorf. Im Jahre 1916 fand die vollständige Angliederuug der Düsseldorfer Röhren- Industrie an die Gelsenkirchener Ges. statt. Näheres hierüber s. ds. Handb. 1917/18. Im J. 1916 fand die Angliederung der Anlagen der Hüstener Gewerkschaft A.-G. in Hüsten statt. Zur Erschliessung des Braunkohlenbergwerks Plötz bei Halle wird nunmehr eine Industriebahn Gottgau-Plötz gebaut. Die Aktienmehrheit der Nauendorf-Gerlebogker Kleinbahn ist erworben. Erzeugnisse der Hochöfen, der Eisen- u. Stahlwerke der Gelsenkirchener Bergwerks- Akt.-Ges. Die Hochöfen u. Giessereien in Gelsenkirchen u. die Hochöfen in Duisburg liefern u. a. Giesserei- u. Sonderroheisen, wie Spiegeleisen, Ferromangan, Ferrosilizium usw., Teer, Ammoniak, Benzol, Hochofenzement, die verschiedensten Arten von gusseisernen Röhren, Tübbings, Kokillen, Radiatoren u. Gussstücken aller Art. Die Düsseldorfer Betriebe dienen vorwiegend der Herstell. v. gewalzten flusseisernen, nahtlosen u. geschweissten Röhren. Die Betriebe der früher. Hüstener Gew. erzeugen Giesserei- u. Thomasroheisen, Siemens-Martin- Stahl in Rohblöcken u. Halbzeug u. vornehml. Feinbleche sowie Weissblecheu. Sonderprofileisen. Der eig. Hafen in Gelsenkirchen am Rhein-Herne-Kanal kommt dem Kohlenabsatz u. dem Erz- bezug der Ges. zugute. Den gleichen Zweck verfolgt die Ges. durch den Besitz der Reederei- u. Kohlenhandelsgesellschaft Raab, Karcher & Co. G. m. b. H. in Duisburg. Die Beteilig. an den grossen Elektriz.-Ges. in dem Industriebez. ermöglicht eine volle Ausnutz. der Kraftanl. Kapital d. Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G.: M. 318 000 000 in 33 750 Aktien à Thlr. 200 = M. 600, 139 785 Aktien à M. 1200, 4 Aktien à M. 2000 sowie 130 000 Vorz.-Akt. à M. 1000 (also M. 188 000 000 St.-Akt. u. M. 130 000 000 Vorz.-Akt.). Urspr. M. 13 500 000, erhöht 1882 um M. 6 750 000, 1886 um M. 2 250 000, 1887 um M. 5 559 600, 1889 um M. 1 940 400, 1890 um M. 6 000 000, 1896 um M. 4 000 000, 1897 um M. 4 000 000, 1899 um M. 10 000 000, 1901 um M. 6 000 000, 1904 um M. 9 000 000. Lt. G.-V. v. 20./10. 1904 weitere Erhöh. um M. 50 000 000 (XII. Em.). Ferner erhöht 1905 um M. 11 000 000 (XIII. Em.), 1909 (XIV. Emiss.) um M. 26 000 000, 1911 um M. 24 000 000. Die G.-V. v. 3./6. 1916 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 8 000 000 in 6665 Aktien à M. 1200 u 1 Aktie à M. 2000, div.-ber. ab 1./1. 1916. Lt. G.-V. v. 30./6. 1921 Ausgabe von M. 130 000 000 in 13 000 Vorz.-Akt. Die Vorzugsaktien sollen zur Abwehr einer Überfremdung von innen u. aussen dienen, sie sollen in absehbarer Zeit nicht begeben werden, sondern wurden von einem Treuhand- konsort., bestehend aus den beteiligten Banken, Gesellschaften, der Firma Siemens u. Halske