462 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. Zweck: Erschliessen u. Ausbeuten von Bodenschätzen u. Höhlen sowie allgemeine Handelsgeschäfte. Kapital: M. 400 Mill. in 10 000 Akt. A. zu M. 2000, 6000 zu M. 5000, 2250 zu M. 10 000, 50 000 Akt. B. zu M. 2000, 30 000 zu M. 5000, 7750 zu M. 10 000, übern. von den Gründern zu pari. EGeschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: M. 1000 St.-Aktie 1 St., M. 1000 Vorz.-Akt. A. 5 fach. St.-Recht. Direktion: Bergwerksdir. Kurt Behrend. Aufsichtsrat: Kapitän z. S. a. D. Adalbert Zuckschwerdt auf Weingut Steinmeister in Altenburg b. Naumburg a. S.; Wünschelrutenforscher Otto Edler von Graeve, Gernrode; Magnetopath Adolf Wundel der Altere Bad Suderode; russischer wirklicher Staatsrat a. D. Paul von Fournier, Klostermühle Alexisbad b. Harzgerode; Oberstleutnant a. D. Hermann Osterroth, Gernrode; Wilhelm Gehlen, Kiel; Bankdir. Adolf Trint, Plön; Rechtsanwalt Dr. Ernst Lange, Ballenstedt. Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-Actien-Gesellschaft in Gleiwitz O.-S. Gegründet: 11./2. 1871; eingetr. 14./2. 1871. Sitz bis 1922 in Friedenshütte O.-S. Zweck: Betrieb des Bergbaues u. die Gewinnung von Mineralien u. Fossilien jeder Art; Erwerb u. Veräusserung von Bergwerksprodukten, Mineralien u. Fossilien; die Verhüttung bzw. Verwertung der selbst gewonnenen oder anderweitig erworb. Mineralien, besonders die Produktion von Roheisen u. dessen Weiterverarbeitung zu Halb- u. Fertigprodukten u. die weitere Verarbeitung der selbst gewonnenen u. der anderweitig erworb. Metalle u. der in den verschiedenen Fabrikationszweigen gewonnenen Nebenprodukte im ausge- dehntesten Umfange für den eig. Bedarf u. für die Veräusserung; Erwerb u. Veräusserung von Metallen u. allen daraus mittelbar oder unmittelbar herzustellenden Halb- u. Fertig- fabrikaten; Fabrikation aller zum Bau u. zur Ausrüstung von Eisenbahnen u. and. Trans- portmitteln erforderlichen Gegenstände nebst den dazugehörigen Materialien sowie Holz- u. Metallkonstruktionen aller Art; die Erwerbung derjenigen unbewegl. u. bewegl. Sachen u. Rechte u. Erricht. derjenigen Anlagen, die dem A.-R. zur Erreichung der vorstehend erwähnten Gesellschaftszwecke dienlich erscheinen, besonders die Beteilig. bei bestehenden oder neu zu errichtenden, gleiche oder ähnliche Zwecke verfolg. Unternehm. in jeder zu- lässigen Rechtsform. Zur Erreichung vorstehender Zwecke kann die Ges. Filialen, Niederlass., Werkstätten, Agenturen u. Kontore innerhalb u. ausserhalb Deutschlands errichten. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst etwa 1725 ha. An Betriebseinrichtungen sind vorhanden: In Gleiwitz-Stadt (Huldschinskywerke): ein Stahlwerk, Presswerke für Schmiedestücke u. Hohlkörper aller Art, Blechpresswerk für die Automobil- u. Waggon- industrie, Eisen-, Stahl u. Tempergiesserei, Flanschenfabrik, Blechwarenfabrik, Rohrbiegerei; in Gleiwitz-Stadtwald (Stahlröhrenwerke): Walzwerke für geschweisste u. nahtlose Röhren aller Art u. Verzinkerei; in Zawadski (Hüttenwerk): Stabeisenwalzwerk, Gesenkschmiede, Feldbahn-, Weichen- u. Waggonfabrik. Zum Zawadzkiwerk gehört ferner die Eisengiesserei Colonnowska mit zwei Kupolöfen u. einem Flammofen. In Markusovce (Tschechoslowakei) besitzt die Ges. ein Erzbergwerk. Das Ausmass der Eisenerzfelder beträgt 8½ Mill. qm, der Manganerzfelder 1 Mill. qm. Ausserdem sind grosse erzführende Gebiete durch 221 Frei- schürfe gesichert. Durch Erwerb von 1274 Kuxen von insges. 1280 Kuxen hat sich die Ges. massgebenden Einfluss auf die Gew. Czerna in Galizien, die Eisenerzfelder besitzt, gesichert. Mit der Ges. eng verbunden sind folgende Tochtergesellschaften: Die Friedenshütte A.-G. in Nowy-Bytom (Polen) mit dem Sitz in Friedenshütte. Nach Errichtung der neuen Grenze in Oberschlesien wurden 1922 die in Ost-Oberschlesien belegenen Anlagen u. Grundstücke der Oberbedarf-Ges. in diese Tochterges. eingebracht. Das A.-K. beträgt M. 60 Mill. u. ist völlig im Besitze der Muttergesellschaft Das hauptsächlichste Werk ist die Friedenshütte, die Gelände im Ausmasse von 267.5 ha besitzt. Die Anlagen umfassen sieben Hochöfen mit den erforderl. Nebenanlagen zur Erzeugung von Roheisen, Anlagen u. dessen weiterer Verarbeit. zu Stahl- u. Flusseisen sowie zur Herstell. von Halb- u. Fertig- fabrikaten sowie zwei Koksanstalten mit Anlagen zur Gewinnung von Nebenprodukten (Teer, Ammoniak u. Benzol). – Zur Friedenshütte gehört die Friedensgrube, die Stein- kohlenfelder im Ausmasse von 1 Normalfeldern mit rund 3 Mill. qm Inhalt besitzt. Die beiden Schachtanlagen (Marie- u. Annaschacht) sind mit den erforderlichen Fördereinricht., Verladungen, Wäschen, Turbo-Generatoren, Kompressoren, Ventilatoren etc. ausgerüstet. Zur Friedenshütte gehören ferner Dolomitstein führendes Gelände, Eisenerzfelder u. Förde- rungsrechte in den ehem. preussischen Kreisen Beuthen, Tarnowitz, Rybnik u. Pless, die A.-G. Ferrum in Bogutschütz: Süd bei Kattowitz (Kapital M. 8 Mill., davon im Besitz der Oberbedarf-Ges. M. 5 920 000), die eine Stahlgiesserei, Kleineisenzeugfabrik, Apparate- bauanstalt u, ein Wassergas-Röhrenschweisswerk betreibt. –— Für den Vertrieb der Feld- bahnfabrikate des Zawadskiwerkes ist die mit einem Kap. von M. 2 Mill., das sich völlig im Besitz der Muttergesellschaft befindet, ausgestattete Friedenshütter Feld- u. Kleinbahn- bedarfs-Ges. m. b. H. in Berlin errichtet worden, die zahlreiche Zweigniederlass. u. Vertret. besitzt u. in Tegel bei Berlin, in Breslau u. Danzig eig. Reparaturwerkstätten u. Läger unterhält. – 1920 wurde die Oberschlesische Rohrbau G. m. b. H. in Berlin mit einem