474 Bergwerke, Hütten, Salinen, Schachtbau. u. Erwerb, Pachtung u. Errichtung aller zur Erreichung vorgedachter Zwecke dienlichen Anlagen, sowie Beteilig. an Unternehm. ähnlicher Art. Die Werke, welche bedeutend erweitert wurden, umfassen jetzt Drahtwalzwerke, Drahtziehereien, Ketten, Holzschrauben, Stiftfabriken, Verzinkereien, Drahtseilereien etc. Produziert werden: Walzdraht, gezogene Drähte, Draht- stifte, Ketten, Krampen, Schrauben, Haken, Springfedern, Stachelzaundraht u. Draht- seile. Die Werke haben Eisenbahnanschluss, sowie einen eigenen Rangierbahnhof, sowie eine elektr. Zentrale. In der Gemeinde Wiescherhofen besteht eine Arb.-Siedlung, in der Anfang 1922 58 Häuser mit 70 Wohnungen beziehbar waren. Seit 1918 wurden für die Werksangehörigen 250 neue Wohnungen ohne fremde Zuschüsse errichtet. Die Ges. ist im Besitz sämtl. Anteile der Eduard Hobrecker G. m. b. H. in Hamm. Beteiligt ist die Westfäl. Drahtindustrie bei dem Drahtseilverband G. m. b. H. in Essen a. d. R. Statistik der Hammer Drahtindustrie 1917/18–1922/23: Löhne . . M. 4 172 485 6 068 305 16 228 492 33 724 028 94 390 936 2 Arbeiterzahl .. 1 778 1 698 1992 2 116 2 615 2 981 Kapital: M. 16 000 000 in 13 333 Aktien à Tlr. 200 = M. 600, 1999 Aktien à M. 1000 u. 1. Aktie à M. 1200 (Nr. 1–15 333) u. 6000 Vorrechts.-Aktien auf Namen à M. 1000, diese mit 25 % eingez. Urspr. M. 6 000 000, nach mehrf. Erhöh. A.-K. bis 1911 M. 10 000 000. Die a. o. G.-V. v. 7./4. 1911 genehmigte einen mit Fried. Krupp A.-G. in Essen abgeschlossenen Vertrag und beschloss in Folge dessen die Erhöh. des A.-K. von nom. M. 10 000 000 auf nom. M. 16 000 000 durch Schaffung von 6000 Vorrechtsaktien à M. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, welche unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu pari begeben wurden. Die Vorrechtsaktien gewähren das Recht auf einen bevorrechtigten Gewinnanteil von 4 % mit Nachzahl.- Anspruch. ÜUber weitere Rechte der Vorz.-Akt. siehe dieses Handb. 1920/21. Der mit der Fried. Krupp Akt.-Ges. in Essen auf die Dauer von 30 bezw. 40 Jahren ab 1./7.1911 abgeschloss. Vertrag, lautet im wesentlichen wie folgt: a) Die Fried. Krupp Akt.-Ges. übernimmt die M. 6 000 000 Vorrechtsaktien zum Nennwerte u. zahlt 25 % des Nenn- betrages ein. Sie trägt die Stempel u. Herstellungskosten der Aktien. b) Die Fried. Krupp Akt. Ges. verpflichtet sich, den Stammaktionären der Westfälischen Drahtindustrie event. aus eigenen Mitteln eine Div. zu gewähren, welche mindestens 5 % beträgt u. bis zu 7 % mit der für das gleiche Geschäftsj. von der Fried. Krupp Akt.-Ges. festgestellten Div. gleichmässig, darüber hinaus aber für jedes bei der Fried. Krupp Akt.-Ges. mehr gewährte Prozent Div um ein halbes Prozent steigt, wogegen ihr der etwaige Überschuss des Reingewinns zufällt. c) Der Fried. Krupp A.-G. wird das Recht eingeräumt, die gesamten Aktiva u. Passiva der Westfäl. Draht-Industrie gegen Zahlung von M. 18 600 000, bezw. Übernahme der sämtl. Stamm-Aktien zum Kurse von 186 % zu erwerben. d) Die Fried. Krupp Akt.-Ges. verpflichtet sich, bei Ablauf des Vertrages die Aktiva und Passiva der Westfälischen Draht-Industrie gegen Zahlung von M. 16 000 000 u. Amortisation der Vorrechtsaktien bezw. Übernahme der sämtl. St.-Aktien zum Kurse von 160 % zu erwerben, insofern die Westfäl. Drahtindustrie es nicht vorzieht, den Betrieb ihres Unternehmens für eigene Rechnung fortzuführen. e) Der Fried. Krupp Akt.-Ges. wird das Recht eingeräumt, bis 15./12. 1911 die Rigaer Drahtindustrie (Filiale der Westfäl. Drahtindustrie) aus dem Vertrage auszuscheiden (nicht geschehen). f) Die G.-V. der Westfäl. Drahtindustrie wählt 7 von der Fried. Krupp A.-G. vorzuschlagende Personen in den Aufsichtsrat der Westfäl. Drahtindustrie. g) Der Vorstand der Westfäl. Drahtindustrie hat bei der Leitung der Geschäfte den Anordnungen eines Ausschusses des A.-R. Folge zu leisten, der vom A.-R. auf Vorschlag der Fried. Krupp Akt.-Ges. gewählt wird. Die Rigaer Drahtindustrie soll event. in eine russische Akt.-Ges. mit Rbl. 2 000 000 A.-K. verwandelt werden. Anleihe: M. 3 000 000 in 4 % Oblig. à M. 1000 von 1896, rückzahlb. zu 103 %. Zs. 2./1. u. 3―― Kurs in Berlin Ende 1913–1922: 99.10, 95.70*, –, 91, –, 93*, 93.50, 100, 94, – %. Zur Rückzahl. zum 30./6. 1923 gekündigt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: Jede Aktie gewährt das Stimmrecht, dasselbe wird nach Aktien-N ennbeträgen ausgeübt. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div. an Vorrechtsaktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt.), Über- rest weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1923: Aktiva: Auf Vorrechts-Aktien noch nicht eingeford. 75 % 4 500 000, Grundst. u. Gebäude 7268 000, Masch, u. Betriebseinricht. 3 629 000, Kassa 42 305 489, Wechsel 587 786 199, Wertp. u. Beteilig. 9 194 205, Debit. (einschl. Bankguthab.) 45.2 Md., Vorräte 11 537 923. – Passiva: St.-Akt. 10 000 000, Vorrechts-Akt. 6 000 000, Schuldverschr. 738 510, R.-F. 1 600 000, unerhob. Div. u. Teilschuldverschreib-Zs. 104 646, ausgel. Oblig. 20 600, Kredit. 39.8 Md., Gewinn 5.9 Md. Sa. M. 45.8 Md. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 5.7 Md., Abschr. 58 791 010, Gewinn 5.9 Md. (davon: 4 % Div. auf Vorrechts-Akt. 60 000, Tant. an A.-R. 11 111, für wohlt. Zwecke 4 Md., 5 % Div. auf St.-Akt. 500 000, Sondervergüt. auf St.-Akt. 1.8 Md., Vortrag 125 285 359. Sa. M. 11.7 Md. – Kredit: Betriebsgewinn M. 11.7 Md. Kurs Ende 1914–1923: 168.50*, –, 170, 159.50, 114*, 130, 289, 515, 4990, 56 %. Notiert Berlin, Köln. Die Vorz.-Aktien sind nicht eingeführt.